Warum habe ich das Gefühl dass vorallem bei älteren Menschen ein inneres Kind steckt?
Und man könnte das Kind in ihnen erwecken. Einfach schon der Gedanke daran dass sie mal ein Kind waren löst was bei mir aus
7 Antworten
Hallöchen
Kinder und auch ältere Menschen haben meist eine Leichtigkeit des Seins 👩👦
Ich habe fast 8 Jahre ehrenamtlich bei der Sozialstation gearbeitet , und kann das nur bestätigen , das ältere Menschen viel Kind in sich tragen
Damit meine ich aber nicht eine Demenz
Meine verstorbene Großmutter hatte auch die Fähigkeit , uns Enkel in oft kindlicher Verhaltensweise zu verzaubern
LG. Angel
Weil es oft so ist.
Die Mutter meines besten Freundes ist fast 90 und sagt häufiger, dass sie sich im Geiste immer noch wie ein junges Mädchen fühlt und es nicht glauben kann, dass sie körperlich schon so alt ist.
Ich glaube, vielen von uns geht es so, dass wir das innere Kind unterdrücken, weil wir Angst haben, von anderen als kindisch betrachtet zu werden, wenn wir scheinbar etwas weniger Altersadäquates machen.
Ältere Menschen müssen nicht mehr beweisen, dass sie erwachsen sind. Und erinnern sich an die Lebensfreude, die sie als Kinder hatten.
Wir waren alle mal Kinder und wer ein Gedächtnis hat, kann sich auch noch gut daran erinnern.
Leider meinen viele, als Erwachsener müsste man sich von seiner Kindheit distanzieren. Daraus folgt dann eine Verdrängung der Erinnerung.
Das ist sehr schade. Wie sagte doch Picasso einst so schön: Als Kind ist jeder ein Künstler, die Schwierigkeit liegt darin, als Erwachsener einer zu bleiben.
Was meinst du konkret damit?
Viele richtig alte Menschen (also in hohem Alter) werden wieder wie kleine Kinder: uneinsichtig, unvernünftig, unselbstständig. Auf meine Eltern (84 und 90 Jahre alt) muss ich inzwischen teils aufpassen, wie auf meine (inzwischen erwachsenen) Kinder damals.
Das ist die eine Sache. Eine andere ist:
Menschen in meinem Alter (59) haben nicht mehr den Zwang, anderen gefallen zu müssen. Wir machen, was uns gefällt ohne Angst, dabei auf andere uncool oder merkwürdig zu wirken.
Ich habe eine erfolgreiche berufliche Karriere hinter mir und (ebenfalls erfolgreich) zwei Kinder großgezogen. So kann ich in meinem Alter auch mal bei irgend einem kindischen Kram meinen Spaß haben, der mir mit 20 viel zu peinlich gewesen wäre. Denn bewiesen, dass ich auch "reif und erwachsen" im Leben stehen kann und nicht nur ein großer Kindskopf bin, habe ich ja schon längst, wie gesagt.
Wirklich peinlich ist es nur, nicht zu seinem Alter zu stehen und zu versuchen, mit 59 wie ein 29 jähriger zu wirken, obwohl man 30 Jahre älter ist. Mit dem oben genannten hat das dann aber überhaupt nichts zu tun.
Mein Problem ist leider, dass ich oft vergesse, dass ich schon alt bin, wenn mich nicht gerade mein Körper daran erinnert.
Es gibt aber sicher schlimmere Probleme als deines. 🙂
Sich wirklich (noch) jung zu fühlen ist ja auch nochmal was ganz anderes, als krampfhaft einen auf jung zu machen.
Ich habe das Glück, dass mich mein Körper noch sehr selten an mein Alter erinnert. Da zwickt und kneift noch nichts, nicht mal der Rücken, und beim Sport auf dem Fahrrad habe ich z. B. bis jetzt noch keine Probleme, auch ohne "E-" am Bike mit Leuten mitzuhalten, die 20 Jahre jünger sind als ich. Das kann sich auch schnell ändern, das ist mir klar, aber ich genieße jeden Tag, an dem es noch so gut geht.
Es ist ja auch kein "schlimmes Problem". Ich bin halt nur manchmal irritiert, wenn ich dann doch merke, dass junge Menschen mich manchmal als "alt" ansehen - was ich ja objektiv gesehen auch bin. Mit meinen Ansichten bin ich aber oft den Zwanzig- oder Dreißigjährigen näher als anderen Sechzigjährigen.
Es lässt ja schon tief blicken, dass wir es als etwas Negatives betrachten, kindisch, also wie ein Kind, zu sein.