Warum glauben Menschen immer noch an die Tierkreiszeichen?
Es gibt wissenschaftliche Erklärungen, doch trotzdem glauben einige Menschen noch daran, dass ihr Sternzeichen sie persönlich beeinflussen würde. Abgesehen davon, dass das Sternenbild sich mittlerweile um über einen Monat verschoben hat, denn der Tierkreis ist nicht mit der Zeit gegangen.. Demnach wäre ein Stier z.B. jetzt Widder..
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8 Antworten
Für mich war das immer schon unlogisch. Zumal sich in der Tiefe des Raumes die Figuren nicht ergeben, sondern ein Konstrukt unserer zweidimensionalen Wahrnehmung ist. Ist so ein bisschen wie mit allen Glaubensfragen.
Richtig, sieht ja nur für uns so aus, danke für die Antwort.
Ich halte Astrologie Humbug. Es gibt auch viele Studien die das belegen. Diese Tierkreiszeichen sind nicht mal international gültig. In China oder Indien zb gibt es ganz andere.
Schon immer war der Jahresrhythmus Grundlage für den Tierkreis.
Weil man aber in der Antike noch glaubte, die Jahreszeiten kämen von den Sternen, wurden 12 Sternbilder hinter der Sonnenbahn nach Abschnitten des Jahres benannt.
Bereits vor circa 2000 Jahren erkannte man jedoch, dass die Sternbilder sich im Jahreslauf ganz langsam verschieben: Darum wurde der astrologische Tierkreis entwickelt. Und der basiert, unabhängig von den Sternen, auf den Jahreszeiten.
Fälschlich werden die Tierkreiszeichen in der Umgangssprache aber noch immer "Sternzeichen" genannt, ein Relikt aus der Antike.
Denn in Wirklichkeit sind die Tierkreiszeichen einfach nur zwölf Monate im Jahreslauf, beginnend mit dem Frühlingspunkt.
Allerdings wurden in der früheren Antike gerne die Sterne als Markierung für wichtige Termine im Jahreslauf genutzt - was sich dann ja als Fehler erwies. Besonders beachtet wurden zudem schon immer die Sonnwenden und die Tagundnachtgleichen, die in fast allen Kulturen zu allen Zeiten eine große Rolle gespielt haben, auch hier und heute zum Beispiel als Ausgangspunkt für die christlichen Jahresfeste.
Der astrologische Tierkreis basiert daher auf den Sonnwenden und den Tagundnachtgleichen. Er wird in der Fachsprache "tropischer Tierkreis" genannt. Das leitet sich ab vom griechischen τρόποι, trópoi, was "Wendungen, Wendepunkte" bedeutet. Sternbilder gibt es in diesem Tierkreis definitiv nicht, wie du auch auf der Abbildung erkennen kannst.
Es geht also gar nicht um Sternbilder. Auch Astronauten landen übrigens nicht auf Sternen.
Viel mehr geht es um unterschiedliche Eigenschaften, je nachdem in welchem Monat jemand geboren wurde. Und hier gibt es tatsächlich Unterschiede, wenn jemand im tiefsten Winter auf die Welt gekommen ist oder bei Frühlingsanfang. Unterschiede, die sich auch in chronobiologischen Studien zeigen.
Überhaupt sollten astrologische Zusammenhänge wissenschaftlich gründlicher untersucht werden. Mit falschen Behauptungen daherzukommen wie: Die Sternzeichen haben sich verschoben" ist dabei jedoch alles andere als wissenschaftlich, sondern reine Polemik.
Gerade in unsicheren Zeiten, wie wir sie aktuell erleben, suchen viele Menschen nach einer Methode, die ihnen vorgaukelt, "Muster" im Lauf des Lebens ersichtlich zu machen, den Dingen einen "Sinn" und eine nachvollziehbare "Ordnung" zu geben.
Genau das tun "Sterndeuterei", "Kartenlegen", "Orakel", "Ouija-Bretter" und ähnlicher Quark. Sie vermitteln naiven Menschen das Gefühl, ein Stück Kontrolle über ihr Leben zurückzugewinnen, wenn sie auf diese Maschen vertrauen.
Wenn schon wissenschaftlich, dann bitte doch auch richtig!
Denn genau genommen, gibt es zwei Tierkreise
Zum einen gibt es einen astronomischen Tierkreis, der verschiebt sich über die Jahrtausende, für das menschliche Auge aber unmerklich. Und es gibt einen astrologischen Tierkreis und der beginnt, ganz im Gegensatz zum astronomischen Tierkreis, jedes Jahr exakt zum Zeitpunkt der Tagnachtgleiche im Frühling. Daher wandeln sich die Eigenschaften der Tierkreiszeichen mit dem Lauf der Jahreszeiten auf der Erde. Auch ist der astrologische Tierkreis in zwölf exakt 30 Grad großen Abschnitten unterteilt, auch in der Hinsicht unterscheidet er sich ganz wesentlich vom astronomischen Tierkreis, denn dessen Sternbilder sind ganz unterschiedlich groß. Also wenn man diese Dinge nicht richtig unterscheiden kann, dann ist das auch nie und nimmer wissenschaftlich korrekt.
Das Sternzeichen sagt nicht generell etwas über den Charakter eines Menschen. Das wurde nachgewiesen, allerdings mit den völlig falschen Auslegungen, die gegen die Astrologie sprechen sollten. Denn es ist klar, dass es jedes Sternzeichen in ganz vielen unterschiedlichen Schattierungen gibt, also mit anderen Worten: Es gibt die ganze Bandbreite von jedem Sternzeichen. Die Astrologen verweisen dazu auf konkrete Horoskope, die erkennt man an ihrem Aszendenten und befasst sich genauer mit Individualastrologie und nicht mit Sternzeichen und schon gar nicht mit denen der Astronomie.