Warum gibt es in Ostdeutschland deutlich weniger gläubige Menschen als im Westen!?
Mehr als jede vierte Person hält die Existenz eines Gottes für ausgeschlossen bzw. für nicht bewiesen.
Auffällig ist dabei der große Anteil an nicht gläubigen Menschen in Ostdeutschland.
Knapp zwei Drittel der Bevölkerung in Deutschland ordneten sich 2018 einer christlichen Religionsgemeinschaft zu. Der Anteil der Muslime lag im Jahr 2018 deutschlandweit bei gut sechs Prozent. Auf alle anderen Religionsgemeinschaften entfielen jeweils weniger als ein Prozent der Bevölkerung. Neben den regionalen Unterschieden ist zu bedenken, dass die Mitgliedschaft in einer Religionsgemeinschaft noch nichts über die Tiefe des Glaubens aussagt.
10 Antworten
Die SED hat den Menschen den Glauben erfolgreich ausgetrieben. Die Jugendweihe ersetzte die Konfirmation, Christen hatten im Beruf schlechte Karrierechancen, und die ständige antichristliche Propaganda ließen den Glauben bröckeln. Die großen Plattenbaugebiete wurden zwar mit Kindergärten, Schulen, Einkaufsmöglichkeiten usw. geplant, aber ohne Kirche.
Die westdeutschen Kirchen könnten sich von den ostdeutschen viel abgucken, wie sie es schafften, sich im atheistischen Umfeld zu behaupten. Die unterschiedlichen Konfessionen waren untereinander solidarisch, selbst die Zeugen Jehovas waren davon nicht ausgenommen.
Das liegt am Gruppenzwang.
Im Westen gibt es besonders auf dem Land noch immer viele Orte, in denen man schief von der Seite angesehen wird, wenn man am Sonntag nicht in die Kirche geht.
In der DDR war das genau anders herum. Dort wurden einem Steine in den Weg gelegt, wenn man studieren wollte, aber offen seinen Glauben vor sich her trug. Man hatte keinen Vorteil davon, sondern nur Nachteile und weil die Religion bei vielen durch die kommunistische Ideologie ersetzt wurde, verlor die Religion immer mehr Anhänger. Kinder wurden nicht länger mit dem Virus des Glaubens infiziert, aber dafür mit der Ideologie der Kommunisten indoktriniert. Der eine Schwachsinn wurde also von einem anderen Schwachsinn abgelöst.
Im Westen passierte all das nicht. Dort gab es keine Nachteile, wenn man in die Kirche ging und der Gruppenzwang im Dorf sorgte dafür, dass kaum einer seinen Unglauben offen äußerte. Das trauen sich erst jetzt auch dort immer mehr Menschen.
Das ist richtig. Die Kirche bot lediglich einen Schutzraum. Mit dem Glauben identifizierten sich nur wenige.
Zu diesem Zeitpunkt war die Kirche nur noch ein Alliierter gegen die Kommunisten. Die religiöse Ideologie konnte den Leuten nichts mehr anhaben.
das dürfte die Nachwirkung der DDR sein,
Ich habe eine Bekannte, die aus Tschechien stamm. Ein Kommunistenkind,
Tages machten wir zu viert einen Filmeabend und guckten uns "Das Leben des Brian" an, Drei von uns kannten den Film schon und lachten sich wieder halb tot. Nur Ivanka war ratlos.Sie fand den Film doof, aber da sie nie Religionsunterricht hatte, hatte sie auch überhaupt keine Ahnung, worauf der Film so anspielte. Pontius Pilatus, wer sollte das gewesen sein. Die Predigt auf dem Ölberg, was sollte das sein.
Sie fand es alles nicht lustig. Kommunistenkind halt,
Die Gläubigen sind nicht zu faul um für nen Job auch mal weiter weg zu ziehen. 😏
Abgesehen davon waren Religionen zu DDR-Zeiten nicht gerade gern gesehen in dem Gebiet. Könnte man durchaus auch mal als Grund für den Niedergang des Landes in Betracht ziehen, finde ich. 😉
warehouse14
In Ostdeutschland gab es wenige richtige religiöse Gegenden. Kirche und Religion waren von Anfang an nicht so gern gesehen, hat sich im Laufe der Zeit etwas geändert. Aber gerade in der Erziehung von klein auf war von Religion nichts zu merken.
Aber als sich die DDR auflöste trafen sich doch junge Leute aus Angst vor der Stasi in der Kirche. War da nicht der Eppelmann und der Gauck aktiv ? Es gab doch diese Montagsdemonstrationen.