Warum gehen nicht mehr Leute in die Pflege arbeiten?
Der Bereich Pflege ist doch eigentlich der Beruf der Zukunft, trotzdem sagen Pfleger immer es wäre stressig, weil zu wenig Personal. Woran liegt das, es ist ein Job, der gut bezahlt wird und nach oben ist in puncto Weiterbildung eigentlich alles offen. Gehen so wenige in die Pflege und herrscht deshalb Personalmangel? Ich mach übrigens grad eine Ausbildung zum Pflegeassistenten ...
10 Antworten
Altenpfleger verdienen heute etwa 3.000 € brutto im Monat, wenn sie bei einige Jahre bei einem guten Träger arbeiten.
In vielen, besonders privaten und ambulanten Einrichtungen wird aber schlechter gezahlt. In Ostdeutschland noch viel weniger. In manchen Einrichtungen gibt es auch sehr schlechte Arbeitsbedingungen.
Der Arbeitgeberverband mit seinem Chef-Lobbyisten Rainer Brüderle (genau der mit der weinseligen Stimme) versucht Verbesserungen bei den Arbeitsbedingungen zu verhindern.
Viele Leute haben Angst sich zu ekeln, vor allem Männer aber auch junge Frauen haben lieber Berufe die vom Status mehr her machen. Viele Einrichtungen suchen lieber mit teuren Werbekampagnen neues Personal als die Arbeitsbedingungen zu verbessern.
Dazu kommen die realen Belastungen: Zeitdruck, körperliche Belastungen, Schichtarbeit schrecken viele Bewerber ab und nicht jeder ist den Beanspruchungen gewachsen. Aber der Beruf hat auch schöne Seiten. Beispielsweise der Umgang mit Menschen und es wird nie langweilig.
Wenn Personal fehlt wird der Druck auf die Mitarbeiter noch größer. Das ist leider ein Teufelskreis. Die Pflege muss in den nächsten Jahren sicher stärker hierarchisch aufgebaut werden. Es werden zunehmend Menschen mit geringer Qualifikation eingestellt werden die Fachkräfte von den einfachen Arbeiten entlasten.
Vielen Dank, für deinen kompetenten Kommentar. Wirklich ...
- Es ist körperlich anstrengend.
- Es ist psychisch anspruchsvoll.
- Die wechselnden Arbeitszeiten (mit Nachschicht) sind anstrengend.
- Wochenenddienst schränkt das soziale Leben ein (Vorteil: Man hat unter der Woche mehr Zeit).
- Die Bezahlung - bist du sicher dass es gut bezahlt ist?
- Die Ansprüche hinsichtl. Dokumentationen und sonstigen Schreibkram steigen stetig. Die Zeit für die Klienten sinkt proportional dazu. Es geht nur darum, schnell fertig zu werden. Eine echte Zuwendung zum Klienten bleibt auf der Strecke.
Es freut mich trotzdem sehr dass du dich in diesen Beruf investierst! Vielleicht schaust du aber in zehn Jahren diese Frage an und kannst sie selber beantworten. Besser wäre, wenn du weiterhin Freude an diesem Beruf hast, denn wie du selber feststellst, es braucht Leute wie dich!
Danke, auf viele Punkte bin ich eh schon eingegangen und das mit dem Schreibkram stimmt.
Weil es ein Drecks-Job ist, schätze ich mal. Meine Freundin ist Krankenschwester. Du hast nur Stress, da ständig unterbesetzt, bekommst relativ wenig Lohn für die schwere Arbeit, hast übelste Schichten und bist was Urlaub angeht völlig unflexibel. Was soll daran toll sein?
Ich bin Software-Entwickler und
- arbeite in Gleitzeit
- kann jederzeit kurzfristig Urlaub machen
- verdiene viel mehr Kohle
- mache sowohl zeitlich, als auch von der Länge her völlig flexible Mittagszeiten
- gehe spontan 15 Minuten Kaffe trinken
- setze mich am Nachmittag ne Stunde in die Sonne und lese ein Buch
- muss mich nicht ständig abhetzen
- habe das Wochenende für mich
...
Mal echt, Hut ab, wer sich die Pflege antut, aber unter derzeitigen Umständen ist der Job in meinen Augen einfach für den Hugo. Und es wird nicht besser. Denn komischerweise ist ja für alles Geld da, nur nicht für die Pflege.
Ich weiß nicht, wie es in Deutschland ausschaut ... Ich kann sagen, dass der Job stressig ist, aber körperlich schwer ist er nicht. Du musst wissen, wie du die Menschen mobilisierst, aber da arbeitet eine Frau im Team, die wiegt vielleicht 50 Kilo und ist 1,55 groß. Wie sollte die den Job denn machen? Wir haben sogar mehrere Frauen die so gebaut sind im Team. Wichtig ist, dass du weißt wie du die Menschen bewegst, dann kostet es keine Kraft und belastet auch nicht den Rücken. Das ist sehr wichtig, sonst geht dein Rücken kaputt, wenn du das nicht berücksichtigst.
Du arbeitest eine 40 Stunden Woche. Ja es gibt Schichtarbeit. Im Endeffekt hat man immer die Zeit mal einen Kaffee zu trinken oder eine zu rauchen (wenn man das möchte).
Ich finde den Job sicher besser als Mechaniker oder im Supermarkt arbeiten und du verdienst auch mehr. Oder in der Gastronomie.
Und ich meine das im Vergleich zu Berufen wie Verkäufer im Supermarkt, Gastronomie, Automechaniker, Tischler, Installateur usw..
Meine Mutter hat ein Haus mit Wohnungen drinnen, die sie vermietet, geht ihren Hobbys nach und kriegt 4000 Euro im Monat. Das ist auch ein cooler "Job". Nicht jeder wird Softwareentwickler.
Muss ja auch nicht sein. Gibt noch tausend andere Berufe. Aber Pfleger würde ich derzeit im Leben nicht machen.
Es kann nicht jeder. Ich könnte es nicht. Mein derzeitiger Beruf ist im Controlling und das ist ja das genaue Gegenteil.
ein Job, der gut bezahlt wird.......
....Also, da weiss ich nicht, wo du das her hast. Der Job wird trotz Überstunden, schlecht bezahlt.
Das ist auch mit ein Grund, warum es in der Pflege immer zu wenigPersonal gibt.
Ach die Weiterbildung lässt zu wünschen übrig.
Du kannst rauf gehen bis zum Master oder Doktor (nicht Medizin). Sicher, dann unterrichtest du halt und bist nicht mehr an der Front.
Ich denke, hier geht es um die Pflege, nicht um den Master o.ä.
Du kannst vom Pflegeassistenten rauf zum Fachassistent rauf zum Diplomierten, dann noch deinen Master machen und noch den Doktor. Normalerweise unterrichtest du dann natürlich und arbeitest nicht mehr an der Front.
....und wer arbeitet an der Front bei den Bewohnern und Patienten?
Ich gerade und es macht mir Spaß. ;) Aber ich möchte mich auch rauf arbeiten. Und natürlich ist das möglich.
....hoch arbeiten kannst du dich in fast jedem Beruf.......
Meine Freundin hat nicht mal genug Zeit für die reguläre Pausen. Und bezüglich "Arbeit nicht schwer": warte mal, bis du 50 bist, dann reden wir nochmal darüber. Krankenschwester ist ein Knochenjob.