Warum fühlen wir uns manchen Menschen unterlegen?
Wenn man Leute kennenlernt so hat man manchmal das Gefühl, sie sind wie Hündchen und du kannst alles machen weil sie eh zurückkommen und manchmal hat man das Gefühl, dass man zu ihnen "aufschaut". Also nicht, dass man nicht man selbst sein kann, sondern dass man sich selbst unbewusst einredet, dass sie dir immer voraus sind, alles was der/diejenige macht ist richtig und findest du cool auch wenn du weisst dass sie dir menschlich nicht über oder unterlegen sind weil Menschen alle gleich viel Wert sind aber das Unterbewusstsein redet es einem trotzdem ein? Versteht ihr was ich meine und warum tun wir Menschen das?
Also übtertrieben gesagt ist eine ehre für einen, dass derjenige sich auf dein niveau runterlässt um mit dir befreundet zu sein. Kennt ihr das?
1 Antwort
Deine Beobachten sind gut, doch deine Überlegungen dazu gehen teilweise von falschen Grundtatsachen aus.
Die wichtigste falsche Grundtatsache ist, dass alle Menschen den gleichen "Wert" haben. Dem ist ganz und gar nicht so! Das ist genauso wie bei jedem anderen Objekt einer Gruppe gleichen Typus, wenn man sich die Spannbreite seiner Erscheinungsformen in der Welt ansieht. Ein Turnierpferd im Vollbesitz seiner Leistung ist einfach weit mehr "wert" als ein eine klapperige Mähre, die zum Schlachthof geführt wird. Ein dahinsiechender alter Mensch im letzten Stadium seines Lebens ist weit weniger "wert" als ein hochdotierter Wissenschaftler in leitender Position eines großen Industriekonzerns.
Genau das weiß praktisch jeder Mensch, auch wenn unsere Gesetze festlegen, dass jedem Menschen die gleiche Würde zugesprochen wird, dass jeder die gleichen Chancen zur Selbstverwirklichung und Entfaltung seiner Potentiale haben soll.
Was du nun beobachtest, ist die Tatsache, dass es Menschen gibt, die durch ihre Ausstrahlung, durch ihr Aussehen, durch ihre eloquente Sprache, durch ihre Signale der Kompetenz und Macht einfach jedermann deutlich machen, dass sie im immerwährenden Wettbewerb zwischen den Menschen um Einfluss, Geltung, Ansehen, Autorität, Weisungsbefugnis, Vermögen und Dominanz sehr weit vorn liegen. Sie werden spontan geachtet, bewundert und verehrt, man schließt sich ihren Meinungen an, man sucht ihre Bestätigung, ihr Wohlwollen, weil man in ihrer Gegenwart das eigene "Ego" aufgewertet fühlt. Und da ist es doch ganz klar, dass man sich selbst ihnen gegenüber manchmal klein und unterlegen fühlt. Das sollte kein Problem sein, das kann man doch einfach anerkennen und für sich positiv nutzbar machen, indem man sich an ihren Lebensläufen orientiert und vielleicht einige der Strategien kopiert, mit denen eben diese Leute so erfolgreich geworden sind.
Ich könnte nun genau das Gegenteil für den nicht erfolgreichen Menschen schreiben, aber ich denke, dass sich das erübrigt, weil du es ja bereits recht treffend in deiner Frage thematisiert hast.
Bilanz: Menschen sind einfach ungleich, und das zu akzeptieren gehört zu den tieferen Lebenseinsichten, denen man sich nicht verschließen sollte, auch wenn es manchmal schmerzhaft ist.
Ja, durch deine guten Kommentare sollte man da sicher tiefer einsteigen. Daher vielleicht noch diese Anmerkungen: Überlegenheit wird auch durch manchmal schwer zu beschreibende Körpersignale gezeigt: Allein die Körperhaltung kann wichtig sein; die Fähigkeit Blickkontakt zu halten; wenn so eine Person das Wort ergreift, wie sie es dann tut; ob sie die Stärke hat, die Argumente des Vorredners positiv zu werten, um die eigenen anschließend in unübertriebenem Duktus vorzutragen; ein gewinnendes Lächeln zu zeigen, was Souveränität und Angstfreiheit signalisiert; die Freiheit, Stimmungen wahrzunehmen und aufzugreifen zu können; einlenken zu können, obwohl man Recht hat, damit der Kontrahent nicht völlig gedemütigt wird. Es gibt so viele subtile Signale der Stärke und Überlegenheit, die wir wahrnehmen aber uns nicht immer gleich klar machen können, weil sie auf einer unbewussten Ebene ablaufen
An so etwas in der art habe ich auch gedacht.
Es geht hier aber nicht um die Leistung der Person, oder welchen Erfolg sie in ihrem Leben hat, sondern darum das jeder Mensch denselben "Grundwert" hat. Man kann jetzt ewig darüber diskutieren, da Menschen in unterschiedlichen Augen sowieso unterschiedliche Werte haben und sie nathürlich aufgrund dessen was sie selbst aus ihrem Leben machen einen unterschiedlichen Wert haben aber ursprünglich kommen wir alle vom selben Ort und gehen alle an denselben Ort. Vergessenheit.
Das ist oft so, man könnte es auch Manipulation nennen. Allerdings fühlt man sich nicht nur bei Denen "unterlegen". Naja ich kann jz nur für mich sprechen, und ich fühle mich kaum Menschen unterlegen, aber wenn, dann sind es nicht in irgendeiner Weise besonders erfolgreiche oder dominante Menschen, sondern sogar welche, die meine Freunde als Spackos ansehen. Ich verstehe nicht genau woran es liegt, und vielleicht ist es auch nicht wirklich "Unterlegenheit", sondern es sind einfach Menschen die ich niemals verurteilen würde und die ich zu 100% respektiere.
Ich fühle mich nicht oft Menschen unterlegen, da ich es nicht oft bin, oder mir nicht einrede es zu sein, aber ich beobachte auch in meinem Umfeld wie sich das auf meine Freunde/Lehrer usw auswirkt. Unbewusst üben die dominanteren Personen Macht auf das Leben der weniger dominanteren aus und beide checken es nd.
Man sieht das ja auch oft bei Kindern:
2 Freunde, unterschiedlicher Meinung, es wird immer die Meinung des einen Kindes durchgesetzt, weil es einfach eine Führungskraft in sich trägt, durch die das Andere sich eingeschüchtert fühlt.