Warum finden einige "Breaking Bad" gut?

15 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Also ich finde die Serie hat immer so eine deprimierende Atmosphäre, fällt mir immer schwerer die weiter zu schauen.


deranimefan  15.01.2018, 17:13

Zuerst dachte ich ich sehe nicht richtig (bei meiner kurzen Antwort), aber vielen Dank für den Stern :)

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Warum finden alle "Breaking Bad" gut?

Da deine Frage bereits eine völlig unzutreffende Unterstellung enthält ("finden alle gut"), kann man sie m.E. gar nicht direkt beantworten.

Ich finde diese Serie(n) uninteressant und für mich völlige Zeitverschwendung!

... und in meiner Umgebung geht es Einigen sehr ähnlich.

Neben Arbeit und zahlreichen anderen Interessen bleibt kein Bedarf an dieser (weitgehend hirnlosen) Berieselung.


Flimmervielfalt 
Fragesteller
 20.07.2017, 12:02

Und "Diese (weitgehend hirnlose) Berieselung" ist also keine völlig unzutreffende Unterstellung als solche? 😀

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beamer05  21.07.2017, 01:04
@Flimmervielfalt

nein, weil - wie man meinen Zeilen ja unzweifelhaft entnehmen kann, ich ausdrücklich für mich bzw. von meiner Einschätzung sprach.

Und "völlig unzutreffend" kann die Aussage schon deshalb nicht sein, weil sie ja für (mindestens) einige mir bekannte Personen ebenso gilt (die das Zeugs auch für überwiegend geistlos* o.ä. halten)

*dieser Begriff ist nicht "philosophisch" sondern "landläufig" zu verstehen.


Und ich habe bisher bei meinen gelegentlichen Versuchen keinerlei "Sinn" oder Erkenntnisgewinn aus solchen Serien gewinnen können. Und wenn ich hinterher nicht schlauer bin... öde.

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Walter soll ab einem gewissen Punkt auch nicht mehr sympathisch rüberkommen. Er ist NICHT (mehr) der Held der Serie, sondern der Schurke. Genau diese Entwicklung ist es, um die es eigentlich geht. Leider gibt es viel zu viele, die das nicht begreifen und in ihm bis zum Ende den "Guten" sehen...

Von daher: Du sollst dich im Verlauf der Serie weder mit ihm identifizieren, noch seine Taten moralisch vertretbar finden.

Persönlich hat mir die Serie gut gefallen, mit einigen Ups and Downs. Die drittletzte Episode ist eine der besten TV Episoden die ich jemals gesehen habe. Insgesamt fand ich den Ruf von BB als "beste Serie aller Zeiten" allerdings nicht gerechtfertigt.

PS: Staffel drei und vier fand ich am besten, weil mir die Interaktion zwischen Walter und Gus gefallen hat.



NamenSindSchwer  20.07.2017, 10:24

Ab einem gewissen Punkt fand ich Walter definitiv nicht mehr sympathisch...interessant fand ich ihn hingegen absolut. Er war kein Charakter den ich mochte, aber einen dem ich gern zugesehen habe, weil seine Entwicklung schon etwas Faszinierendes für mich hatte. 

Ich bin nicht der Meinung, dass man einen Charakter "mögen" muss um sehen zu wollen, was mit ihm passiert. 

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Flimmervielfalt 
Fragesteller
 20.07.2017, 11:55

Jetzt wo du es sagst. Es ist wahrscheinlich so wie eine Vorgeschichte vom Joker aus Batman zu verstehen. Man weiss, wie das Endprodukt aussieht, sollte aber wissen wollen, wie es dazu kam, ohne dass man aber Sympathien mit dem Joker entwickelt?

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NamenSindSchwer  20.07.2017, 12:44
@Flimmervielfalt

Recht zeitig in der Serie gibt es mehrere Situationen in denen Walter eigentlich problemlos aufhören könnte mit dem was er tut. Zum einen weil es offensichtlich ist, dass die Ganze Situation alles andere als ungefährlich ist und zum anderen weil er sein ursprüngliches Ziel mehr oder weniger erreicht hat. Aber er macht weiter. 

Damit hatte ich erst ein ziemlich großes Problem: Die Entscheidung weiter zu machen hat keinerlei Sinn ergeben. In meinen Augen war der einzige Grund der, dass sonst die Serie zu Ende wäre und es erschien mir so als ziemlich schlecht geschriebener, einziger Weg die Serie fortzuführen. 

Das Problem war, dass ich Walt immer noch als den bemitleidenswerten Loser gesehen habe, der nur das Beste für seine Familie will und dem man die Daumen drückt. Aber das ist er nicht. Kein bisschen. Obwohl er das selber immer als Rechtfertigung nutzt und auch selber glaubt. Als ich das realisiert habe, hat das Weitermachen auf einmal vollkommen Sinn ergeben. Zwar keinen logischen aber einen charakterlichen. Es gibt in der letzten Episode eine extrem starke Szene zwischen Walt und Skyler in der genau das auf den Punkt gebracht wird. Ich spoilere natürlich nichts. 


Diese Erkenntnis, dass Walt nicht (mehr) der bemitleidenswerte Tragische Held ist und auch nicht sein soll, hat meinen Blick auf die Serie ziemlich verändert und von da an hab ich sie als das gesehen was sie eigentlich ist: die Darstellung wie ein Mann vom unauffälligen Normalo zum Anti-Helden (meist hat er es noch mit "Gegnern" zu tun die schlimmer sind als er, weshalb man ihm schon noch die Daumen drückt) und schließlich zum Schurken (eher Villain Protagonist) wird. Nicht viel mehr und nicht viel weniger. Es sagt ein bisschen etwas über einen Menschen aus ab welchem Punkt der Serie er sich nicht mehr mit Walts Tun identifizieren oder es zumindest moralisch rechtfertigen kann. Bei manchen passiert das früher, bei manchen später und bei einigen (leider) auch gar nicht. "Yeah, zeig allen wo der Hammer hängt, wie ein echter Mann. Lass dir von niemandem etwas gefallen oder vorschreiben. Voll cool!" Finde ich persönlich ziemlich fragwürdig...

Ich persönlich fand den Ritt, auf den mich die Macher der Serie mitgenommen haben, definitiv zum Großteil unterhaltsam. Wie gesagt empfand ich Walt als sehr interessanten Charakter und obwohl ich eine gewissen Antipathie für ihn empfand, haben es die Macher immer wieder geschafft, dass ich irgendwie doch ein bisschen auf seiner Seite stand (und mich dafür ein bisschen schlecht gefühlt habe ^^). Letztendlich wollte ich einfach wissen, was für ein Ende das mit einem solchen Charakter nimmt und was das angeht wurde ich auch vom Finale nicht enttäuscht. 

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Flimmervielfalt 
Fragesteller
 20.07.2017, 14:13

Ich habe weniger Probleme mit Charakteren, die im Dienst einer guten Sache auch mal vom rechten Weg abweichen. Walter aber ist egoistisch motiviert und tut ebenso eigennützige Dinge, mit der Absicht seiner Familie was gutes zu tun. Das tut er aber auf dem Rücken von Junkies. Ich finde diese Entscheidung einfach nicht nachvollziehbar und kontrovers im Gesamtbild. Er macht oft Dinge, die ich nicht verstehe oder einfach nur als arschig einstufe. Beispielsweise die Aktion, dass er behauptet die Krebstherapie durch ne Geldspende von Familie Szwarc zu finanzieren. diese haben sie ihm sogar angeboten, er hat sie ausgeschlagen, die Frau beleidigt, aber beansprucht für sich, diese Lüge so im Raum stehen lassen zu DÜRFEN und es würde die Szwarcens schliesslich einen feuchten Kericht angehen. Das ist doch völlig behämmert. Oder als er seinen 16 jährigen Sohn im Akkord Tequila trinken lässt und gegenüber Hank aggressiv wird. Völlig bescheuert und alles andere als souverän.

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NamenSindSchwer  20.07.2017, 15:02
@Flimmervielfalt

Alles korrekt. Wie ich oben gesagt habe, rein logisch betrachtet erscheinen viele seiner Handlungen unsinnig, aber für ihn als Charakter macht das schon alles Sinn. 

Das Ding mit Walt ist, dass er eigentlich EXTREM Stolz (geworden) ist und es auf den Tod nicht ausstehen kann, wenn sein Stolz verletzt wird. Hier gibt es zwei Probleme:

1. Er war jahrelang das Mauerblümchen der sich alles hat gefallen lassen. Und er hat alles in sich reingefressen. Die Krankheit hat quasi den Deckel gesprengt der alles zurückgehalten hat und nun lässt er all die Jahre Frustration raus und überkompensiert dabei halt. 

2. Er selbst sieht sich eigentlich als "Ober Macker" aber aus seiner Familie kann/darf davon niemand etwas wissen. Natürlich hält er das bewusst geheim, aber innerlich nervt ihn das auch (mit der Zeit immer mehr) weil er am liebsten rausschreien will "Seht mich an ich bin Heisenberg, der härteste Hund der Stadt und ein ganzer Kerl!". Er spielt also weiterhin den harmlosen Familienvater, was es umso schizophrener erscheinen lässt, wenn ihm dann mal der Hut platzt und er auch seiner Familie seine andere Seite zeigt. 

Wie gesagt fand ich Walt als Charakter sehr interessant und das war auch das was mich immer zum Weitersehen animiert hat. Wenn man ihm als Charakter partout nichts abgewinnen kann, dürfte es ziemlich schwierig sein die Serie bis zum Ende durchzuziehen. 

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Dass Walter ziemlich schnell die unsympathischste Figur der Serie wird, ist ja genau das, was viele gereizt hat. Nehme ich an.

Ich fand es erst interessant, irgendwann nur noch öde und redundant. Habe die Serie an zwei unterschiedlichen Stellen aus Langeweile abgebrochen und bis heute noch nicht zu Ende geguckt. Ich fand die Figuren auch alle nicht so wahnsinnig interessant, bis auf Jesse vielleicht.
Und wenn man 7 Folgen lang warten musste, bis irgendwas Einschneidendes passiert, guckt man den Leuten dabei zu, wie sie genau das machen, was man von ihnen erwartet, oder langweilt sich durch 10-minütige Szenen, die auf cool und krass gemacht sind, aber inhaltlichen Stoff für 2 Minuten zu bieten haben.


Flimmervielfalt 
Fragesteller
 20.07.2017, 14:05

Ich bin ja froh, nicht der einzige zu sein, der das so sieht. Diese Drogenthematik an sich finde ich schon extrem unsympathisch, darum kann ich auch Jesse nicht sonderlich gut finden.

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knallpilz  20.07.2017, 14:29
@Flimmervielfalt

Ich hab mir immer gewünscht, dass er von Walter loskommt. Aber der erpresst ihn ja dauernd oder macht sonstwas.

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Also Walt ist eben so eine Sache, ich sag dir eins versuch die Serie als Beobachtet zu sehen und such dir nicht unbedingt einen Lieblingscharakter aus. 

Ich mochte Hank zwar auch extrem hatte auch auch Sympathien für Walt. 

Gerade am Anfang und außerdem ist es doch garnicht sooo verrückt. 

Ich mein ich denke ihm ist es egal was für Leuten er da Meth bietet. Sie würden es sich ohnehin besorgen und irgendwie sind Leute die so runterkommen und Methjunkies sind auch irgendwie selbst dran schuld. 

Also der Part hat jetzt nie wirklich meine Sympathien getrügt. 

Und ihm ist es bestimmt ohnehin egal nach seiner Diagnose

Aber gut ich will ja nicht zu viel sagen. 

Vergleich aber des öfteren mal und erinnere dich zurück wie Walt am Anfang war. Ziemlich Interessant

Ich fand die Show einfach Toll und sehr interessant