Warum fällt es vielen Kindern bzw. Jugendlichen heute so schwer, sich einfach mal auf etwas einzulassen?
Ich bin meinen Eltern so dermaßen dankbar, dass sie mich so erzogen haben, dass ich mich auch über Kleinigkeiten freuen kann und mich auch einfach auf Sachen einlassen kann. Mein Vorbild war da immer der kleine Lord, der sagte: "Wenn ich es schon nicht ändern kann, dann mache ich das beste daraus."
Meine persönliche Einschätzung ist es, dass mit "Selbstbestimmung" heute viel zu übertrieben wird. In der Politik, Sexualität und bei anderen großen Themen, da bin ich natürlich selbstverständlich für Selbstbestimmung. Aber bei Kleinigkeiten oder auch in der Erziehung finde ich Selbstbestimmung kontraproduktiv. Wenn die Eltern festlegen, wohin man in den Urlaub fährt und in welches Hotel man geht, dann hat das überhaupt nichts mit "Faschismus" zu tun, sondern es ist ganz einfach Pragmatismus. Mein Vater hätte im Traum nicht daran gedacht, mich zu fragen, welches Hotel ich gerne hätte.
Aber genau das wird in der Erziehung heute gepredigt. Am besten sollen Kinder überall mitbestimmen. Dass sich die Kinder aussuchen dürfen, wo der Urlaub hingeht, das ist in vielen Familien heute ganz normal. Und wer sich kritisch über diese kindliche Selbstbestimmung äußert, der steht schnell im Verdacht, in einer bestimmten Ecke zu stehen.
Das Ergebnis einer solchen kindlichen Selbstbestimmung sind aber Leute, die über alles meckern und schimpfen. Klassenfahrt an den Gardasee. Ein gemütliches Hotel. Ich war die ganze Woche lang glückseelig, meine Klassenkameraden haben immer und überall etwas zum schimpfen gehabt. Das Hotel war ja sowieso unter deren Würde; normalerweise liegen die ja im Luxus-Ressort in Ägypten.
Oder die Klassenfahrt nach Wien - ich bin zergangen vor Glück. Meine Klassenkameraden hat es eher interessiert, dass es im Bus zu kalt war und dass der Fremdenführer zu starken Dialekt gesprochen hat.
Bei mir ist es so: Steck mich in irgendein halbwegs gutes Hotel in Deutschland und ich werd schon meinen Spaß haben.
Oder auch in der Schule: Ich war nie ein guter Sportler. Nach ein paar Runden durch die Halle war ich fertig mit der Welt. Trotzdem habe ich immer gerne Sport gemacht und hatte meinen Spaß daran und hätte nie gemeckert oder gestreikt.
Und ich bin meinen Eltern sehr dankbar dafür, dass sie mich so erzogen haben. Aber vielen Jugendlichen fällt es sehr schwer, sich auf etwas einzulassen, dass nicht von ihnen selbst bestimmt wurde.
Wie denkt ihr darüber? Woran liegt das?
5 Antworten
In meinem Umfeld sind die Jugendlichen eher spontan und brauchen jetzt kein Luxushotel mit viel Schnick Schnack drum rum. Ich denke nicht, dass man das verallgemeinern kann. Ist einfach abhängig von der Erziehung und die ist nun einmal nicht überall gleich.
Zu dem Punkt, dass Kinder/Jugendliche nicht bestimmen sollten wo es hingeht, kann ich dir nur teilweise zustimmen. Ich finde es durchaus effektiv, wenn man die Kinder schon früh in die Entscheidungen miteinbezieht. Auch bei uns war es so, dass wir Unterkunftsvorschläge machen sollten. Zum einen fördert das die Kommunikation und zum anderen müssen die Eltern ja nicht immer alles alleine organisieren und Entscheidungen treffen. Ich würde sogar sagen, dass es manchmal sogar kontraproduktiv ist, wenn man seine Kinder da raus hält. Immer alles schön fertig vor die Nase gesetzt zu bekommen, geht für mich eher in Richtung verwöhnen.
Und der Grund dafür, dass Jugendliche in deinem Umfeld sich nicht gerne auf etwas einlassen, was sie nicht selber bestimmen durften, ist vielleicht genau deshalb. Weil sie nie die Entscheidungen mitgetroffen haben und jetzt einerseits gar kein Gefühl dafür haben und selber Entscheidungen treffen wollen und sich nicht mehr wie ein kleines Kind fühlen wollen, was einfach mitgenommen wird und nichts beitragen durfte.
Du bist der Allerbeste.
Diese altjungferliche Selbstbeweihräucherung ist schon recht widerlich.
Mal abgesehen davon:
Ist Dir schon mal aufgefallen, dass Du nur am Meckern bist?
Alles was von Dir kommt ist Genörgel, wie schlimm andere Kinder erzogen sind.
DU bist schlecht erzogen.
Man kann das nicht verallgemeinern. Es gibt solche und solche Leute. Mein einer bester Freund fällt mir um den Hals, wenn ich ihm Pommes mitbringe, der andere hat einen Sugardaddy mit vier Firmen in Amerika, der mehr als doppelt so alt ist wie er. Jeder, wie er will!
Dass man in einer funktionierenden Familie zusammen bestimmen sollte, WO man hinfährt, finde ich allerdings auch. Das hat für mich damit zu tun, dass jedes Familienmitglied jedes andere mit dem gleichen Respekt behandeln sollte - und auf Augenhöhe. Eine Hierarchie in der Familie finde ich schrecklich und kontraproduktiv.
Du hast Recht... Aber es hat immer schon solche Kinder gegeben und es werden immer welche so sein. Ich glaube nicht, dass es an der Zeit liegt. Kommt halt auf die Erziehung der Eltern an: Manche sind „strenger“ andere „lockerer“. Besonderes in der heutigen Zeit gibt es moderne Erziehungsmethoden, wie du schon einigermaßen erwähnt hast.
Ich denke darüber, dass es doch schön ist, wenn du mit dir zufrieden bist - und dass du es dabei belassen solltest.
Ich finde, dass diese Selbstbeweihräucherung genauso peinlich ist wie das Dauer-Mimimi.
Lass doch die Menschen einfach so sein, wie sie sind und wie sie sein wollen.