warum fährt die bahn mit so alten Loks rum?

5 Antworten

Made in Germany ist auch nicht mehr, was es mal war. Die Loks aus den 1950ern und 1960ern waren wesentlich besser auf lange Haltbarkeit gebaut, als das heute teilweise der Fall ist. Vergleich das mal mit PKW. Da gibt es immer noch welche, die weit über 20 Jahre alt sein können. Zu erkennen sind die meistens an dem "H" ganz rechts im Kennzeichen. Dass da eine gewissenhafte Wartung und Pflege notwendig sind, um so ein Alter zu erreichen, ist allgemein bekannt. Das gilt natürlich auch für Lokomotiven. Es gibt Dampfloks, die fast 100 Jahre alt sind und immer noch betrieben werden dürfen. Klar, nicht alles ist da noch fabrikoriginal. Teile wie Kessel, Bremsbeläge und andere Verschleißteile werden regelmäßig erneuert. Bei Diesel- und E-Loks werden auch wichtige Teile ausgetauscht. Ältere Dieselloks (z.B. BR 218) haben auch schon mal modernisierte Motoren erhalten und haben damit einen deutlich verringerten Schadstoffausstoß. Da weitere Abänderungen vorgenommen wurden, sind die in BR 225 umgenummert worden. Mir ist letzten eine BR 110 (mit Bügelfalte) was sich auf die Front der Führerstände bezieht begegnet. Die ist von einem Liebhaber in den Ursprungszustand zurück versetzt worden. Also Blau lackiert, originaler DB "Keks" vorne, hinten und seitlich und auch die alte DB-Betriebsnummer ist wieder angebracht. Die BR wurde hauptsächlich in den mittleren 1950ern von der DB angeschafft.

Die DB als ehemalig rein staatliche Bahngesellschaft und auch die Nachfolgerin Deutsche Bahn haben viel zu lange den Fuhrparkbestand "runtergerockt". Vor dem Hintergrund wurde repariert, was eben notwendig war. Für neues rollendes Material wurde nur ungerne Geld ausgegeben. Lieber griff man zum Farbeimer und Spritzpistole und änderte die Farbgebungen von Loks und vorwiegend Personenwagen ab, und erneuerte oder änderte die Inneneinrichtung. Nur zögerlich wird heute neu gebaut. Das hat auch Energieersparnis als Ursache. Moderne E-Loks und Triebwagenzüge wie auch die ICE-Baureihen speisen Bremsenergie in das Stromnetz zurück. Die mechanischen Reibungsbremsen werden nur für die Restgeschwindigkeit oder bei einer Notbremse genutzt.

Alt vs. Neu: Alte Fahrzeuge können von handwerklich etwas versierten TFZ teilweise selber wieder flott gemacht werden. Die High-Tech Fahrzeuge lassen das kaum zu. Da vergleiche ich noch mal mit PKW. Was kann man da heute noch selber machen? Luftdruck, Ölstand, Tankfüllstand, Beleuchtung >>prüfen, und teils korrigieren oder reparieren. Das war es dann aber auch. Alte PKW sind wesentlich einfacher zu reparieren (gewesen).

Also letztlich ist es (wie immer) ds liebe Geld. an dem es mangelt.

Dubai und Katar haben mehr davon, aber da gibt es die Eisenbahn insgesamt noch nicht so lange.

Woher ich das weiß:Hobby

Die alten sind nicht die, die schnell kaputt gehen. Früher wurde viel besser gebaut als heute.

Und in Dubai... da wollen die halt nur modern sein und mit Gelt protzen wenn sie immer nur so neues zeug haben

ahso?

Dann guck mal hier:

Eisenbahn-Romantik: Bo’Bo‘ - die Schweizer Loklegende Re 4/4 | ARD Mediathek

40 bis 60 Jährige Loks, die nahezu problemlos laufen!

In den Letzen 30 Jahren, habe ich als Passagier keinen Ausfall dieser Lok erlebt!

Und die fahren nicht auf Nebenstrecken, sondern im dichtbefahrenen Mittelland, wo ein Ausfall sofort massive Auswirkungen auf den Restverkehr hätte.

Aber eben: Die Loks werden gut gewartet und wurden immer im Schuss gehalten.

Weitere Beispiele?

Die heilige Bergkuh:

Baujahre 1972 bis 80: mit 10'600 PS

https://www.flickr.com/gp/r_walther/1KxWAs66P8

Re 460: 1990 - 2'000 gebaut: Bis vor Kurzem zog sie den gesamten IC Verkehr:

Hier auf 26 Promille Steigung:

https://flic.kr/p/2odUE79

https://flic.kr/p/2oahK1D

Die Desolate Bahn, auch DB genannt lässt ihre Loks verkommen, und darum sind sie so störanfällig!

Diese Lok aus der ersten Serie vor 1967 fährt heute noch täglich bei SBB Cargo, unter Anderem hier die Postzüge, die minutengenau verkehren müssen!

https://flic.kr/p/2oS8So9

Die Sändelibahn im Flachland, als Referenz heranzuziehen, ist lächerlich!

In der Schweiz verkehren noch etliche Loks völlig plannässig aus den späten 60ern. Dank gutem Unterhalt völlig problemlos. Dubai und,Katar sind für mich nun wirklich keine erstrebenswerte Beispiele.r

Eigentlich ist nicht das Alter einer Maschine entscheidend. Viel wichtiger ist, wie sie gewartet worden ist. Dabei geht man davon aus, dass man nicht wartet, bis war defekt geht, sondern man tausch Teile präventiv aus, die einer Belatung ausgesetzt sind. Wie beim Auto: Zahnriemen wird ersetzt bei 80 oder 100'000 km. Man wartet nicht, bis er reisst.

Das schlimme ist aber, dass die Bahn kein sauberes Wartungskonzept durchzieht, sondern nur von heute auf morgen Wartung ausführt.

Bei der DB ist das ganze Finanzierungsmodell komplett in Schieflage.