War Hindenburg klar, dass Hitler Deutschland ruinieren wird?

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War Hindenburg klar, dass Hitler Deutschland ruinieren wird?

Wenn er Hitler gewollt hätte, dann hätte er sich ja nicht so lange dagegen gesträubt ihn in das Amt des Kanzlers zu befördern. Also kann man davon ausgehen, das er gewisse Vorbehalte gegen ihn hatte. Aber er musste sich den politischen Gegebenheiten und der Stimmung im Volk beugen (siehe unten).

Aber welche Gedanken er evtl. zu Hitler hatte und was er vielleicht insgeheim befürchtete, das können wir nicht sagen, wenn es nicht irgendwo niedergeschrieben steht. Denn wir können nicht in den Kopf einer toten Person schauen.

   

Details zur ganzen Situation damals kannst Du im betreffenden Wikipedia-Artikel nachlesen: Wikipedia - Hindenburg - Von Papen zu Schleicher

Letztlich stand der Reichspräsident nur noch vor der Alternative:
Entweder würde er erneut eine Präsidialregierung ohne Rückhalt im Volk einsetzen, was möglicherweise zu einem Bürgerkrieg führen würde, den die Reichswehr – wie entsprechende von Reichswehrminister Schleicher in Auftrag gegebene Planspiele in seinem Ministerium Anfang Dezember 1932 zeigten – nicht gewinnen könne, oder er bildete eine Mehrheitsregierung im Reichstag bzw. eine Regierung, die zwar formal eine Minderheitsregierung war, jedoch begründete Aussicht haben würde, eine Mehrheit im Reichstag zu erlangen. Dieses war seit den Wahlen im Juli ohne eine Beteiligung der Nationalsozialisten nicht mehr möglich. (…)

  

Der Osthilfekommissar von PommernJohann Georg von Dewitzließ seinen Verwandten sowie einigen Verwandten Hindenburgs eine recht großzügige Unterstützung zukommen. 

Es ist anzunehmen, dass Hitler Paul von Hindenburg damit erpresste:

Nach einem Vier-Augen-Gespräch Hitlers mit Hindenburgs Sohn Oskar habe Hitler wohl mit weiteren Enthüllungen gedroht.

https://de.wikipedia.org/wiki/Osthilfe_(Deutsches_Reich)

Insgesamt gesehen hatte Paul von Hindenburg Adolf Hitler auch total unterschätzt.

Auf der anderen Seite wollte man wohl verhindern, dass Kommunisten an die Macht gekommen wären, da war Hindenburg wohl ein Nazi doch lieber.

Viele haben es erkannt, es wurde auch versucht ihn aus dem Weg zu räumen siehe Stauffenerg Attentat.Aber letztendlich war er nicht mehr aufzuhalten und es war beste sich dem Wahnsinningen nicht in den Weg zu stellen.

Nein, einerseits war er nicht der Klügste, andererseits war er ja auch schon quasi dement mit seinen 85 bzw. 86 Jahren damals, eineinhalb Jahr vor seinem Tod. Außerdem waren für Hindenburg die adelige Herkunft und persönliche Schmeicheleien am Wichtigsten. Eine solche Voraussicht sollte man ihm nicht zuschreiben.

lesterb42  08.02.2024, 17:31

Ein falsche Hindenburgbild.

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CorgiMcweasel  08.02.2024, 17:31
@lesterb42

Nein, ein richtiges Hindenburgbild. Außerdem: warum betriebst du bei mir Stalking? Hast du keine anderen Hobbies?

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lesterb42  08.02.2024, 17:34
@CorgiMcweasel

Hindenburg war gebrechlich aber nicht dement.

er nicht der Klügste

Nein, es gab sicher in der Zeit klügere, wie in jeder anderen Zeit auch, aber er war demokratisch legitimiert.

Außerdem waren für Hindenburg die adelige Herkunft und persönliche Schmeicheleien am Wichtigsten.

Unsinn, er war Monarchist, fühlte sich aber gleichwohl der Verfassung verpflichtet.

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lesterb42  08.02.2024, 17:43
@CorgiMcweasel
. Außerdem: warum betriebst du bei mir Stalking?

Bilde dir darauf nichts ein. Das ist Zufall und ich wende mich immer dagegen, wenn jemand Unsinn schreibt.

Hast du keine anderen Hobbies?

Doch, aber nicht viele. Warum bist du hier?

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Nein.

Paul von Hindenburg war damals in einer Zwangslage. Er versuchte die NSDAP nicht an die Regierung zu lassen, aber alle anderen Parteien waren nicht gewillt oder in der Lage zusammenzuarbeiten. Deshalb ist es für mich nicht verständlich, warum ihr Deutsche Strassen mit seinem Namen umbenennt.

Letztlich stand der Reichspräsident nur noch vor der Alternative: Entweder würde er erneut eine Präsidialregierung ohne Rückhalt im Volk einsetzen, was möglicherweise zu einem Bürgerkrieg führen würde, den die Reichswehr – wie entsprechende von Reichswehrminister Schleicher in Auftrag gegebene Planspiele in seinem Ministerium Anfang Dezember 1932 zeigten – nicht gewinnen könne, oder er bildete eine Mehrheitsregierung im Reichstag bzw. eine Regierung, die zwar formal eine Minderheitsregierung war, jedoch begründete Aussicht haben würde, eine Mehrheit im Reichstag zu erlangen. Dieses war seit den Wahlen im Juli ohne eine Beteiligung der Nationalsozialisten nicht mehr möglich.

https://de.wikipedia.org/wiki/Paul_von_Hindenburg#Von_Papen_zu_Schleicher

CorgiMcweasel  08.02.2024, 17:43

Straßen wurde nach ihm in erster Linie nicht wegen seiner Präsidentschaft nach ihn benannt, sondern weil der Kriegsheld des 1.Weltkrieges schlechthin war (zumindest was die Armee anbelangte), vor allem durch den Sieg bei der Schlacht von Tannenberg 1914, durch die die Invasion der Russen zuerst gestoppt und die Russen aus Ostpreußen (also vom deutschen Reichsboden damals) vertrieben wurden. Ohne diesen Sieg und den späteren Jahren als einer der zwei mächtigsten Männer während des 1.Weltkrieges (und deswegen die daraus folgende Popularität) wäre er auch nie danach Präsident geworden. Das Problem liegt der Umbenennung ist auch ideologisch

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CorgiMcweasel  08.02.2024, 17:49

mit Ideologisch meinte ich, dass ihn vor allem linkspolitische Menschen aus ideologischen Gründen bzw. linkspolitische Interpretationen von politischen Situationen ablehnen. Ich stimme auch überein, dass die Parteien nicht gewillt waren und in der Lage zusammen zu arbeiten. Die trifft vor allem auf die konservative Elite zu, aber nicht ausschließlich.

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