War Reichspräsident Hindenburg auch ein Faschist oder einfach Erzkonservativ und langsam senil als er Hitler ernannte, mochte er Hitler überhaupt?

7 Antworten

Das hat mit moegen nichts zu tun, die NSDAP gewann die Wahlen 1932 und stellte somit die Regierung.

Der Vorsitzende dieser Partei war Hitler und Hindenburg blieb weiter nichts uebrig, diesen Mann in den Rang eines Reichspraesidenten 1933 zu erheben.https://de.wikipedia.org/wiki/Reichspr%C3%A4sidentenwahl_1932


earnest  05.02.2020, 09:34

Du unterschätzt den Handlungsspielraum des Reichspräsidenten.

0
zetra  05.02.2020, 13:09
@earnest

Wie haette die Alternative zu Hitler aussehen koennen?

0
earnest  05.02.2020, 13:11
@zetra

Du kennst die Weimarer Verfassung, wahrscheinlich besser als ich.

1
earnest  05.02.2020, 13:26
@earnest

Hindenburg und Hitler lagen in ihren politischen Vorstellungen in vielen Dingen gar nicht auseinander (Dolchstoßlüge, Rolle der Reichswehr, etc.). Warum hätte er also - trotz deutlichen persönichen Angewidertseins - Hitler NICHT ernennen sollen? Dass er es nicht hätte tun MÜSSEN, dürfte unstrittig sein.

Aber all das ist eher fruchtloses Lesen im Kaffesatz...

1
zetra  05.02.2020, 13:57
@earnest

Der Schoss war allerdings fruchtbar fuer Hitler, mit 6 Millionen Arbeitslosen, denen man Arbeit versprach, ohne zu sagen, was denn nun gebaut wird?

Danke earnest fuer deinen Einsatz hier.Gruss, zetra.

1

Die NSDAP war die stärkste Partei in Deutschland.

Wahlen wurden wiederholt.

Die NSDAP war immer noch die stärkste Partei.

Ich finde es falsch, Hindenburg die Schuld zu geben. Die Schuld haben die zahlreichen deutschen Wähler, die NSDAP gewählt haben.

die NSDAP konnte mit anderen Rechtsextremen Parteien eine Mehrheit bilden.

Die anderne Abgeordneten setzten sich aus Zentrumspartei (konservativ/christlich), Sozialdemokraten und Kommunisten zusammen. Es schiene nicht realistisch, eine Koalition aus diesen drei Parteien zu bilden, dafür waren Zentrumspartei und Kommunisten zu verschieden...


allexm78  03.02.2020, 23:13

Die Alleinschuld, irgendeiner Gruppe oder Person zugeben finde ich Grund-falsch! Die Weimarer Republik, war ein von 90% aller Seiten, gehasstes und geliebtes Projekt. Zudem, wurden dem Deutschem Reich, reparationen auferlegt, teilweise berechtigt, teilweise hat Deutschland, diese bis nach 2000 abbezahlt. Weiter, wurden wichtige Gebiete abgetrennt, wie Ost-Oberschlesien und das links-rheinische Gebiet wurde, zeitlich begrentzt, besetzt. Der französischen Politik war schlicht egal, was mit Deutschland geschah. Deutschland war nicht Alleinschuld am Ausbruch des Krieges, alle grossen Länder waren Schuld. Hindenburg, hätte Hitler schon im Sommer 1932 zum Reichskanzler ernennen können, wenn er ein grosser Fan von ihm wäre. ob mit oder ohne Mehrheit. Bis Jan. 1933 wurden aber andere RKs installiert wie General Kurt von Schleicher. Im Frühsommer, hätten SPD und alle Kommunisten sogar eine knappe Mehrheit, meine ich, obwohl die MSDAP die Mehrheit hatte, aber nie die absolute Mehrheit bekam. Die Kommunisten, durften aber nicht mit den SPDlern zusammenarbeiten. Dazu kamen noch die ganzen Strassenschlachten zwischen Freikorps und der Reichswehr und zwischen SA und den nicht ganz harmlosen Kommunisten. Dem RotBanner...Nach einer Entspannung, mitte der 1920er Jahre, brach die Börse zusammen. Man regierte mit Notverordnungen. Um ein Vergleich zu ziehen. Würde Schottland aus Grossbritannien rausgehen und ein eigener Staat werden, Nord-Irland irisch werden, Nord-England um Liverpool von fremden Truppen besetzt wäre, wäre England kaum überlebensfähig. Das Umfeld der Weimarer Republik, hätte ungünstiger kaum sein können. Dazu politische Kräfte, die nicht immer zur WR standen. Hindenburg, soll geistig fit gewesen sein. Unter anderen Umständen, hätte es vielleicht keinen RK Hitler gegeben, aber dennoch einen 2. Weltkrieg oder zumindest einen europäischen Krieg/ Kriege. So, wie Europa nach 1919 aufgestellt war.

0
earnest  05.02.2020, 09:33

Als umfassend über diese Zeit informierter Nutzer wirst du sicher nicht abstreiten wollen, dass Hindenburg zumindest eine "Mitschuld" zuzumessen ist.

Schließlich hat der den "böhmischen Gefreiten" zum Reichskanzler ernannt.

0

Hindenburg kann man getrost als rechtskonservativ bezeichnen.

Ferner muss man sich realistisch klarmachen, dass der damalige Faschismus lediglich eine nuancielle Radikalisierung des Konservatismus darstellte. Antisemitismus bis hin zu Vernichtungsphantasien, rassistisch motivierter Kriegsgräuel namentlich gegen Slawen, Militarismus, Antidemokratismus, Vernichtungsphantasien gegenüber der politischen Arbeiterbewegung, Chauvinismus, Herrenmenschendenken - der Nationalsozialismus schafft rein gar nichts davon, sondern greift diese Themen lediglich vom Konservatismus bis Rechtskonservatismus auf und spitzt sie weiter zu.

Als Repräsentant ostelbischer adliger Junker kultiviert Hindenburg vielleicht eine gewisse herablassende Dünkelhaftigkeit gegenüber dem plebejischen "Gefreiten", teilt aber dessen dreiwesentliche politische Ziele: Revision des Versailler Vertrags, Zerschlagung der Arbeiterbewegung und Wiederaufnahme der gescheiterten Kriegsziele des 1. Weltkriegs.

  1. Er war kein Faschist
  2. Er war sicher nicht senil, hat sich aber auch von Hitler täuschen lassen. Der hat ja auch erst nach Hindenburgs Tod richtig losgelegt
  3. Hindenburg mochte weder die Person, die Ideologie. Schließlich hat er nicht umsonst solange gezögert Hitler zum Kanzler zu ernennen. Angeblich soll er gesagt haben, Hitler mache ich höchstens zum Postminister. Dann kann er mich von hinten lecken (das Bild auf der Briefmarke).

Er hoffte, die Redegewandtheit Hitlers als Steigbügel nutzen zu können und glaubte auch, Hitler kontrollieren zu können.


earnest  05.02.2020, 14:38

Auf welches Pferd wollte der alte Herr denn noch steigen? Das großzügige Geschenk - Gut Neudeck - reichte ihm doch sicherlich.

0