War die Entnazifizierung ein Erfolg - Beurteilung?

5 Antworten

Definition für Erfolg bitte ?!
Was wurde denn erwartet ?
Jeder der die nsdap gewählt hat war nicht gleich ein Nazi !

Leishals  03.10.2018, 21:11

Sagt man von der afd ja auch dauernd genau so ... Muss wohl Zufall sein. :)

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neumann73  03.10.2018, 21:24

Hat jemand Mal das Programm gelesen ? Jedes Land hat linke und rechte Strömungen ? Das nennt sich Demokratie !

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Dahika  03.10.2018, 23:50
@neumann73

Hast du das Programm der AfD gelesen? Ich ja. Nein, ich wünsche der Partei keinen Wahlerfolg, aber viele ihrer Wähler sind ja gerade die Zu - Kurz -Gekommenen. Gerade die sollten das Programm mal lesen, und ich bin gemein genug, gerade denen zu wünschen, dass die AfD an die Macht käme. Die würden sich vielleicht wundern.

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stranger5431  04.10.2018, 11:27
Jeder der die nsdap gewählt hat war nicht gleich ein Nazi !

Jeder, der die NSDAP gewählt hat, war per Definition ein Nazi!!! Das ist die Definition von Nazi: Anhänger der NSDAP!!!

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neumann73  04.10.2018, 11:35

Aber: Nicht jeder der CDU wählt ist ein Christ, oder jeder der die Linke wählt ist ein Kommunist !

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Für die Nazis & Mitläufer schon, die bekamen umgehend eine weisse Weste, und so war die Welt wieder in Ordnung. Niemand war schuld, es ist niemand gewesen, es ist halt passiert. "Im deuschen Namen" aber die armen, armen Deutschen hatten rein gar nichts damit zu tun...

Und das ist bis heute der gültige Diskurs in Deutschland... Marsmenschen kamen, verwandelten das arme Deutschland in Nazi-Land,und nach 1945 waren sie plötzlich wieder weg... wahrscheinlich mit Ufo zurück auf Mars geflogen... und die armen Deutschen hatten den Krieg und wurden ausgebombt, und die Russen kamen, etc. etc. Dabei haben sie doch gar nichts gemacht...

Sie Entnazifizierung geschah sehr unterschiedlich. In Westdeutschland fand sie de facto nicht statt. Dort steckte man lieber tausende Linke ins Gefängnis und ließ NS-Verbrecher laufen. Ein Elitenwechsel fand nicht statt. Die alten Eliten waren mit den neuen identisch.

Ganz anders im Osten. Wer dort strammer Nazi war, konnte im Regelfall keine Karriere mehr machen. Es erfolgte ein umfassender Elitenaustausch - ganz ähnlich wie später 1990. Der Verfolgungsdruck war so hoch, daß ganze Heerscharen von Nazis "aus politischen Gründen" in den Westen flüchteten.

Die Behauptung, die Entnazifizierung sei im Westen und Osten gleichermaßen erfolglos gewesen, ist eine dummfreche Propagandalüge.

Fraganti  04.10.2018, 17:14

Die SED wünschte sich deine Ansicht und arbeitete hart dafür, aber mit Realität hatte es auch dort leider nichts zu tun.

Guck dir mal die Biografien von z.B. Wilhelm Adam, Johannes Gellert oder Ernst Großmann an und das sind nur drei Beispiele von einer ganz ganz langen Liste von Nazi Eliten, die in der DDR nicht nur unbehelligt Karriere machen konnten, sondern auch vom DDR Regime geschützt und fortlaufend weiter ausgezeichnet und/oder in Ämtern gehalten wurden. Teils gab es sogar Protest im Volk, der aber durch Restriktionsandrohungen durch das ZK oder Politbüro der SED erstickt wurde. "Nur Propaganda des Klassenfeinds." Wahrheit und Informationverbreitung = illegal.

In der DDR erfolgte keine Aufarbeitung auf Staatsebene, die Aufarbeitung in der Gesellschaft wurde, wie gesagt, sogar unterdrückt. Der Umgang dieser Thematik bestand nur aus: "Wir sind Antifaschisten und haben damit nichts zu tun! Das ist das Problem der BRD, nicht unseres!" Und damit hatte sich das dann auch schon.

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Percunis  04.10.2018, 18:45
@Fraganti

Das ist genau die dümmlich verlogene Propaganda, die ich oben beschrieben habe und zu der deren Apologeten immer wieder dieselben untauglichen Einzelfälle heranziehen müssen.

Anhand von Einzelbeispielen kannst du auch "beweisen", daß die Erde eine Scheibe ist. Das hat aber mit der Realität nichts zu tun.

Wer ist Gellert? Gibt's es außer dem dubiosen Spiegel-Artikel von 1963(!) (der Spiegel war zu dieser Zeit ein kackbraunes Naziblatt) auch seriöse Abhandlungen? Ich kann den Spiegel wegen Fehlermeldungen nicht mehr lesen. Was genau hat Gellert gemacht? Er war PG-Genosse. Was außer seinem Sympathisieren mit der NS-Ideologie ist ihm vorzuwerfen? Welche Verbrechen genau hat er begangen? Inwiefern gehörte er als kleiner Geograf vor 1945 zu den Eliten? Offensichtlich hast du nur gedankenlos vom Nazi-Spiegel und von der fremdemfeindlichen/ Afd-nahen "Achse des Bösen" abgeschrieben. Selber denken wäre besser gewesen.

Großmann war KZ-Wachmann. Darüber hinaus konnte ihm kein Verbrechen nachgewiesen werden. Konsequenz war, daß er aus dem ZK der SED ausgeschlossen wurde und er ein Parteiverfahren bekam. Warum unterschlägst Du den Ausschluß? Abgesehen davon hätte man im Westen niemanden wegen einer Zugehörigkeit zu einer Wachmannschaft ähnlich behandelt. Du mißt hier mit zweierlei Maß.

Wilhelm Adam wurde wegen seines Engagements im BDO und NKFD von einem deutschen Gericht zum Tode verurteil. Warum unterschlägst Du das? Plapperst Du etwa nur nach?

Tatsache ist, daß die NVA mit nur 400 Wehrmachtsoffizieren und 1.600 Unteroffizieren der Wehrmacht aufgebaut wurde. Die Bundeswehr hingegen wurde mit 40.000 Offizieren und Unteroffizieren (davon 12.900 Offiziere) der Wehrmacht aufgebaut. Das entspricht dem 20-Fachen bzw. 5 Prozent. Du erkennst den Unterschied? Außerdem wurden die Wehrmachtsoffiziere der NVA auf Beschluß des Politbüros bis Ende der 50er pensioniert. Vorzeitig pensionierte Wehrmachtsoffiziere der BW? Fehlanzeige. Man hat also im Osten ausgesiebt und im Westen nahtlos übernommen. Und so unterschiedlich wie im Bereich des Militärs erfolgte das Vorgehen analog in allen gesellschaftlichen Bereiche, wie Bildungswesen, Justiz, Polizei, Verwaltung, Wirtschaft usw.

Daran ändern auch Deine albernen Einzelbeispiele nichts.

Um in das lächerliche Braunbuch Olaf Kappelts aufgenommen zu werden, genügte regelmäßig eine einfache NSDAP-Zugehörigkeit vor allem der Flakhelfer Generation. Das Braunbuch Albert Nordens hingegen listet Kriegsverbrecher und Figuren auf, die schon vor 1945 zu den NS-Eliten in den Schlüsselpositionen zählten. Zwischen beiden Braunbüchern liegen damit Welten. Deine "ganz ganz lange Liste" kannst Du Dir also gpflegt ans Knie schrauben.

Und solche Fälle wie der des SS-Generals Heinz Reinefarth wären in der DDR undenkbar gewesen. In der BRD waren sie symptomatisch.

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Percunis  04.10.2018, 21:13
@Fraganti

Ich stelle fest, daß Dir auffallend schnell die Argumente ausgegangen sind. Aber das war erwartbar. Ist ja nicht das erste Mal, daß ich diesen Unfug widerlegen muß. Seit Jahren immer wieder dasselbe.

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Fraganti  04.10.2018, 22:29
@Percunis

Wer nicht einmal weiß, wer Gellert war, obwohl er die DDR über den goldenen Klee lobt, ist an sich schon keine weitere Zeit mehr wert. Kleiner Tipp für dich, der tauchte bis zur Wende immer wieder in den DDR Medien auf und wurde mit aller Art Auszeichnungen überhäuft.

Gellert war vorher 1933-1939 ein politischer Führer der NSDAP. 1939-1945 Oberscharführer im Stab der Marine-SA und er war der Verfasser von NS-Schriften, die über das Kolonialpolitische Amt der NSDAP und durch die Gauleitung Sachsen der NSDAP publiziert wurden. Ob der nebenbei Geologe oder Malermeister war, macht doch keinen Unterschied! Zu erwähnen wäre höchstens, dass er ab 1944 mit "wehrgeologischsn Sonderaufgaben" betraut war, was auch immer das im einzelnen gewesen sein mag.

Der Göring wurde übrigens auch zum Tode verurteilt, sogar von Hitler persönlich und wurde der später Finanzminister Baden-Württembergs?! Wieso meinst du, es sei erwähnenswert wenn ein Nazi etwas unternimmt, um seine Haut zu retten? Ein Schwur auf Stalin und das Singen der Internationalen machen alles Vorherige ungeschen oder wie?

Du kannst es dir drehen und wenden, wie du willst, selbst wenn es dir möglich wäre in der BRD Politik Mitglieder des Volksgerichtshofs, KZ Wachen, Blutordensträger und Teilnehmer an Legion Condor zu finden, so würdest du in der BRD noch immer keinen einzigen Fall finden können, in dem eine Partei ihre Staatsmacht missbrauchte, um diejenigen zu verfolgen, die gegen die Amtseinsetzung von Mitgliedern der SS Totenkopfverbände arbeiteten.

Und du kannst dir jetzt weiterhin einreden, dass die DDR Fug und Recht hatte Altnazis zu schützen oder dass ihre alle weniger schlimm gewesen sein, als die "drüben". Jeder einzelne war einer zu viel oder bist du da anderer Meinung?

Es war auch einfach eine NVA mit wenig Personalstärke aufzubauen. Die ganzen Militäristen in der DDR waren längst Mitglied der Kasernierten Volkspolizei, die bereits seit 1952 de facto die Armee der DDR bildete und erst im Laufe 1956 in die NVA übernommen wurde. So waren 1958 dann 74,5% der höheren Kommandoposten der NVA durch Altnazis besetzt und nach deiner angesprochenen Entlassungswellen, waren es im NVA Kader noch immer 52% der Offiziere Anfang der 60er Jahre. Aber das werden dann natürlich auch alles wieder Einzelfälle sein.

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Percunis  05.10.2018, 00:24
@Fraganti

Du weißt offensichtlich nicht mal, was ein Oberscharführer ist. Der entspricht dem Unterfeldwebel und ist damit ein GANZ kleines Licht kurz über den Mannschaftsdienstgraden. So doll kann es mit Gellerts Nebenjob als "politischer Führer der NSDAP" (was immer das sein soll) also nicht gewesen sein. Der war ja bei der SA nicht mal Offizier. Und da machst Du hier ein Faß auf? Wie lächerlich ist das denn?

Was war er denn für ein "politischer Führer"? Schriftführer oder Kassenwart?

Und als das 1945 rauskam, hat man ihn erst mal von der Uni gefeuert. Auch das verschweigst Du.

Das ist - wie gesagt - genau die dümmliche Propaganda, die ich meine. An kleinen NSDAP-Lichtern, die weder Elite waren noch Verbrechen begangen haben, wird sich aufgegeilt. Wie armselig.

Man kann nicht ein ganzes Volk austauschen. Aber man kann die Verbrecher aussortieren und die verantwortlichen Eliten. Das hat man im Osten gemacht und im Westen unterlassen. Daran ändern auch Deine dümmlichen Frechheiten nichts.

Daß Göring von Hitler zum Tode verurteilt wurde, steht wo? Hast Du Dir das gerade selbst ausgedacht?

Adam hat sich bereits Anfang 1943 klar gegen Hitler gestellt. Da war der Krieg noch lange nicht verloren. Das ist also entscheidend, wenn man seinen Standpunkt sachlich beurteilen will. Damit galt er der Wehrmacht und dem späteren Westdeutschland als Verräter - ganz ähnlich wie die Männer des 20. Juli.

"so würdest du in der BRD noch immer keinen einzigen Fall finden können, in dem eine Partei ihre Staatsmacht missbrauchte, um diejenigen zu verfolgen, die gegen die Amtseinsetzung von Mitgliedern der SS Totenkopfverbände arbeiteten."

Bitte mach Dich nicht lächerlich. Im Westen verfolgte man die Gegner des NS-Regimes systemisch und parteiübergreifend. Dort war das nicht Ausnahme sondern Regel. Was ist denn daran besser?

"Die Zahl der gegen Kommunisten gefällten 6688 Urteile war im Zeitraum 1951–1968 fast siebenmal so hoch wie die 999 Urteile gegen NS-Täter.[30]" (Foschepoth) Und diese linken Verurteilten haben sich garantiert gegen die Karrieren diverser NS-Verbrecher ausgesprochen.

Die verantwortlichen Staatsanwälte und Richter waren i.d.R. die gleichen, die schon unter Hitler ihre Terrorurteile fällten. Man hat de facto den Faschismus parteiübergreifend und systemisch fortgesetzt. Dagegen war der Fall Großmann Kindergeburtstag.

Du verwechselst hier mal wieder systemisches Handeln mit Einzelfällen. Bitte informiere Dich doch erst mal über die Bedeutgung dieser Begriffe, bevor Du hier unqualifiziert dazwischenquatschtst.

"Und du kannst dir jetzt weiterhin einreden, dass die DDR Fug und Recht hatte Altnazis zu schützen oder dass ihre alle weniger schlimm gewesen sein, als die "drüben". Jeder einzelne war einer zu viel oder bist du da anderer Meinung?"

Du hast offensichtlich überhaupt keine Ahnung von deutscher Geschichte. Natürlich bin ich da anderer Meinung. Die NSDAP war eine Massenpartei mit 7,5 Millionen Mitgliedern. Die "großen Volksparteien" haben heute je um die 400.000 Mitglieder. Es war also damals relativ normal, Parteigenosse zu sein. Vor allem, wenn man beruflich weiterkommen wollte.

Es wäre also völlig idiotisch gewesen, jeden Altnazi auszuschließen, nur weil er Parteimitglied war. Entscheidend war, welche Verantwortung er hatte und ob er Verbrechen begangen hat. Und genau danach wurde im Osten aussortiert. Und zwar im großen Stil.

Was Du zur KVP/NVA abläßt, ist dummes Geschwafel. Es war eben ganz und gar nicht einfach. Wenn militärische Laien bei der KVP anfangen, macht es das keinen Deut besser.

Im Gegensatz gab es dazu allerdings im Westen die Alliierten Dienstgruppen. Das waren teils geschlossene Wehrmachtsverbände, die unmittelbar nach 1945 nahtlos in den militärischen Dienst der Alliierten übernommen wurden - ähnlich der Schwarzen Reichswehr in der Weimarer Republik. Diese Alliierten Dienstgruppen hatten 1950 noch eine Stärke von 145.000 Mann. Aus ihnen wurden BGS und schließlich BW gebildet. Sie sind zwar heute kaum bekannt, und werden gerne unter den Teppich gekehrt, waren für den Aufbau der Bundeswehr aber entscheidend. Dagegen waren die ursprünglich 10.000 Mann, aus denen die KVP gebildet wurde, Kindergeburtstag.

"So waren 1958 dann 74,5% der höheren Kommandoposten der NVA durch Altnazis besetzt und nach deiner angesprochenen Entlassungswellen, waren es im NVA Kader noch immer 52% der Offiziere Anfang der 60er Jahre."

Das sind dümmliche Taschenspielertricks. Was gilt denn hier als "Altnazi"? Ein Wehrmachtsgefreiter? Wie lächerlich ist das denn? Solange Du nicht sagen kannst, welche Dienstgrade diese Leute in der Wehrmacht hatten, sind Deine Zahlen komplett unseriös. Das ist Propaganda - und zwar ziemlich plumpe.

Heinz Keßler hatte z.B. bei der Wehrmacht einen Mannschaftsdienstgrad und war anschließend bei der NVA General. Der fällt ja dann auch unter Deine schräge Definition. Findest du das nicht selbst lächerlich?

Fortsetzung

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Percunis  05.10.2018, 00:24
@Fraganti

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Fortsetzung:

Die 400 Wehrmachtsoffiziere wurden fast alle bis Ende der 50er pensioniert. Hab ich doch schon geschrieben. Hast Du das nicht begriffen? Das Jahr 1958 ist also kein Maßstab. Es kann sich nach 1958 also nur um niedrigere Dienstgrade gehandelt haben, wobei man offensichtlich Unteroffiziere und Mannschaften unterschiedslos durcheinandergewürfelt hat. Das ist doch total unseriös. Es ist beschämend, auf welche dümmlich primitiven Tricks Du zurückgreifst.

Bei der Bundeswehr waren diese Ebenen auch nach 1960 zu 100% von Wehrmachtsoffizieren besetzt. Da war nicht ein einziger Gefreiter dabei.

Aber wie wir schon festgestellt haben, kennst du Dich nicht ansatzweise mit Dienstgraden aus. Du bist also überhaupt nicht in der Lage, den Sachverhalt zu beurteilen. Aber Hauptsache, unqualifiziert das Maul aufreißen. Wie peinlich.

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Fraganti  05.10.2018, 10:19
@Percunis

Wenn du nicht weißt, was ein politischer Führer der NSDAP war, schlag es doch nach!

Peinlich ist hier nur, dass dir nicht einmal auffällt, dass du dich als überzeugter SED-Sozialist gibst, aber dabei nur für Altnazis sprichst.

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Percunis  05.10.2018, 10:32
@Fraganti

Ach erzähl mal! Wo kann man denn "Politischer Führer" nachschlagen? Offensichtlich nur in Deiner blühenden Phantasie. Es gab höchstens die "Politischen Leiter". Und das fing beim Blockleiter bzw. Zellenleiter - also unterster Funktionärsebene - an.

Wenn Gellert mehr als Blockleiter gewesen wäre, würden Geschichtsklitterer wie Du das permanent herumposaunen. Also kann er keine höhere Funktion gehabt haben. Halten wir fest: niedrigste Funktionärsebene und keinerlei Verbrechen. Woran genau geilen sich deinesgleichen eigentlich auf?

Ich gebe mich weder als "SED-Sozialist" noch "spreche" ich "für Altnazis". Das sind böswillige Unterstellungen eines erbärmlichen Geschichtsklitterers, dem die Argumente ausgehen. Ich biete hier lediglich frechen Geschichtsfälschern wie Dir Paroli.

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Ich würde eher nein sagen. Zwar wurden die grössten Nazis bei den Nürnbergerprozessen angeklagt, doch viele Nazigrössen waren später in der BRD unbehelligt in führenden Positionen tätig.
Natürlich kann man nicht ein ganzes Volk anklagen, doch viele grosse Nazis wurden nicht bestraft.

atom74  03.10.2018, 22:21

Auch muss man sagen, dass man nicht die Elite (Politiker, Lehrer, Richter, Geschäftsführer, Ärzte, Wissenschaftler, etc) eines ganzen Landes innerhalb weniger Jahre austauschen kann.

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ollesgemuese  03.10.2018, 22:34
@atom74

Man kann sogar die Elite eines Landes komplett auslöschen, vertreiben oder entmachten. Hat man in Afrika öfters gemacht. Mance Konsequenzen durch solche Handlungen wirken bis heute nach (siehe Tutsi/Hutu-Konflikt).

Für Deutschland haben sich die Allierten trotz des ein oder anderen Vorschlags in dieser Richtung dann doch nicht dafür entschieden.

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atom74  04.10.2018, 10:12

Genau das meinte ich mit einer Antwort. Ohne Elite ist ein Land kaum regierbar und ohne funktionierende Strukturen. Man musste zwangsweise Kompromisse eingehen, um das Land wieder schnell aufzubauen. Trotzdem finde ich, dass zuviele, die schwere Verbrechen begangen hatten, davon gekommen sind und viel totgeschwiegen wurde.

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Ja und Nein.

Rim12 
Fragesteller
 03.10.2018, 21:03

Kannst du sie Begünden?

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Shiftclick  03.10.2018, 21:14
@Rim12

Ich kann dir keine allgemeingültigen Zahlen nennen. Viele wurden entnazifiziert und aus verantwortlichen Positionen entfernt oder es wurde verhindert, dass sie solche wieder einnehmen können. Bei anderen hat es nicht funktioniert. Marinerichter Hans Karl Filbinger wurde Ministerpräsident, Hans Globke Chef des Bundeskanzleramtes. Ein anderes Negativbeispiel ist der Bruder meines Zahnarztes in der Kindheit. Der war als SS-Oberführer (bekannt als der Schlächter von Minsk) nach dem Krieg untergetaucht, beim Versuch, zu heiraten wurden 1952 seine Personalien festgestellt, es hatte zunächst keine Konsequenzen, er wurde Leiter der Volkswagenvertretung in Karlsruhe, 1958 wurde er verhaftet, es kam zum Prozess, er wurde zu 12 Jahren Zuchthaus verurteilt, er ließ sich wegen Verhandlungsunfähigkeit krankschreiben, das Verfahren wurde eingestellt und er lebte noch, bis er 2004 im Alter von 93 Jahren starb, ohne jemals für seine Verbrechen zu büsen.

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