Warum hat Entnazifizierung damals geklappt/ wenn nicht warum?

5 Antworten

Hat sie nicht, weil man sich bewusst dagegen entschieden hat.

1945 standen die Alliierten vor der Wahl: Deutschland als Staat bestehen lassen oder auflösen. Man hat sich für Ersteres Entschieden.

Das beinhaltete eben, dass man Menschen braucht, die diesen Staat aufbauen und ihn gestalten. Menschen mit know-how, die Positionen besetzen, arbeiten und Ämter bekleiden. Hätte man die Entnazifizierung konsequent bis zum Grund durchgeführt, wäre schlicht und ergreifend kaum noch wer da gewesen, die den neuen Staat aufgebaut hätten. Vor allem viele Leute die das know-how besaßen, waren irgendwie im NS-Staat tätig gewesen.

In dem Moment wo entschlossen wurde ein neues Deutschland in den Sattel zu heben, wurde gleichzeitig auch beschlossen von den NS-Strukturen nur die ganz oberste Spitze abzukappen und zu verurteilen, je weiter runter man gegangen wäre, desto schwieriger wäre es in der Bundesrepublik geworden. Gerade was die Bundeswehr angeht. Natürlich waren viele Väter der Bundeswehr ehemalige Wehrmachtsangehörige, die das militärische Know-How hatten.

Man hat sich damals eben dafür entschlossen, ein neues, starkes Deutschland an der Grenze zum neuen Bösen Buben - der Sowjetunion - zu etablieren. Gerade Frankreich war da besonders scharf drauf, weil man nicht die Außengrenze des Westens sein wollte.

Das wurde damals 1945 so entschieden und gut ist. Und diese Sucht jetzt ehamlige Kleinstfische aus dem dritten Reich zu verurteilen, die schon auf die 100 zu gehen. das ist so dämlich. Das ist einfach so sinnlos. Damals wurde so entschieden und gut ist. Ich kann auch nicht irgendwas verkaufen und dann 70 Jahre später sagen "EYYY, warte mal, eigentlich wollte ich des ja behalten."

Selbiges gilt übrigend auch für Reparationszahlungen die manche Schmarotzerstaaten heute noch gerne kassieren würden.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ich studiere seit 2017 Geschichte an der LMU in München🥸

Hat sie nicht. Die Engländer, Russen, Amerikaner und Franzosen haben sich dieses Themas nach 45 gewidmet, aber nach kurzer Zeit eher halbherzig diesen Prozess beendet, da es Wichtigeres gab.

"Viele der tief in die NS-Vergangenheit verstrickten Mitläufer konnten in der Bundesrepublik Deutschland unbehelligt nach 1949 Karriere machen." Quelle: Wikipedia

Siehe auch "Persilschein".

Giovanni47  12.01.2022, 22:42

Leider ja. Spitzenleute der Deutschen Reichsbahn konnten ihre Karriere bei der Bundesbahn weiter führen. Die hatten nicht mal Kenntnis von den fahrplanmässigen Güterzügen in die Vernichtungslager....

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Durch die Lagerbildung wurde diese Entnazifizierung hintangestellt. Gleich nach der BRD Gründung, durfte der Nazi Gehlen mit 52 Leuten gleichen Typs, unter dem Wohlwollen der USA und auch mit Namensänderung, den Vorgänger des BND gründen, mit dem Schwur, ihre Tätigkeiten nur in Richtung Osten zu wenden.

Die Wiederbewaffnung und die Gründung der BW, so wie der Beitritt zur Nato, machte die BRD zur Speerspitze der USA samt Anhang. Die Entnazifizierung wurde vergessen, in Bonn war Globke der engste Mitarbeiter von Adenauer etc.

https://www.mdr.de/geschichte/der-fall-globke100.html

Fairplay, in der DDR soll es auch Nazis gegeben haben.

Woher ich das weiß:Recherche

Sie sind weltweit vertreten. Ob man das jetzt als Erfolg verkaufen kann, lass ich mal dahingestellt.

Hat sie nicht. Man kann Leute nicht von ihrem Glauben abbringen.

man sieht es ja heute auch noch. Der Faschismus ist immernoch extrem da