Wann begann BMW die Entwicklung des 5er E60?

3 Antworten

Das hängt von den Komponenten ab. Der Motor in den frühen E60 wurde beispielsweise bereits in den 90er Jahren entwickelt, er stammt noch aus dem Vorgänger E39.

Vier bis fünf Jahre vorher beginnen die Anfragen bei Zulieferern. Erste Entwicklungen noch weit früher.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – ist einfach so
VitoScaletto 
Fragesteller
 05.03.2020, 18:21

Finde das faszinierend, weil der Wagen ziemlich zeitlos/modern aussieht. Der E90 wurde sogar noch bis 2013 gebaut und orientiert sich ja - besonders im Innenraum- am größeren E60. Dass dieses Aussehen bereits in den 90ern entstand ist, ist Wahnsinn

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Hallo

als die E39 Entwicklung um 1992 abgeschlossen war, die Werkzeugfreigabe erfolgte und die Vorserienproduktion anlief haben die Desinger und Ingenieure denn E60 erst mal "angedacht" und das "Packet" festgelegt dann wartete man noch auf denn Produktionsanlauf des E39 und die ersten Kundenreaktionen und machte dann noch das MOPF/Facelift des E39 mit dem kommenden E60 im Auge. Zum Facelift des E39 um 1998 war der E60 beschlossene Sache die Antriebstechnik war zum Teil schon im E39 MOPF und es ging in denn Prototypenbau und Erprobung dann braucht man 2 Jahre bis das Auto "steht" dann kommt die Werkzeugfertigung bzw Werkzeugfreigabe und die Vorserie auf Manufakturbasis. Die Pläne und Notizen des E60 wanderten vom Tisch in die Tresore oder Schredder und die Pläne des F10 wurden angegangen. Aber während der Zeit machten die selben Leute zeitgleich auch noch andere BMW man hält quasi immer alle "Baumuster" gleichzeitig in der Piepline auch weil man ja Plattformübergriffe hat.

Denn übelsten Job haben die Designer die müssen heute schon Wissen was in 10 bis 15 bis Jahren "Mode" sein könnte und die müssen dann ihr tolles Design gegen die anderen Abteilungen "durchboxen" weil jede Abteilung hat andere Auflagen und zuletzt kommt der Kostenkontroller und streicht alles Weg was "Zuviel" kostet. Am Ende wird aus dem eleganten Designstück eine unförmige Seife weil das Design muss auch funktionieren. Womit erklärt ist warum BMWs nach dem Weggang vom Reitzle immer "schlächter" aussahen der Reitzle hatte halt Geschmack und denn Designer denn Rücken freigehalten. Und der Reitzle fuhr so gut wie Rennfahrer und schraubte noch selber an Autos....

Und wenn man Pech hat kommt nach der Werkzeugfreigabe der Vorstand und will eine Chromglänzende Abdeckleiste am Kühlergrill weil das Auto sonst zu schäbig/billig aussieht und alle Abteilungen müssen deswegen nochmal ein paar Cent raussparen. Und als Folge der Aktion "kippen" dann die Autos beim Elchtest um weil da wurden ein paar Euro pro Auto im Fahrwerk eingespart und es gab keine Zeit das vorher durchzutesten. Oder noch übler gleicher Vorstand stellt fest das die kommene Oberklasse viel zu teuer/aufwändig (ergo unrentabel) und zu "unsportlich" bzw fett ist und bei denn Kunden vermutlich nicht gut ankommt obwohl die Marktforschung Millionbeträge versenkt hat um die Kundenpotentiale genau zu ermitteln. Stampft die Nachentwicklungen ein und will die Oberklasse als aufgeblähte Mittelklasse in Rekordzeit umgesetzt haben. Beim Crashtest stellt man fest das es beim Computerprogramm wohl einen Programierfehler gab und man muss auf die schnelle die Mittelklasse mit einer neuen Vorderwagenplattform aufbauen obwohl schon die Produktionswerkzeuge in Arbeit waren und man die Aussenhaut nicht mehr ändern konnte/wollte. Das Debakel kostete am Ende mehr als eine komplette Neukonstruktion aber der Vorstandsvorsitzende fuhr ja privat Oldtimer und Porsche. Nächste Katastrophe war dass die neue Oberklasse am Exportmarkt und bei denn Superreichen nicht gut ankam und vielen zu Klein war, genau so wie es die Marktforschung Jahre zuvor ermittelt hatte. Zudem war das Auto "schlecht" bzw das schlechteste der Klasse sogar Lexus und VW war besser und hat die Altkunden der Oberklasse rübergezogen. Was macht der Vorstand er baut die alte Oberklasse zu einem Luxusauto aus um von "oben"die Marktlücke zu füllen obwohl die hauseigene Marktforschung zu einem anderen bzw dezenteren Ansatz dängte. Und auch diese Luxusklasse floppte die Superreichen kauften lieber einen VW im Bentley Kostüm oder einen BMW im Rolls Royce Kostüm. Die Bestandkunden konnten sich das "Unding" nicht leisten bzw das war dennen zu Pompös, Barock, Poppig, Affig bzw Schrill.

Seit denn 2000ern sind Entwicklungszyklen um 3 Jahre machbar bzw das wollen die Eigentümer/Renditeabschöpfer aber bei grossen komplexen Autos braucht man immer noch 4-5 Jahre. Bis in die 90er war man noch der Meinung das Prototypen mindestens 2-3 Jahre unterwegs sein müssen um einigermassen sichere Prognosen auf 10-12 Jahre zu erzeugen und man alle möglichen und unmöglichen Bugs erwischt. Heute gibt es virtuelle Prototypen die das simulieren und Autos stehen auf Hydropulserstrassen in Wetterkammern und spulen dort 1000km/Tag von Sibiren bis Afrika runter oder auch Stundenlanges Dauervollgas bis was bricht oder explodiert.

Zudem wird ein "neues" Auto selten komplett neu entwickelt und die Autohersteller haben ja schon die letzten jahrzehnte Millionen Ingenieurstunden in die Grundlagen investiert. Inzwischen wird in der KFZ Entwicklung mehr Budget für Elektronic und Software verbraten als für Hardware.