Vorteil(-e) für den Bürger in der EU?

7 Antworten

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Noch ein paar Punkte, die man der EU positiv anrechnen muss:

  • Personenfreizügigkeit (Wohnort und Arbeitsplatz)
  • Anerkennung der Berufsdiplome innerhalb der EU
  • Erleichterung beim Immobilienerwerb
  • EURES-Arbeitsvermittlung innerhalb der EU
  • Koordinierung der nationalen Sozialversicherungssysteme
  • Diskriminierungsverbot
  • Gleichstellung der Gebiete und der versicherungsrelevanten Tatbestände
  • Erleichterung des Anspruchserwerbs bei Sozialleistungen
  • gegenseitige Leistungsaushilfe bei Krankheit und Unfall
  • Aufrechterhaltung und Export der Leistungsansprüche

Ohne Grenzkontrollen, ohne Geldtausch, nur mit einer Währung durch die gesamte EU reisen. Überall sich niederlasen. Arbeiten wo man will. Einkaufen was und wo man will. Die Vorteile überwiegen die Nachteile. Wer die Schlangen an den Grenzen vorher erlebt und mit mehreren verschiedenen Währungen bis Portugal gereist ist, Wer an der Grenze gefilzt wurde und für jede Schachtel Zigaretten, Flasche Wein, Kaffe, die über dem Limit waren Zoll zahlen mußte, der weis die EU zu schätzen. Natürlich gibt es auch Nachteile. Aber die Vorteile überwiegen. Ein Nachteil ist, daß die EU viel zu langsam zu einer Einheit zusammenwächst. Jetzt wird über eine Wirtschaftsregierung geredet. Das ist wieder ein Stück zu kurz gesprungen. Es sollte eine europäische Zentralregierung sein Die sollte für einheitliche Bedingungen in allen Ländern sorgen. Es ist schon lange eine europäische Verfassung nötig. Für die haben andere Länder, z.B. die USA oder auch Deutschland nach dem Krieg keine Jahrzehnte nötig gehabt.

Es wird zwar immer wieder behauptet, dass alle Bürger in der EU gleiche Vorteile hätten, doch das stimmt nicht. Bei aller Bewegungsfreiheit gibt es immer noch die Mühlen der örtlichen Verwaltungen. Und wenn Südfranzosen nicht wollen, dass zu viele tüchtige Deutsche sich bei ihnen selbstständig machen, dann dauert das halt mit der Genehmigung für dies und der Genehmigung für das. Frag mal den Tankstellenpächster in Konz (Mosel), wie er sich fühlt, wenn durch die Ungleichheiten in der EU seine Kunden alle in Luxemburg tanken (ARAL oder Shell ist das egal, auf welcher Seite sie ihren Sprit verkaufen). Oder frag mal den kleinen Transportunternehmer in Frankfurt, wie es ist, wenn die großen Speditionen z.B. nach Polen machen und von dort mit unterbezahlten polnischen Fahrern und schlecht gewartenen LKWs (andere Wartungsvorschriften) und ihn in Frankfurt so unterbieten mit Preisen, die er nie halten kann. Und wenn die von der SPD favorisierten EUROBONDS kommen, zahlt der deutsche Steuerzahler Milliarden mehr Zinsen für Staatsanleihen, damit Verschwenderländer für ihren Schlure weniger zahlen müssen. Wer profitiert? Der Sparer, der durch die Geldschwemme kaum noch Zinsen bekommt? Oder die Banken, deren Durchschnittszinsen steigen und durch den deutschen Steuerzahler abgesichert sind. Die deutsche Wirtschaft kann dann mehr Waren auf Pump absetzen. Die streichen die Gewinne ein und der Steuerzahler zahlt den Pump! Ich dachte ja immer, die SPD wäre eine Arbeiterpartei. Die machen Politik für Banken und Industrie und der kleine Arbeitnehmer darf zahlen.

wolfgang11  17.08.2011, 15:11

Natürlich kann man das alles negativ sehen. Glaubst du, einem Franzosen würde es in Deutschland leichter gemacht. Bis der die Mühlen der deutschen Bürokratie durchlaufen hat. Der vorher schon aufgegeben. Wenn die Steuern in Deutschland auf Treibstoff so hoch sind, ist das doch nicht Luxemburg und die EU schuld. Dies großen Unterschiede bei den Spritpreisen gab es, bevor es die EU gab schon immer, nur noch viel krasser. Es ist nicht nur die Reisefreiheit und die einheitliche Währung die große Vorteile gebracht. Für jemanden, der den letzte Krieg erlebt hat, ist der größte, unbezahlbare Vorteil, daß es mit großer Wahrscheilichkeit einen Krieg zwischen den europäischen Völkern nicht mehr geben wird.

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berkersheim  17.08.2011, 15:36
@wolfgang11

Die EU ist ein pralles Beispiel für:

Gut gedacht - schlecht gemacht.

Alle Wirtschaftsfachleute waren sich darin einig, dass eine Steuer- und Vorschrifternharmonisierung nach der Einheitswährung dringend in Angriff gemommen werden müsste. Was haben wir bekommen: Sparlampen! Die verdienen alle viel, viel Geld und tun nichts dafür. Und die ersehnte Verständigung wird hintertrieben, wenn über eine schlecht gemachte EURO-Einführung die einen animiert werden, mehr Gelt auszugeben, als sie einnehmen und andere dafür bluten. Das machen die doch nicht lange mit. Und das Ergebnis: Zorn statt Friede.

Man darf den Politikern ihre Augenwischerei nicht durchgehen lassen und in guter Hoffnung alles abnicken. Mit diesen Ausgangsbedingungen und von selbst geht es den Bach hinunter - nicht auf die Berge. Zur Steuerharmonisierung gehörte, dass man in Deutschland keine grüne Steuerpolitik macht, in Frankreich eine rote und in Italien eine schwarze. Das ist ein Verhalten wie vor dem EURO, als unterschiedliche Wechselkurse solche Ungleichgewichte ausgeglichen haben. Rot-Grün hat den EURO doch miteingeführt - mit allen Fehlern - wie kann man da eine Politik betreiben, als ob wir keine Einheitswährung hätten? Und jetzt schlau daherreden!

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wolfgang11  17.08.2011, 17:23
@berkersheim

An der EU haben alle Parteien gearbeitet. Den Anfang machten Adenauer und de Gaulle. Also kannst du nicht irgend einer Partei die Schuld für die Fehlentwicklung geben. Frustierend ist, daß keine Land nur einen Deut von seinem Grundsatz abweichen will. Die EU ist zum Wohltätigkeitsverein geworden. Das ist mit Sicherheit nicht das, was die Väter der Gemeinschaft wollten. Aber trotzdem. Profitieren wir nicht alle davon. Vor 50 Jahren waren in Deutschland Lebensmittel teurer als heute und der Verdienst niedriger. Es gab nicht die Subventionen von der EG für die Überprodunktion der Landwirte.Aus denen enstanden Milchseen und Butterberge. Ob zu der Zeit die Grünen schon eine Rolle gespielt haben? Tomaten und Erdbeeren aus Spanien gab es nicht, oder in Feinkostläden zu Preisen, die sich der Normalbürger nicht leisten konnte. Ich sehe die Entwicklung realistisch, denn ich habe sie erlebt. Politiker sind im Laufe der Jahre zu Handlangern von Lobbyisten und Bänkern geworden.Leider!! Trotzdem ist die EU der richtge Weg der nur richtig gestaltete werden muß.

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berkersheim  18.08.2011, 09:36
@wolfgang11

@wolfgang11

Meine letzte Antwort. In jedem politischen Prozess gibt es Schnittstellen, an denen die Weichen gestellt werden. Das sind die Ausgestaltung und Beschlussfassung von Vertragsregelungen. Die Zeit der Vertragsregelung zur Einführung des EURO fällt voll in die Zeit der Rot-Grünen Regierung. Ich erinnere mich gut, dass damals bereits darüber diskutiert wurde, dass die Zahlen aus Griechenland gefälscht sind, dass auch die Italiener "schieben" und in Frankreich auch nicht sauber bilanziert wurde (was sich jetzt ans Licht drängt, warte mal, da kommt noch mehr, wetten). Es wurde damals bereits bemängelt, dass es keine Abkommen zu einer zumindest in der Perspektive festgelegten Steuerharmonisierung gab. Es gibt Schnittstellen, an denen man Verantwortung festmachen kann. Eine solche Schnittstelle ist jetzt wieder. Die hinter den Eurobonds steckende Ideologie, dass "Starke" für "Schwache" aufkommen, von der SPD und den Grünen vertreten, wird uns, wenn sie sich durchsetzt, teuer auf die Füße fallen. Und wer sind dann die "Starken" in Deutschland, die herhalten müssen? Alle abhängig Beschäftigten, die sich dem Zugriff der Steuerhand nicht entziehen können. Das ist meine Meinung. Mal sehen, was kommt.

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wolfgang11  18.08.2011, 11:21
@berkersheim

Leider ist auch dieser Kommentar einseitig. Liest du keine Nachrichten? Das für und gegen Eurobonds geht quer durch alle Parteien, Wirtschaft und Gewrkschaften. Sollten Eurobonds irgendwann kommen und erfolgreich sein, werden die sich das an die Fahnen heften, die dafür waren. Ist es umgekehrt, werden es die anderen sein. So ist Politik. Die Einführung des EURO ist zwar in die Zeit der Rot-Grünen Regierung gefallen. So etwas läßt sich aber nicht von heute auf morgen machen. Daran haben auch schon Vorgängerregierungen gearbeitet. Und was ist in der Zeit nach Rot-Grün passiert? Was hat sich geändert? Ich sehe die Situation neutral und nicht durch irgend eine gefärbte Brille.

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Wir sind alle Kinder Europas

und haben eine Menge Vorteile. Hier ein paar Beispiele:

  • Grenzkontrollen sind weggefallen
  • Einheitliche Währung und kein Wechselkursrisiko
  • freier Arbeitsmarkt
  • einheitlicher Verbraucherschutz
  • mehr Stimmengewicht in der Welt
  • stärkerer Wirtschaftsraum, dadurch mehr Arbeitsplätze und weniger Zuwanderung als zuvor
  • friedlichere Nachbarschaft

Irgendwann werden wir hoffentlich so weit sein, einen europäischen Staat zu gründen mit einer eigenen Regierung. Dann lassen sich noch viel mehr Dinge für die Bürger verbessern und sind dann auch kein Spielball der anderen mächtigen Staaten mehr.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Insiderwissen

Derzeit besteht die Europäische Union aus 27 Mitgliedsstaaten. Wie sieht die Zusammenarbeit aus und welche gemeinsamen Ziele verfolgen die EU-Länder? Viele Bürger ärmerer Staaten erhoffen sich von einem EU-Beitritt mehr Wohlstand und ein Leben in besseren Verhältnissen. Reichere Staaten profitieren zum Beispiel davon, ihre Waren zollfrei in andere Mitgliedsländer zu liefern und zu verkaufen. Durch ein "einheitliches Europa" stärken die einzelnen EU-Länder auch ihre Stellung in der Welt. Welche Vorteile hat ein EU-Beitritt für das Land? Welche Anforderungen müssen dafür erfüllt werden? Schau weiter unter:http://www.helles-koepfchen.de/artikel/2404.html LG babs