VFA. (Verwaltungsfachangestellter)?

2 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Diese Ausbildung ist ziemlich anspruchsvoll und man muss das Arbeiten in einer Verwaltung schon mögen. Es ist halt eine Mischung aus der Anwendung von Gesetzen und Vorschriften und dem Kontakt mit Bürgern, die von diesen Sachen betroffen sind.

Die Ausbildungsvergütung geht in Ordnung, in der Regel ist auch die Übernahme nach der Ausbildung kein Problem. Man kann in diesem Beruf auf der Sachbearbeiterebene eine kleine Karriere machen und sich ein wenig nach oben arbeiten.

Die späteren Verdienstaussichten sind in dieser Laufbahn zwar erst mal nicht berauschend, aber aufgrund des Tarifsystems kommt im Lauf der Zeit schon ein Einkommen zustande, von dem man auch leben kann.

Der künftige Arbeitsplatz ist halt weitgehend sicher, wesentlich sicherer und konjunkturunabhängiger als in der freien Wirtschaft. Die Möglichkeiten von Fort- und Weiterbildung sind auch nicht schlecht, wenn man sich ein wenig dahinterklemmt.

Die Bezahlung ist halt tariflich und von keinem Chef und dessen Launen abhängig. Männer und Frauen verdienen bei gleichen Voraussetzungen dasselbe. Und in fast allen Einrichtungen gibt es einen Personalrat (=Betriebsrat).

Die betriebliche Altersvorsorge ist vorbildlich und man wird kein Kandidat für Altersarmut, wenn man einigermaßen kontinuierlich im Job bleibt.

Natürlich arbeiten auch im Öffentlichen Dienst Idioten und man kann einen solchen als Kollegen oder gar Chef bekommen, aber die Gefahr ist auch nicht größer als in anderen Berufen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
92erFragen 
Fragesteller
 17.10.2018, 15:21

Vielen dank, das sind gute Informationen.

Wie sieht es mit dem Arbeitsstress/druck und Arbeitszeiten aus?

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Altersweise  17.10.2018, 19:48
@92erFragen

Wie überall gibt es im Öffentlichen Dienst anspruchsvolle und weniger anspruchsvolle Stellen, stressigere und weniger stressige. Wenn du zum Beispiel Fallmanagerin bei der Arge bist (Sozialhilfeverwaltung eines Landkreises) und Hartz-IV-Kundschaft hast, brauchst du eine höhere Sozialkompetenz und Stressresistenz als wenn du irgendwo im Liegenschaftsamt oder in der Hundesteuerverwaltung tätig bist.

Aber was stressig ist, liegt häufiger im eigenen Befinden als in objektiv messbaren Kriterien. Häufig ist auch (in jedem Job) ein anstrengender Chef oder nervige Kollegen schlimmer als die tatsächliche Arbeitsbelastung.

Aber in einer größeren Behörde (Stadtverwaltung, Landkreis, Universitätsverwaltung oder so gibt es auch immer interne Stellenausschreibungen, so dass du auch mal intern die Stelle wechseln kannst. Oder du suchst dir halt gelegentlich mal einen neuen Job. Mit deiner Qualifikation hast du da ganz gute Chancen.

In der Regel hast du eine 39-Stunden-Woche. Überstunden gibt es fast überall irgendwie, aber sie verfallen nicht, wie häufig in der Industrie. Und in der Regel hast du nach Feierabend auch wirklich Feierabend und musst nicht rund um die Uhr am Handy hängen.

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92erFragen 
Fragesteller
 17.10.2018, 21:31
@Altersweise
Mit deiner Qualifikation hast du da ganz gute Chancen.

Wie meinst du das?

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Altersweise  18.10.2018, 08:16
@92erFragen

Als gelernte Verwaltungsfachangestellte bist du für die Arbeit in fast allen Verwaltungen qualifiziert. Die Nachfrage nach Fachkräften ist enorm und wird sich in einigen Jahren noch steigern, weil viele Beschäftigte im Öffentlichen Dienst in den nächsten zehn Jahren in Rente gehen werden.

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Die Form der Ausbildung hängt zu 100% an der Fähigkeit deines Ausbildungsleiter. Weiterhin ist es eine Frage des Ausbildungsbetriebes: Kommune/ Land/ Bund -Verwaltungsbehörde oder eher technische Behörde. Welche Verwaltungstätigkeiten fallen an.

Von der Vergütung: im TV-L habe ich Kollegen mit der Ausbildung von der E 6 bis zur E 10, jedoch gibt es bei uns keine Stellenbewertung.

Ein Bekannter bei einer Gemeinde arbeitet sich nun in sein 3. oder 4. Aufgabengebiet ein.

Man muss Spaß an Ordnung haben, Gesetzestexte lesen und verstehen können. Je nach künftigem Einsatz: wortgewandt in Rede und Schrift und nicht kontaktscheu.

92erFragen 
Fragesteller
 17.10.2018, 15:57

Vielen dank.

Wie sieht es mit dem Arbeitsstress/druck und den Arbeitszeiten aus?

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kabbes69  17.10.2018, 16:11
@92erFragen

Arbeitsdruck: hängt vom Einsatzbereich ab. Bei uns werden die Anforderungen immer höher und das Personal immer weniger.

Stress macht man sich meist selbst durch schlechte Organisation.

Arbeitszeit Wochenstunden nach Tarifvertrag, tägliche Arbeitszeit in Gleitzeit zwischen 7.00 und 18.00 Uhr.

Hängt alles an dem Organisationsaufbau des AG.

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92erFragen 
Fragesteller
 17.10.2018, 16:24
@kabbes69
Die Form der Ausbildung hängt zu 100% an der Fähigkeit deines Ausbildungsleiter. Weiterhin ist es eine Frage des Ausbildungsbetriebes: Kommune/ Land/ Bund -Verwaltungsbehörde oder eher technische Behörde. Welche Verwaltungstätigkeiten fallen an.

Bei mir würde es entweder die Kommunalverwaltung (Stadtverwaltung), oder die Bundesverwaltung (Bundeswehrverwaltung) werden ...

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