Verzweiflung im Studium , Tipps?

9 Antworten

Die Studierenden, die im ersten Semester die größte Sorge haben, sind zumindest stark motiviert, sich anzustrengen. In Pharmazie sollte das klappen, denn man kann in diesem Studiengang erwarten, dass man zumindest nicht durchfällt, wenn man sehr viel lernt. In manchen anderen Fächern (Mathematik, Physik, Elektrotechnik...) ist das Risiko viel größer, dass auch extremer Lernaufwand nichts bringt.

Also scheue nicht gleich am ersten Hindernis!

Kannst du alte Klausuren bekommen, damit du mal siehst, wie das geht? Vielleicht kennst du ältere Studis, oder der AStA kann dir helfen. Manche Professoren und ihre Teams unterstützen es sogar von ihrer Seite, wenn du dich für ältere Beispiele aus Klausuren interessierst. Wahrscheinlich wirst du sehen, dass es gar nicht so schlimm ist.

Auch später bleibt es eine sehr effiziente Methode, das Pferd so von hinten aufzuzäumen, also von den Klausuren her. Dann kann man auch in den Vorlesungen und Übungen eher sehen, worauf es ankommt.

Die Frau eines Studienkollegen von mir hat auch Pharmazie studiert, und sie hatte sich mit ihren Freundinnen für das Spiel „Trivial Pursuit“ eine riesige Menge von Pharmazie-Fragen auf kleine Kärtchen geschrieben und das bei Tee und Keksen mit den anderen Mädels gespielt. Die hat es auch geschafft.

Ich bin jetzt im vierten Semester Informatik und habe in dieser Zeit neben Informatik auch so einiges über Persönlichkeitsentwicklung und Umgang mit Druck gelernt:

  1. Vergleiche dich nicht mit anderen! Es ist egal, ob jemand, den du kennst, schon das Modul x bestanden hat, aber du noch nicht. Du hast dein eigenes Lerntempo, was du nicht von anderen abhängig machen musst!
  2. Die Regelstudienzeit ist absolut unwichtig! Ich vergleiche das immer mit der Richtgeschwindigkeit auf deutschen Autobahnen. Sie ist vorhanden, aber sie interessiert keinen. Wirklich nicht! Ein Bekannter von mir hat erst nach 20 Semestern seinen Informatik-Bachelor beendet und wurde bei keinem einzigen Vorstellungsgespräch gefragt, warum er denn so lange studiert hat.
  3. Es gibt kein "Scheitern". Gerade, wenn du so was denkst wie "Beim Nicht Bestehen der Eingangsklausur verliert man direkt ein halbes Jahr"; das ist völliger Quatsch! Denn du hast gelernt, was du beim nächsten Mal besser machen musst. Denn wenn man ein Modul wiederholt, hat man den Vorteil, dass man den Inhalt schon einigermaßen kennt. Und da du dann genau weißt, was deine Schwachstellen in diesem Modul sind, kannst du dich genau auf diese Schwachstellen konzentrieren.
  4. Lass die von anderen deren Angst nicht einreden! Bei dir gibt es wahrscheinlich auch Studenten, die immer irgendwas erzählen, wie schwierig doch irgendwas am Studium ist, und dann wird es geglaubt, ohne dass man es selbst ausprobiert hat. Und woher willst du dann wissen, wie es bei DIR läuft? Ich habe zum Beispiel einmal ein Modul x gemacht, wofür eigentlich Modul y Voraussetzung wäre. Und JEDER von den Studenten, die schon weiter sind, haben zu mir gesagt, ich würde Modul x nicht schaffen, ohne vorher Modul y gehört zu haben. Im Endeffekt habe ich Modul x dann mit einer guten Note bestanden. Und die Demotivatoren waren dann ganz schnell ruhig xD.
  5. Halte dich von den "Stressmachern" fern! Du hast bestimmt auch ein paar Leute im Studiengang, die scheinbar den ganzen Tag nichts anderes zu tun haben, als zu jammern, wie schwer doch alles sei und dass alles ja so viel zu lernen sei, ... Wenn du dich mit solchen Leuten umgibst, geht dieses Phänomen irgendwann immer mehr auf dich über. Und das demotiviert. Und das kannst du nicht gebrauchen! Ich habe auch selbst gemerkt, dass ich viel motivierter bin, wenn ich mich nicht mit solchen Leuten umgebe.

Ich hoffe, ich konnte dir hiermit ein bisschen helfen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Studium der Informatik

Wirklich vielen vielen Dank für diese tolle Antwort !!!! Endlich jemand der versteht, dass ich nicht aufhören möchte oder mit der Spaß an der Sache fehlt, sondern, dass ich einfach mit der Menge überfordert bin. Und damit, dass ich noch nicht die gewünschte Leistung bringen kann.

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@KlaraMeyer1678

Vielleicht noch ein Nachtrag: Eine Freundin von mir hat die ersten drei Semester auch nicht viel hinbekommen. Sie hat in der Zeit genau ein Modul bestanden. Aber jetzt startet sie so langsam durch. Manche brauchen eben Zeit!

Leider ist es in dieser Gesellschaft so, dass alle meinen, alles müsse ganz schnell gehen. Aber lass dich davon nicht verunsichern! Ich hoffe, dass diese "Ausbremsung", die jetzt durch die Corona-Zeit passiert ist, auch noch nach Corona weiter geht. Denn dieses "immer schneller" KANN ja nur irgendwann nicht mehr gut gehen...

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Zur Zeit ist eh ein Ausnahmezustand, der sich nicht ändern lässt. Und Praktikumsplätze gibt es durch die Abstandsvorschriften nirgends genug. Ich habe Chemie studiert. Im ersten Semester wars auch hart und ich dachte ans Aufgeben. Dann haben wir uns zu einer kleinen Gruppe zusammengetan und uns gegenseitig unterstützt. Das kann ich dir auch raten.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Chemiestudium

So fühlt sich so ziemlich jeder Student im ersten Semester. Universität und besonders alles in Richtung Medizin ist halt was komplett anderes als bisschen im Gymnasium rumsitzen.

aber du kannst dir sicher sein das sich deine Mitstudierenden genau so fühlen. Bleib am Ball, das zweite Semester wird einfacher werden wenn du dich an die neue Situation und Struktur erstmal gewöhnt hast.

"das zweite Semester wird einfacher werden"

Du meinst es gut, und du motivierst sie schön, aber man muss auch überlegen, ob sie nicht zu den typischen Studiumabbrechern gehört die den Druck wirklich nicht ertragen. Ich kann es nur bestätigen, dass Studium kein Spaziergang ist, das verlangt von einem wirklich viel...

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@Lismore

Hallo ?! Was soll denn das bitte. Typisches Beispiel von ich bin hier anonym im Internet und meine alles sagen zu können. Du kennst mich doch überhaupt gar nicht.

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@KlaraMeyer1678

Ach so ist es? Du bist einfach schwierig? Na dann mach weiter und beklage dich nicht:-)))

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Das ist doch völlig normal!

Hast du den Eindruck, den anderen geht es nicht so? Das täuscht oft.

Es dauert etwas, bis man sich an die Arbeitsweise und das Tempo an der Uni gewöhnt hat. Nimm den (Zeit-)Druck raus. Dann brauchst du vielleicht ein Semester länger, ja und? Davon geht die Welt nicht unter.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Danke für die liebe Antwort !! Das tut echt gut zu hören !!

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@KlaraMeyer1678

War bei mir so, war bei meinem Sohn so und ist eine regelmäßig hier wiederkehrende Frage. 😁

Mein Sohn berichtete sogar von Kommilitonen, die weinend aus den Vor(!)-Klausuren kamen.

Mach dir keinen Kopf. Das wird besser.

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