Verliert ein Mann in einem Kleid seine Männlichkeit?
Als Frau freue ich mich in jedem Sommer, eine Frau zu sein, und bis auf die Unterwäsche und einem Hauch von einem Kleid nichts weiter anziehen zu müssen.
Wir Frauen dürfen in der Mode alles: Rock/Kleid (kurz oder lang), Ausschnitt/hochgeschlossen, bauchfrei, Hose, Hemd, Pullover, Shirt, Schlips, Frack, offene oder geschlossene Schuhe - ich liebe diese Freiheit und bin dankbar, in einem Land zu leben, in dem das möglich ist.
Zwar ist die Freizeitmode für den Mann im Sommer auch hitzetauglich, aber es gibt immer noch Berufe, wo ein Anzug (schlimmstenfalls mit Krawatte) sowie geschlossene Schuhe selbst bei >30°C Pflicht sind.
Warum stagniert hier die Gleichberechtigung? Sind es die Männer, die Sorge haben, an Männlichkeit zu verlieren? Oder sind das wir Frauen, die ein Problem damit hätten, wenn unsere Männer Kleider und Röcke trügen?
Es gibt nicht wenige Männer, die ein Doppelleben führen und (heimlich) Frauenkleider tragen. Und es gibt Beziehungen, in denen nur der Partnerin die Neigung ihres Mannes bekannt ist, die er hinter verschlossenen Türen ausleben darf.
Wie seht ihr das?
(Auf dumme Kommentare oder Hassbemerkungen gehe ich nicht ein.)
Nachtrag - drei Stunden später:
Was wir Frauen schon hinter uns haben, steht den Männern noch bevor 😉
"Eine Frau singt in Männerbekleidung"Morocco", der erste Film, der mit Marlene Dietrich in den USA produziert wird, ist ein Publikumserfolg. Skandalös ist die Tatsache, dass Marlene Dietrich in "Morocco" in Männerbekleidung singt. Eine Frau im Hosenanzug ist revolutionär und wird von vielen argwöhnisch betrachtet."
Das Ergebnis basiert auf 36 Abstimmungen
19 Antworten
Es soll doch einfach jeder so herumlaufen, wie es ihm oder ihr passt.
Es ist meines Erachtens nichts als ein sexistisches Stereotyp, dass Männer keine Röcke oder ähnliches tragen können dürfen.
Ich selbst war als Jugendlicher in der Gothic-Szene unterwegs und habe, wie viele andere auch, Herren-Röcke getragen. Das war kein Problem, weil es als zur Szene gehörig akzeptiert war und ist.
Den Versuch, das mit schlichten und direkt als Herrenröcken konzipierten Modellen ins Erwachsenenleben herüberzunehmen, musste ich aber abbrechen, weil es einfach zu viel Unverständnis und auch offene Anfeindungen gab.
Mein Fazit: Ich würde gern nach wie vor auf dieses modische Extra zurückgreifen, aber außerhalb bestimmter Subkulturen ist das gesellschaftlich leider überhaupt kzeptiert.
Ich selbst stehe vielen Sachen offen und tolerant gegenüber aber sowas muss wirklich nicht sein!
Mir ist klar das in der Vergangenheit in keltischen Regionen Kilts getragen wurden und im nahen Osten und im alten Anatolien Gewänder bzw. Kaftane getragen wurden. Allerdings ist das eher Traditionsbekleidung und wird heutzutage in der Regel eher zu hoch feierlichen Anlässen getragen.
Zugegebenermaßen würde es ziemlich albern aussehen einen Mann im Rock oder Kleid zu sehen. Gerade in hoch seriösen Berufen wie Banker, Anwalt, Bürokaufmann oder Polizei würde das schon ein ziemlich absurdes Bild machen. Ich könnte das nicht ernst nehmen.
Es gibt Kaftan- und Hemdkleider - bisher nur für uns Frauen.
Quatsch. Die gibt es seit Jahrhunderten auch für Männer.
Hat aber eben was mit unserer Kultur und dem Klima zu tun, dass Männer bei uns selten Kaftan im Sommer tragen.
In wärmeren Ländern sind Kaftans normal für Männer.
Es gibt ja für alle Kleider Arten einen männlichen Schnitt und einen weiblichen Schnitt. Wenns denn kein weiblicher Schnitt ist, wirkt es auch nicht unmännlich, wie zb eine Tunika.
Es gibt nur keinen modernen Schnitt für Sommerkleider der männlich aussieht, ohne gleich mittelalterlich oder arabisch ausszusehen.
Damit sich das durchsetzt müsste es besser aussehen als ein Hemd oder eine T-Shirt, ohne dass es den Eindruck von LARP oder Cosplay hinterlässt.
Die Mode ist schnelllebiger als kaum etwas anderes. Ich denke, dass bei vorhandener Akzeptanz der Schnitt eines Kleides für Männer (egal, ob die Bezeichnung Tunika, Kaftan oder langes Hemd lautete) von sekundärer Bedeutung wäre. Die sich ständig verändernde Mode würde den Rest regeln.
Ich würde zwar nicht im Rock oder Kleid rumlaufen wollen, aber bin gegen diese "Schlips und Anzug"-Etikette.
Als Gott gefragt hatte, wer viel schwitzen möchte, da hatte ich anscheinend mehrmals "HIER" geschrien.
Und bei der Hochzeit meines Kumpels war Anzugpflicht.
Es war für mich unglaublich anstrengend, mit Anzughemd, Anzugweste, langer Anzughose und Anzugjacke in der prallen Sonne zu stehen. Ich habe das nur für meinen Kumpel gemacht und werfe ihm auch nichts vor.
Dieser komische Männerkleidungszwang ist für mich nicht verständlich.
Die Kleidung macht den Menschen doch nicht besser. (Ich wurde im Anzug auch erheblich höflicher und "edler" behandelt. Dabei ist es mir lieber, wenn man so redet, wie der Mund gewachsen ist.)
Sollte ich jedenfalls nochmal heiraten, dann wirds ne Nack1hochzeit. Mal sehen, wer kommt.
Für die Erregung öffentlichen Interesses könnte die Hochzeitsnacht im Knast enden. Einerseits traurig, andererseits hättest du etwas, was du noch deinen Enkeln erzählen könntest 😜
Ich finde auch, dass Männer diesbezüglich gesellschaftlich festgesetzt leider weniger Möglichkeiten haben als Frauen. Jeder sollte das im öffentlichen Raum machen, wie er möchte. Aber bitte natürlich mit Unterwäsche drunter und gesellschaftlich angepasst, also nicht aufreizend - letzteres kann man ja dann im eigenen Zuhause machen, wenn gewünscht.
Aber bitte natürlich mit Unterwäsche drunter und gesellschaftlich akzeptabel, also nicht aufreizend
Richtig.
Das stimmt, bezüglich Unterwäsche und nicht zu aufreizend in der Öffentlichkeit. Finde ich auch.
Die meisten der Antwortenden haben vor ihrem geistigen Auge ein Kleidchen mit Rüschen, Spitze & Co. Es gibt Kaftan- und Hemdkleider - bisher nur für uns Frauen. Daraus ließe sich bestimmt auch brauchbare Männermode machen.
Polizisten im Einsatz, den Verbrechern hinterher: selbst Frauen tragen dabei Hosen.