"Verleitet dich deine Hand zu Sünde, so schneide sie ab".?

12 Antworten

Die antiken orientalischen Sprachen verwenden im Gegensatz zu unserer Sprache sehr viel Bildersprache.

Jesus geht es dabei um die richtige Einstellung und dies wird in deutlichen Bildern illustriert.

Weder die Jünger noch andere Christen in der Bibel haben sich die Augen ausgerissen oder die Hände abgeschnitten. Das mussten sie auch nicht, denn es ging dabei um ein sehr starkes Bild, da zeigen sollte, dass wir möglichst Sünde vermeiden sollten.

Ich zitiere mal aus dem Walvoord-Bibelkommentar zu diesen Versen:

"Gleich im ersten Beispiel geht es um ein sehr wichtiges Gebot: "Du sollst nicht töten" (2Mo 20,13). Die Pharisäer lehrten, dass einen Mord begeht, wer einem anderen das Leben nimmt. Jesus dagegen verbot nicht nur die Tat selbst, sondern auch die innere Einstellung, die einer solchen Handlung zugrunde liegt. Natürlich ist Mord etwas Schlimmes, doch schon der Zorn, der möglicherweise zur Tat führt, ist genauso schlimm wie der Griff zum Messer. Ja selbst das Zürnen und Sich-Überheben über einen anderen, das sich darin ausdrückt, dass man ihm Schimpfworte an den Kopf wirft (wie etwa das aramäische "Raca" - "Du Narr"), ist ein Zeichen für ein sündiges Herz. 

Wer so etwas tut, ist offensichtlich ein Sünder und daher dem höllischen Feuer verfallen ("Hölle" heißt wörtlich "Gehenna"; vgl. Mt 5,29-30; 10,28; 18,9; 23,15.33; sieben der insgesamt elf Verweise auf die "Gehenna" stehen im Matthäusevangelium). "Gehenna" ist ein Synonym für das Hinnomtal, das südlich von Jerusalem lag und wo in einem ständig brennenden Feuer die Abfälle der Stadt verbrannt wurden. Es wurde zu einem beliebten Bild für die ewige Strafe, der die Bösen entgegengingen.

Ausschlaggebend ist also die innere Haltung des Menschen, die "in Ordnung gebracht" werden muss. Brüder sollten sich versöhnen, wobei es gleichgültig ist, ob der "Unschuldige" (Mt 5,23-24) oder der "Ankläger" (V. 25-26) den ersten Schritt tut. Ohne eine solche Versöhnung bedeuten alle Gaben, die auf dem Altar dargebracht werden, nichts. Schon auf dem Weg zum Gerichtshof soll ein Beklagter versuchen, sein Problem mit seinem Nächsten zu lösen, andernfalls sollte ihn der Hohe Rat, der aus 70 Mitgliedern bestehende jüdische Gerichtshof, ins Gefängnis werfen, bis er den letzten Pfennig bezahlt hat."

Meine Deutung:

Jesus spricht hier in einer drastischen bildhaften Sprache, mit der er betont, wie wichtig es im Hinblick auf die Hölle ist, mit der Sünde und ihrer Verführung konsequent zu brechen, auch wenn es große Opfer verlangt, Verzicht, Disziplin und Einschnitte im Leben.

Wäre das wörtlich zu verstehen, hätte sich der Missionsauftrag Jesu in Apg 1,8 bereits innerhalb kürzester Zeit erledigt!


ApostelPetrus  06.03.2025, 22:49

Danke, jetzt muss ich nichts mehr schreiben 😁

Oh ja, es hätte eine Menge abgehackte Arme und ausgerissene Augen gegeben, wenn das wörtlich genommen worden wäre. 😅

Himmelsschein  06.03.2025, 23:37
@ApostelPetrus

Und wie. Eigentlich müsste es jedem klar sein, dass hier von keiner Körperverstümmelung die Rede sein kann. Das metaphorische Bild der Körperverstümmelung soll lediglich den großen Ernst der Lage ausdrücken.

Das ist metaphorisch gemeint, das soll nur heißen dass man so gut wie man kann verhindern soll, zu Sünden. Man soll das net wortwörtlich nehmen, sonst würden ja überall arme auf der Straße liegen.

Man muss nicht alles Wortwörtlich nehmen. Ich würde eher sagen,dass damit gemeint ist,dass wenn du eine Sünde begehst,dies Akzeptierst und dich selbst reflektierst und dies nicht nochmal machst. So hast du quasi die Hand abgeschnitten,welche dich zu so einer Tat gebracht hat.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bin gläubiger Christ

HalloWerWarIch 
Beitragsersteller
 06.03.2025, 22:01

Nein die Hand muss weg, wenn du zu viel sexuelle Energie hast, müssen die Eier weg.

TheRealAhsoka  06.03.2025, 22:04
@HalloWerWarIch

Ich weiß auch nicht in welcher Welt du lebst. Mach was du möchtest. Gott hat uns dem freuen Willen geschenkt