Verhalten beim Probereiten?

6 Antworten

Ein Pferdeverkäufer will ja das Pferd verkaufen und kommt eventuellen Käufern in der Regel immer in so gut wie allem entgegen.

Aber die Interessenten sollten auch schon seriös und glaubwürdig sein. Selbst wenn Du und Deine Schwester volljährig sein solltet, würde ich Euch -solltet Ihr unter 22 Jahren alt sein, immer empfehlen, Eure Eltern im Schlepptau zu haben, oder aber eben eine Pferde-Instanz, wie eben Euren Trainer. Es gibt ihn, den "Probereiten-Tourismus" und leider auch nicht all zu selten. Pferdeverkäufer haben immer wieder mit angeblichen Käufern zu tun, die zum Probereiten kommen, die in Wirklichkeit aber nur reiten wollen und gar keine echten Kaufabsichten haben. Ich kann jetzt nur von mir selber und von den Menschen in meinem Umfeld schreiben, dass ich wenig ernstzunehmende Kaufabsichten unterstellen würde, wenn bei mir als Verkäufer zwei junge unerfahrene Mädchen aufschlagen würden.

Ein unseriöser Verkäufer hingegen wird Eure Unerfahrenheit nur zu gerne ausnutzen. So mancher Verkäufer ist unglaublich gerissen und weiß genau, welche Märchen er Greenhorns erzählt, dass sie auch das ungeeignetste Pferd am Ende kaufen, weil man ihnen derartig das Hirn mit Märchen verkleistert hat und ihnen nun mal de Erfahrung fehlt und sie sich ja so in das Pferd verliebt haben.......

Es gibt abartig viele Verkäufer-Tricks, das freche Pferd beim Ausprobieren zahm oder das kranke Pferd nicht lahm gehend erscheinen zu lassen. Ein unerfahrener Mensch durchschaut das mit Sicherheit nicht und lässt sich vom mit allen Wasser gewaschenen Verkäufer mit Leichtigkeit einlullen. Deshalb nehmt bitte jemanden mit, der Ahnung hat. Keine gleichaltrige, ebenfalls wenig erfahrene Freundin, sondern jemanden mit seriöser Reputation und Durchblick.

Steht das Pferd schon gesattelt auf der Stallgasse, kann es durchaus sein, dass man es gesattelt hat, damit der Käufer nicht mitbekommt, dass es unter Gurt- oder Sattelzwang leidet, oder sich wie das letzte A*sch beim satteln benimmt.

Meist wird einem das Pferd auch erst mal ein paar Runden in allen Gangarten vorgeritten, damit man es in der Bewegung begutachten kann und sich ein Bild davon machen kann, wie dieses Pferd geritten wird. Dann steigt man auf, wenn einem das Pferd zusagt. An der Stelle, an der man schon beim Gucken genau weiß, dass man dieses Pferd never ever haben möchte, wäre es unfair, es zu reiten. Dann kann man auch sagen, dass man nicht aufsteigen möchte. Und wenn 2 Schwestern gemeinsam ein Pferd kaufen, dann ist es auch normal, wenn beide dieses Pferd ausprobieren. Doch beim ersten mal reitet man in der Regel pro Reiter ca. 5-15 Minuten. Man merkt meist sehr schnell, ob einem das Pferd liegt, oder nicht.

Interessiert einen das Pferd wirklich, dann würde ich immer beim Absatteln dabei sein wollen. Schließlich will man sehen, wie sich dieses Pferd benimmt, ob es zickig ist, frech oder vielleicht ein charmantes liebes Knuddeltier. Manch ein Verkäufer überlässt es dem Interessenten alles zu machen, andere lassen sich lediglich dabei zusehen. Beides ist O.k. - nur an der stelle, an der man Euch vorher loswerden will, oder das Pferd unter einem Vorwand erst mal gesattelt irgendwo anhalftert, würde ich unterstellen, dass da Verhaltensauffälligkeiten sein könnten.

jimmifragt 
Fragesteller
 30.10.2020, 16:21

Dankeschön!

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Trainerin mitnehmen und in Reitsachen erscheinen. Keine Angst es geht in erster Linie darum ob das Pferd für dich in Frage kommt. Die Besitzerin oder der Besitzer entscheidet natürlich auch ob du das Pferd kriegst. Aber du solltest einfach reiten und dich auf das Pferd konzentrieren. Und wenn das Pferd zu euch zu Hause ist solltet ihr unbedingt einen "Vorkaufsuntersuch" machen.

Bei einer Freundin von mir war das Pferd beim Probereiten sediert.

Viel Glück euch😉 hoffe es ist das richtige Pferd.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Kaktus800  13.10.2020, 14:44

Die AKU macht man idealerweise VOR dem Kauf, nicht, wenn das Pferd schon gekauft ist.

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Cheyenne858  13.10.2020, 14:46
@Kaktus800

Naja bei uns kann man das Pferd dann wieder zurück geben wenn es krank ist. Weil man betrogen wurde. Aber eben Betonung auf "bei uns"..

Wir haben auch (auf Absprache mit besitzer/in) eine oder zwei Probewochen. Ist aber nicht nett fürs Pferd wenn es dann wieder zurück muss...

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Kaktus800  13.10.2020, 18:09
@Cheyenne858

Na ja, man sollte sich nicht auf Sonderausnahmefälle verlassen und ja, ich würde auch sagen, dass es für das Pferd nicht besonders schön ist, wenn es nach zwei Wochen wieder zurück müsste. Deshalb finde ich es wichtig, dass man sich vorher bestmöglich informiert, so oft es geht Probereitet und dann mithilfe einer fachkundigen Person entscheidet, ob das Pferd für einen taugt oder nicht.

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Cheyenne858  13.10.2020, 19:14
@Kaktus800

Ich hab das nicht erfunden. Und unsere Pferde haben wir nicht extra gesucht und gekauft

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Kaktus800  14.10.2020, 09:04
@Cheyenne858

Ich habe ja nicht gesagt, dass du es erfunden hast, es ist nur nicht unbedingt üblich. Und ich stimme dir auch zu, dass man Pferde nicht der Pferde wegen nicht einfach 14 Tage auf Probe zu sich holen sollte, um sie dann wieder zurück zu geben.

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Cheyenne858  14.10.2020, 15:28
@Kaktus800

Ja das ist blöd. Stell dir vor es gibt Leute die ihre Pferde an vier verschiedene Orte geben. Das ist vier Mal hin und vier Mal zurück. Es ist nicht nett. Nur Stress. Entweder man kauft ein Pferd um sich auch bei Krankheit anders mit ihm zu beschäftigen (spazieren, Bodenarbeit usw. ) Man kauft kein Pferd nur um sich drauf zu setzen🙁

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Cheyenne858  14.10.2020, 15:30
@Cheyenne858

Deshalb haben wir unsere Pferde auch nie so geholt. Nur wenn wir sicher waren dass wir sie behalten.

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Bei den Pferden, die bei uns gehandelt werden, handelt es sich um Sportpferde. Es ist durchaus üblich, dass Interessenten ihre Trainer bereits beim ersten Mal mitbringen. Mir ist das auch immer die liebste und meist seriöseste Variante, weil ein Trainer meist sehr viel besser auf den Punkt bringen kann, was der Schüler tatsächlich braucht. Aber auch wir haben immer wieder das "Vergnügen" mit angeblichen Interessenten, denen ich schon beim Begrüßen innerlich unterstelle, dass sie im Leben keine echten Käufer sind, sondern einfach mal nur tolle Pferde reiten wollen. Deshalb klopfe ich dann schon gezielt auf den Busch und hinterfrage so das eine oder andere, denn am Ende kann ich meine Zeit auch anders verschwenden. Und auf meinen Pferden lasse ich auch nicht jeden rumgurken.

Bei uns werden die Käufer gefragt, ob sie direkt selber aufsteigen möchten, oder sich das Pferd erst einmal unter dem Reiter anschauen wollen. Und wenn die Interessenten am Ende mit Absatteln und wegstellen wollen, ist das auch O.K. genauso wie das Pferde da unter Umständen durch muss, wenn erst jemand von uns Vorreiter, dann der Trainer draufgeht, dann Schwester 1 und danach sogar noch Schwester 2. Es reitet ja nicht jeder 1 Stunde, sondern meist dauert das Vorreiten 5-10 Minuten, das Reiten des Trainers meist auch nicht viel mehr und dann die tatsächlichen Interessenten.

Pferdekauf ist nichts, was der Normalbürger regelmäßig macht. Deshalb ist es komplett normal, wenn so mancher unsicher ist und nicht so richtig weiß, wie er sich verhalten soll und was er überhaupt darf und was nicht. Ein seriöser Verkäufer nutzt das nicht aus, sondern erklärt, zeigt und nimmt die Angst - solange er den Eindruck hat, es auch mit seriösen Käufern zu tun zu haben.

jimmifragt 
Fragesteller
 30.10.2020, 16:24

Danke! Unsere Trainerin kann leider auf Grund von Corona nicht mitkommen, wir zeigen ihr dafür videos und erzählen ihr alles. Falls uns das Pferd aber gefällt werden wir zu 100000% noch einen Termin mit unser Trainerin machen

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Ich würde die Stiefel anziehen, du willst ja schließlich ein zum Verkauf stehendes Pferd ansehen und natürlich auch Probereiten. Wer da blöd schauen würde, ist selber schuld. Mir wäre das zu viel Aufwand, wenn ich jetzt die Stiefel mitschleppen müsste und dann erst einen Platz zum schnellen Wechsel der Schuhe suchen müsste.

"Dürfen" dürft ihr als Käufer das, was euch quasi der Verkäufer erlaubt; so ist es natürlich ratsam, dass man das Pferd nach dem Reiten auch selber absattelt und in die Box (oder wo auch sonst immer) hinbringt, weil man ja wissen will, wie es sich benimmt.

Wenn der Verkäufer solche Sachen nicht wollen würde, würde ich argwöhnisch werden.

Natürlich sollte man, wenn man mit dem Pferd später auch ausreiten gehen möchte, es im Gelände probieren.

Was ein sinnvoller Gedanke ist, dass man vorher dem Verkäufer mitteilt, dass es quasi "2 Interessenten" sind, damit der Verkäufer entsprechend Zeit einplanen kann, weil natürlich DU und DEINE Schwester beide Probe reiten solltet. Es macht ja keinen Sinn, wenn nur eine reitet und die andere würde sich später auf dem Pferd nicht so wirklich wohl fühlen.

Und natürlich sollte es einen Pferd nicht an die Grenzen seiner Belastbarkeit bringen, wenn es von drei Personen geritten wird. Es wird kaum jeder eine Stunde drauf sitzen und eine richtige "Arbeitsreitstunde" draus machen.

Was ich definitiv raten würde, auch bei den ersten Besuchen gleich schon den Reitlehrer mitzunehmen. Der sollte aufgrund seiner Erfahrung schon so "Untertöne" oder Merkwürdigkeiten, die euch noch gar nicht auffallen können, feststellen. Im Idealfall kann er nämlich auch sagen, ob das Pferd dann auch wirklich zu euch passen wird und zu dem, was ihr mit dem Pferd vorhabt (Turniere etc.) oder halt eben nicht, weil er schon gewisse Grenzen im Vermögen des Pferdes erkennen kann.

Der Reitlehrer stellt quasi euren neutralen Berater dar, damit ihr auch nicht auf irgendwelche Sprüche des Verkäufers wie "habe schon so viele Interessenten , du musst dich also gleich/schnell entscheiden" etc. reinfallt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich würde die Trainerin mit nehmen... Sie sollte wissen wie ein Probereiten abläuft... Nicht das euch iwer ein krankes Pferd unterjubelt..

Dann könnt ihr natürlich beide das Pferd Probereiten und auch auf dem Platz.. Usw ja auch selbst weg bringen oder es auch selbst fertig machen..

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Durch mein Beruf Bereiter