Urweltmammutbaum wird braun?
Hallo, ich habe seit einiger Zeit einen urweltmammutbaum. Dieser ist ca 1m hoch, befindet sich noch im Topf (Wurzeltechnisch noch alles ok) mit Ablauflöchern. Vor einem monat ca. Hatte ich ihn etwas geschnitten damit er kleiner bleibt (auch Stecklinge daraus gezogen). Gießen tu ich ihn alle 7 tage ordentlich, mit kleinem spritzer Dünger alle 14 tage.
Seitdem ich ihn beschnitten habe fiel mir auf, dass die spitzen alle braun werden, bis letzendlich keinerlei grün mehr dran war. Es kamen einige kleine grüne knospen überall, allerdings werden die inzwischen auch wieder braun. Er steht ziemlich weit oben, mit ein paar stunden direkte sonne am tag. Die letzten jahre hatte den das auch nie gestört. Dazu ist mir aufgefallen, dass er seit juli ungefähr die runde verliert, bzw dass diese auseinander platzt. Ich ging davon aus dass dies einfach mit dem wachstum zutun hatte, allerdings hatte mich die Bräune nun verunsichert.
Kann der Rindenverlust normal durch wachstum sein & die Braunfärbung natürlich durch den nahenden Herbst kommen, oder kommt das durch pflegefehler zustande?
4 Antworten
Der Urwaldmammut wächst anfangs ziemlich schnell. Er hat Schlangenwurzeln, die nicht sehr tief in den Boden gehen. Jedoch sind sie weit verzweigt und mehrere Meter weg vom Stamm. Ich hatte mal einen als Werbegeschenk bekommen zum Einpflanzen. Dann wurde mir bewußt wie hoch der mal werden würde und ich verpflanzte ihn ein großes Stück weiter weg vom Haus. Dabei fielen mir diese sehr langen, elastischen Wurzeln auf. Und nun stecke den armen Kerl mal in einen Blumentopf. Der hat bestimmt schon alle Löcher ausprobiert, die der Topf hat. Wahrscheinlich ist da nur obenauf noch etwas Erde und der Rest sind Wurzeln. Oder hast du ihm auch seine Wurzeln beschnitten? Man kann einen Baum nicht wie eine Blume behandeln. Dann geht er nämlich ein.
Ja, das stimmt.
Aber in diesem konkreten Fall gehe ich mal davon aus, dass der in der Frage präsentierte Urweltmammutbaum (Metasequoia glyptostroboides) vom Dunklen Hallimasch (Armillaria ostoyae) befallen wurde.
Dazu passen nämlich auch die Symptome: Da der Nadelbäume befallende Dunkle Hallimasch das Cambium tötet, treten Welkeerscheinungen, nachlassendes Wachstum und letztendlich das Absterben des gesamten Baumes auf.
Durch eine eventuell von Armillaria ostoyae hervorgerufene Weißfäule im Kernholz wäre der absterbende Baum zusätzlich noch bruchgefährdet!
Grüne Grüße
Douka
Ich kann es natürlich nicht abschließend beweisen, da ich den Baum nicht vor mir stehen habe.
Aber Armillaria ostoyae sieht man ja auch nicht von außen, sondern nur von innen. Äußerlich sichtbar sind nur die durch ihn hervorgerufenen Symptome - also Welkeerscheinungen, nachlassendes Wachstum und Absterben.
Allerdings kann man im Herbst die bis zu 20 cm hohen, einen Stiel, Ring und Hut aufweisenden Fruchtkörper des Dunklen Hallimaschs sehen.
Im Innern - also im Holz von Metasequoia glyptostroboides - müsste man dunkelbraune bis schwarz gefärbte, harte Rhizomorphen (= zu Strängen verdicktes Myzel) sehen.
Der Dunkle Hallimasch ist höchstwahrscheinlich über vom Wind verbreitete Sporen und die beim Wachstum eines Urweltmammutbaums abblätternde Borke, durch die das Holz kurzzeitig frei vorliegt, in den Baum eingedrungen.
Na dann warte mal ab bis der Fruchtkörper erscheint. Hallis zeigen sich ziemlich spät im Jahr. In der Beschreibung kann man nachlesen, daß sie bis zu 12 cm hoch werden können. Höher habe ich sie auch noch nie gefunden. Die Wälder sind ja voll davon. Wenn es viel krankes Holz gibt. Nicht nur dunkle, geht auch in honiggelb.
Im Winter verlieren die ihre Nadeln, aber jetzt eigendlich noch nicht. Aber das weißt du sicher, wenn du den schon mehrere Jahre hast.
Was mit deiner Pflanze ist, kann man aus der Ferne, und ohne Bild schwer sagen. Aber normalerweise müssen die ja in den Boden eingepflanzt werden. Die haben ja auch ein starkes Wachstum. In einem Topf ist das sicher schwierig.
Ich vermute mal, dass der Urweltmammutbaum (Metasequoia glyptostroboides) von Haukensson vom Dunklen Hallimasch (Armillaria ostoyae) befallen wurde.
Denn Armillaria ostoyae tötet das Cambium und führt daher bei dem befallenen Nadelbaum zu Welkeerscheinungen, nachlassendem Wachstum und letztendlich dem Absterben des gesamten Baumes.
Tritt zusätzlich noch durch den Hallimasch hervorgerufene Weißfäule im Kernholz auf, wäre der absterbende Baum auch noch bruchgefährdet!
Grüne Grüße
Douka
Moin Haukesson- ich habe die leidige Erfahrung gemacht, daß Pflanzen vor allem kaputt gehen, wenn die Erde keine Nährstoffe mehr aufnehmen können. Also evtl. mal ans Umtopfen denken. LG
Ja, aber in diesem konkreten Fall gehe ich mal davon aus, dass der Urweltmammutbaum (Metasequoia glyptostroboides) von Haukensson vom Dunklen Hallimasch (Armillaria ostoyae) befallen wurde.
Dieser dringt nämlich über Verletzungen oder feine Rhizomorphen in die Wurzelrinde in Nadelbäume ein.
Im Inneren der Nadelbäume tötet Armillaria ostoyae dann das Cambium, was zu Welkeerscheinungen, nachlassendem Wachstum und schließlich zum Absterben des gesamten Baumes führt.
Eventuell kann der Dunkle Hallimasch auch eine Weißfäule im Kernholz des Baumes hervorrufen. Diese würde zu einer Bruchgefährdung des absterbenden Baumes führen!
Grüne Grüße
Douka
Guten Morgen,
das hat nichts mit dem Wachstum zu tun.
Dein Urweltmammutbaum (Metasequoia glyptostroboides) stirbt.
Da der bis zu 35 Meter hohe Urweltmammutbaum ursprünglich aus dem Feuchtwald, Nadelwald und Laub- und Mischwald in den Hochlagen des südöstlichen Zentralchinas kommt, kommt die Art mit feuchten Standorten sehr gut zurecht. Daher kann es auch nicht an einer falschen Pflege liegen.
Die hier hervorgerufenen Symptome an deiner Metasequoia glyptostroboides müssten auf einen Befall des Dunklen Hallimaschs (Armillaria ostoyae) zurückzuführen sein. Denn der Dunkle Hallimasch befällt Nadelbäume. Dabei dringt Armillaria ostoyae über Verletzungen der Borke oder feine Rhizomorphen in die Wurzelrinde ein und infiziert so den gesamten Baum. Dabei tötet der Pilz das Cambium, wobei es sich um das laterale Bildungsgewebe während des sekundären Dickenwachstums, das an der Bildung des Bastes und Holzes beteiligt ist, handelt. Auf diese Weise werden Welkeerscheinungen, ein nachlassendes Wachstum und letztlich das Absterben des gesamten Baumes hervorgerufen. Bei einer möglicherweise durch den Dunklen Hallimasch hervorgerufenen Weißfäule im Kernholz wäre der absterbende Baum zusätzlich noch bruchgefährdet!
Grüne Grüße
Douka
Diese Informationen stammen aus meinem Biologie-Studium, meinem Geographie-Studium, dem Botanischen Garten der Ruhr-Universität Bochum, https://de.m.wikipedia.org/wiki/Urweltmammutbaum; Aufgerufen am 03.September 2023; https://de.m.wikipedia.org/wiki/Sichuan; Aufgerufen am 03.September 2023; https://de.m.wikipedia.org/wiki/Hubei; Aufgerufen am 03.September 2023; https://de.m.wikipedia.org/wiki/Hunan; Aufgerufen am 03.September 2023; "Haack Weltatlas Medienpaket inklusive: • Übungssoftware auf CD-ROM • Arbeitsheft Kartenlesen mit Atlasführerschein Nordrhein-Westfalen Klett 1. Auflage C Ernst Klett Verlag GmbH, Stuttgart 2015. Ernst Klett Verlag Stuttgart • Gotha", https://www.paulownia-baumschule.de/urweltmammutbaum-metasequoia-glyptostroboides/#P7.Baumhasel-Schadfaktoren; Aufgerufen am 03.September 2023; https://amp-mein--schoener--garten-de.cdn.ampproject.org/v/s/amp.mein-schoener-garten.de/themen/umfallkrankheit?amp_js_v=a6&_gsa=1&usqp=mq331AQIUAKwASCAAgM%3D#aoh=16937228452431&referrer=https%3A%2F%2Fwww.google.com&_tf=Von%20%251%24s&share=https%3A%2F%2Fwww.mein-schoener-garten.de%2Fthemen%2Fumfallkrankheit; Aufgerufen am 03.September 2023; https://www.baumpflegeportal.de/baumpflege/gefahrlicher-baumpilz_hallimasch/; Aufgerufen am 03.September 2023; https://www.anoplophora-spuerhunde.ch/asiatischer-laubholzbockk%C3%A4fer-anoplophora-glabripennis-und-citrusbockk%C3%A4fer-anoplophora-chinensis/; Aufgerufen am 03.September 2023; https://www.waldwissen.net/de/waldwirtschaft/schadensmanagement/neue-arten/der-asiatische-laubholzbock-in-europa; Aufgerufen am 03.September 2023 sowie Kück, U.; Wolff, G. (2014): Botanisches Grundpraktikum. Lehrbuch. Berlin & Heidelberg.
Also ich geh immer davon aus, wenn ich den ballen samt baum aus den topf nehme und weder außen herum noch unterhalb wurzeln sehe, dann ist noch etwas platz & zeit bis zum umtopfen/austopfen