Gesellschaft zu anstrengend (körperlich & seelisch) - Autismus?
Hi, bin M 22, falls es wichtig sein sollte
Es ist so dass wenn ich unterwegs bin ( besser gesagt nicht bei mir zuhause in meiner Bude) es mir einfach zu viel wird mit bspw. Freunden und Verwandten. Wir sitzen zuhause... essen, spielen Karten usw, sowas halt.
Am Ende des Tages fühle ich mich so, als hätte ich einen fetten Kater hinter mir, dabei trinke ich nicht (!). Körperlich auch total fertig, Brustschmerzen (?) und einfach leere Batterien. Jetzt meine Vermutung:
Könnte es daran liegen, dass ich introvertiert und autistisch bin? Würde ja eigentlich auf der Hand liegen, nur dass es solche starken Auswirkungen haben könnte hätte ich selber nicht gedacht. Und nein, das sind keine selbst ernannten diagnosen 😆
Es ist schade weil es mir einfach 0 Spaß macht. Eben ganz im Gegenteil. Zuerst freue ich mich drauf, dass ich mal was anderes sehe, aber dann treff ich auf die Realität. Generell ist es irgendwie so dass wenn mir etwas gefallen würde, es ihnen eher nicht so taugt und umgekehrt. Ich hab meine Routinen und Gewohnheiten, und wenn da irgendwas anders wird ist es schwierig.
Danke schon mal für eure Beiträge und schönen Sonntag 😉
2 Antworten
Von einer Autismusdiagnose kannst du erst sprechen, wenn du eine solche durch einen Psychiater bekommen hast, der sich damit auskennt.
Das kann ich nämlich nicht aus deiner Frage herauslesen.
Soziale Kontakte sind oft wegen Reizüberflutung - also Reize nicht filtern können - und maskieren (verstellen der eigenen Persönlichkeit, Unterdrückung der eigenen Bedürfnisse, über die eigenen Grenzen gehen), um nicht so sehr aufzufallen, schwierig.
Die Folge ist dann in der Regel ein Meltdown, der unterschiedlich stark ausfallen kann.
Autismus ist eine neurologische Andersartigkeit bis (Entwicklungs-)Störung und betrifft die soziale Kommunikation, Reiz- sowie Signalverarbeitung. Betroffene können von hochintelligent bis lernbehindert, von selbständig bis pflegebedürftig und schwerbehindert alles sein.
Erste Anzeichen sind meist schon ab 2-3 Jahren sichtbar. Ich könnte dir einen ganzen Roman darüber schreiben, wie man als Autist wahrnimmt, lebt und leidet. Sinnkrisen oder depressive Phasen können aber auch so auftreten.
Wie dem auch sei - ich empföhle dir temporären Rückzug aus belastenden Situationen in geschützte Räume. Reduziere die Belastung durch Schule, Uni oder Arbeit und soziale Situationen. Sport und Spaziergänge helfen immer, ggf. auch Johanniskrautextrakte. Wenn das in ein paar Wochen nicht besser wird, gehe mal zum Arzt oder der psychologischen Beratung des Studentenwerkes. Diese können dich dann an eine psychiatrische Ambulanz weiterüberweisen.