Umgang mit Homosexualität?
Hey zusammen,
bevor jetzt Belehrungen kommen wie "du kannst es eh nicht ändern" lest euch einfach kurz die Frage durch.
Ich denke ich bin schwul, bzw. bin mir relativ sicher, dass es so ist.
Jetzt meine Frage: Wie alt wart ihr, als ihr euch sicher war, ihr seid schwul, wie war die Situation für euch und habt ihr auch das Problem gehabt, dass ihr das Gefühl hattet, ihr verliert komplett die Kontrolle oder euch selbst ein wenig?
Ich habe das Gefühl ich verliere mich selbst, ich weiß nicht was richtig und falsch ist und wie ich mit alldem umgehen soll.
Habt ihr erst für euch Klarheit geschaffen, bevor ihr es jemandem erzählt habt oder habt ihr die Erfahrung gemacht, dass es besser ist, mit Freunden oder Familie oder sonst wem darüber zu reden?
Würde mich einfach über ein paar Erfahrungsberichte freuen, wie für euch klar wurde, dass ihr schwul seid (oder auch lesbisch), wie euer Outing war, wie ihr mit der neuen Situation umgegangen seid und ob ihr was getan habt, dass dieses Chaos im Kopf verschwindet?
Danke für Antworten:)
Wie alt bist du?
ich bin 19 Jahre alt
11 Antworten
Ich würde es erstmal für mich behalten. Alle jungen Menschen und Menschen, die im späteren Alter ihre sexuellen Bedürfnisse ändern, behalten es erstmal für sich.
Lass dir Zeit und lebe erstmal so in den Tag.
Ich habe erst mit 19 erzählt, dass ich schwul bin und das war die erste Zeit schon nervig . Meine Eltern hatten keine Probleme und ich habe nur positive Rückmeldungen bekommen.
Was aber sehr nervig und verwirrend war, war das Verhalten meines Umfeldes.
Manche wollten sofort mit mir in irgend einen schwulen Club gehen. Manche redeten von Ausdruckstanz, der mich sicher auch interessieren würde und manche wollten mit mir über die Gefahr von HIV usw. reden.
Das war zwar alles lieb gemeint, mir aber viel zu viel. Mein Freundeskreis zeigte viel zu viel Aktivismus.h
Mich hat das alles gestresst und Durcheinander gebracht.
Will ich überhaupt in Schwule Clubs, stehe ich auf Ausdruckstanz, will ich Geschlechtsverkehr ohne Kondom oder wie oder was ....
Was will ich überhaupt ?
Ich wüsste nicht ob ich das wollte, was meine Freunde vorgeschlagen haben. Mir war eigentlich alles unangenehm aber ich habe es mitgemacht.
Sie dachten, ich sei nervös und schüchtern. Letzendlich bin ich aber zu dem Schluss gekommen, dass ich weder in Schwule Clubs noch sonst was wollte.
Inzwischen habe ich meinen Weg gefunden.
Mein Leben findet in heterosexuellen Kreisen statt und nur manchmal gehe ich in die schwule Community.
Ich kann dir das auch nur wärmstens empfehlen, denn die schwule Szene ist sehr hart und in großen Teilen auch sehr verstörend.
Alles ist extrem sexualisiert, wenig authentisch und stark fetisch ausgerichtet.
Treffen im Wald auf Parkplätzen oder in Darkrooms und Saunen gehören in der schwulen Szene oft zum guten Ton. Wer das nicht macht, wird als verklemmt eingestuft oder als jemand, der sein Schwulsein nicht auslebt.
Ich halte 90% der schwulen Community für gestört.
das klingt echt etwas verstörend, da würde ich mich auch lieber in meinen hetero Kreisen bewegen... ich möchte es auch eigentlich nicht jedem auf die Nase binden, welche "Gesinnung" ich habe oder nicht da großartig mit etwas identifizieren, ich möchte einfach nur mit mir selbst klarkommen und hoffen, meine Freunde tun das auch.
Vielen, vielen Dank für deine Antwort, dass hat mir jedenfalls schon weitergeholfen:)
auf jedenfall selbst wenn dein Umfeld komisch werden sollte sind es keine echte freunde es ist dein leben und keiner hat wen zu zwingen das man jetzt in einer Gaybar - Gay strich - oder was da noch alles gibt hin zugehen hat
Ich bin zwar „nur“ homoromantisch, aber das Interesse am eigenen Geschlecht war mir schon recht früh in der Kindheit klar. Es gab für mich dabei auch nie einen Moment bei dem ich mir dachte, dass es seltsam oder nicht normal sei, da mein Umfeld, also meine Familie nie ein Thema daraus gemacht hat.
Sexualität ist nunmal etwas womit man geboren wird und was nicht zu ändern ist und auch nicht geändert werden müsste, was jedem in meiner Familie bekannt ist.
Ich habe das zwar meinem Papa gesagt, jedoch hat er sich nur sehr darüber gewundert, weshalb ich das überhaupt für nötig erachtet habe.
Es gab und gibt für mich nichts Besonderes daran, denn es ist nur eine Attribut von vielen, wie meine Augen- oder Haarfarbe.
Wenn jemand anderes damit irgendein Problem haben sollte, dann ist das etwas, womit diese Person sich beschäftigen sollte, nicht ich.
Bildung hilft allerdings immer dabei seltsame Ansichten abzulegen.
Teilweise war die Situation bedrückend, weil meine Eltern nicht so recht wussten, wie sie damit umgehen sollten. - Auch hatte ich - eigentlich gute Freunde - die mir einreden wollten Homosexualität sei mit meinem christlichen Glauben nicht vereinbar. - In der Beziehung mit dem jungen Mann, den ich liebte war es immer schön, bis ich dann merkte, dass ich nur von ihm ausgenutzt wurde.
Neuerdings - gut 30 Jahre später - kann ich mir eine Beziehung mit einem Mann - also als Mann - kaum noch vorstellen.
kann "schwul sein" also verschwinden? Oder bist du schwul und willst es "nur nicht ausleben"?
Ich habe es in der Jugend gemerkt und mich hat es am Anfang auch gestört, weil ich das als Problem angesehen habe. Nach meinen ersten sexuellen Erfahrungen habe ich mich auch schlecht gefühlt.
Aber das ging mit der Zeit weg und ich kann heute sagen, dass ich richtig richtig froh bin schwul zu sein, denn ich denke, dass das Sexleben zwischen Männern deutlich spannender und abwechslungsreicher ist als zwischen Mann und Frau.
Ich habe mich bei meiner Familie nicht geoutet. Das traue ich mich bis heute nicht, obwohl ich schon lange erwachsen bin. Aber ich lebe in einer anderer Stadt und deswegen bekommen die davon nichts mit.
und du hast, trotz dass du dich schlecht gefühlt hast, einfach weitergemacht? oder was hast du getan, um weiter zu machen, obwohl es dir nicht gut ging damit? Einfach abgewartet?
Das ging nach etwas Zeit weg. Am Anfang hat mich das etwas angeekelt, aber das legt sich mit der Zeit.
noch kann ich mich mit dem Gedanken auch nicht zu 100% anfreunden...
Mein ehemaliger bester hat damals gemerkt das er Schwul ist .. und hat mit meiner Unterstützung...
Es geschafft sich zu outen... Es wurde von den meisten akzeptiert...
Dir kann ich nur einen anderen User nennen.... der ungefähr in deinem Alter ist.... und ein sehr netter junger Mann
Ja... er ist in deinem Alter und in einer Beziehung.... mit einem Jungen.. glaube... er wäre dein Ansprechpartner...
ich bin 19 Jahre alt und ich habe irgendwie Angst, wie du beschrieben hast, vor Veränderungen in meinem Umfeld, dass meine Freunde plötzlich komisch werden, mich in Schwulenbars ziehen wollen usw... Hast du mit deinen Freunden darüber geredet oder hat sich das mit der Zeit gelegt?