Überbegriff für st & sp?

3 Antworten

Die Laut-Buchstaben-Zuordnung (oder fachsprachlich auch: Phonem-Graphem-Korrespondenz) beschreibt, wie Schriftzeichen und Laute miteinander korrespondieren oder eben auch nicht.

Für das von dir gesuchte Phänomen gibt es keinen speziellen linguistischen Ausdruck, da dies der Normalfall von Sprache ist. Nur ganz wenige Sprachen haben eine perfekte 1:1-Korrespondenz von Lauten und Zeichen. Deutsch liegt im europäischen Vergleich sogar im oberen Bereich der Korrespondenz, hinter Italienisch, aber weit vor Englisch.

Im Deutschen tritt dies ja nicht nur bei sp/st auf, sondern auch bei vielen anderen Lauten, z.B. die Auslautverhärtung (Rad > gesprochen Rat), bei Vokallängen (was vs. Tag), beim -ig (richtig > gesprochen "richtich") und vielen anderen Fällen.

Das Digraphen (also Kombinationen aus zwei Buchstaben) nicht unbedingt den Lautwert haben, der sich aus den Einzelzeichen ergibt, ist ebenfalls der Normalfall. So stehen sch, ch, st, sp eben nicht für die Kombination der verwendeten Zeichen, sondern für andere Laute.

Das Verhältnis von Lauten und Buchstaben ist, je nach Richtung, die Phonem-Graphem-Korrespondenz bzw. die Graphem-Phonem-Korrespondenz. Diese ist im Deutschen nur lautorientiert, es gibt keine Eins-zu-eins-Zuordnung. Das Phänomen, dass es für ein Phonem mehrere Grapheme (/f/ >> <f> oder <ph> oder <v>) gibt und umgekehrt (<v> >> /v/ oder /f/), ist darin also quasi schon "enthalten".

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Es gibt keinen Anspruch auf Dank. Ich freu mich nur darüber.

Die Aussprache (hier jene im Anlaut) wird erklärt, nichts sonst. Die ist im Deutschen dem Schriftbild ohnehin verhältnismäßig ähnlich, denkt man an gewisse andere europ. Sprachen.