Tut ihr euch auch schwer, aktiv oder passiv Bettelnden nichts zu geben?
Letztens die Rumänin, der seit Geburt eine Hand fehlt, und die nur einen Hamburger wollte (hab ihr dann zwei geholt, noch einen Kaffee und noch 1.- € gegeben)
Dann der ältere verkrüppelte Mann, den ich nicht zuordnen kann, weil er weder auf rumänisch, noch albanisch, noch ex-jugoslawisch reagierte, aber mitleiderregend die dünnen Ärmchen hochstreckte.
Daraufhin gab ich dann dem still dort sitzenden und mir vom Sehen her bekannten Obdachlosen, der sichtbar "offene Füße" hat, auch gleich was.
Auch der Afrikaner, der so sehr dünn aussah, und 5.-€ für Essen haben wollte. (Konnte ihm aber nur noch 3.- geben, mehr hatte ich nicht mehr)
Schließlich fand ich noch einige Pfanddosen auf dem Bänkchen an der Bushaltestelle, die ich an die kurz nach mir erschienene älteren Dame weitergab, die mit so nem Greifer in den Abfalleimern suchte ...
Manchmal will ich gar nicht mehr in die Stadt gehen, da das Elend mich belastet, und ich einesteils nicht "Nein" sagen will, andererseits es mir aber auch "zu teuer" wird.
Eigentlich will ich nur in der Bahnhofskneipe 2 Bier trinken, und nen LKW essen, was mich auch mit Trinkgeld rund 15 kosten würde, und da denke ich öfter:
"Darauf kann ich doch auch verzichten. Andere haben es dringend nötig."
Vor allem mit der Rumänin konnte ich schöne Gespräche (auf italienisch) führen. Letztens bot sie mir sogar eine halbe Tüte Bäckerbrötchen an, die ihr jemand gekauft hatte.
8 Antworten
Ja, ich tue mich da auch schwer - Wenn ich beim Einkaufen bin und merke, da hat wirklich jemand Hunger, dann gebe ich ihm/ihr was von meinem Einkauf ab.
Vielleicht wohne ich in einer insgesamt zu wohlhabenden Region oder was auch immer: Bei mir passiert das allerdings nur selten - in meiner Gegend wollen die Leute Geld und lehnen Nahrung mit fadenscheinigen Begründungen ab - Da fällt es mir dann leicht, abzulehnen.
dann gebe ich ihm/ihr was von meinem Einkauf ab
Ich war ja die letzte Zeit eher selten in der Stadt, oder wenn, dann zu Uhrzeiten (nach der Nachtschicht) wo so gut wie keine Bettelnden anzutreffen waren.
Nachdem ich jetzt etwas mehr Freizeit habe, und ich öfter in die Stadt gehe, muss ich mir offenbar ein anderes Verhalten zulegen.
Auch wenn es mir etwas schwer fällt.
Aber du hast Recht. Ich werde auch dazu übergehen, 'Naturalien anzubieten, oder gar nichts.
Hallöchen
Als ich noch in der Großstadt lebte (Düsseldorf ) habe ich tagtäglich in der Innenstadt sehr viel Leid gesehen ,- hier auf dem Land ist das eher selten der Fall
Aber auch ICH habe den Leuten sehr oft etwas Essbares gegeben
Achtung geboten ist natürlich vor den Bettelbanden aus Osteuropa
Also wenn man ihnen Geld gibt, müssen sie es eh weiter geben
Ich finde Deine Handlungsweise vorzeigbar ,- und Menschen mit so viel Empathie braucht die Welt
Behalte Dir das bei....ich bin genauso
Und NIEMAND hat das Recht, Menschen zu verurteilen, die eh schon am Boden sind...JEDER könnte in so eine Situation kommen
Ich kannte damals Einzel - Schicksale , und das war erschreckend
LG Angel
Nein ich tu mich nicht schwer
Aktiv betteln ist in Deutschland sogar strafbar und nennt sich Nötigung
Passiv bettelnden gebe ich auch nix, weil jeder in Deutschland ALG oder Bürgergeld beantragen kann
Aktiv betteln ist in Deutschland sogar strafbar und nennt sich Nötigung
Das war mir gar nicht bekannt.
Danke für den Hinweis.
weil jeder in Deutschland ALG oder Bürgergeld beantragen kann
Stimmt nicht. Wenn Obdachlose ihre Papiere verlieren, können Sie NICHTS beantragen. Einge Menschen aus anderen Staaten können auch nichts beantragen.
Ich kenne das auch und früher war es mir unangenehm, an Betteln den vorbeizugehen, nichts zu geben und dabei gelassen zu bleiben. Das habe ich aber mit der Zeit gelernt. Gerade die, die leidend und hilfebrabbelnd einem noch in die Augen schauen, machen das meiner Meinung nach eher professionell und nicht, weil ihre Armut sie umzubringen droht.
Allerdings gebe ich gerne, auch aus eigener Erfahrung und weil mir in der Not auch schon geholfen wurde. Aber ich gucke mir die Leute eine Zeitlang an und bevorzuge tatsächlich die Hilfesuchenden, die passiv und ruhig, verschämt lieber keine Aufmerksamkeit auf sich ziehen möchten.
Ja, mir wurde auch schon geholfen.
Da denke ich teils:
"Es ist Karma. man gibt, wenn man hat, und nimmt, wenn man braucht. Alles gleicht sich irgendwie aus ..."
Ja, warum auch nicht! Ich bin gesund, habe was ich brauche und bin nun einmal so erzogen worden, nicht nur an mich zu denken. Es gibt viele Gründe, warum jemand kein Bürgergeld beantragt oder damit nicht auskommt! Ich bin kein Richter und habe einen freien Willen. Und wenn es jemand für Drogen oder Alkohol ausgibt, braucht er das offenbar dringender als Essen, da versuche ich abzuwägen, soweit ich es kann.
90% dieser "Bettler" gehören zu Bettlerbanden. Ich gebe seit Jahren keinen Cent mehr. Hatte mal einen in der Stadt gesehen - ohne Beine. Bin an ihm vorbeigeschlendert und er hat mir schon leid getan. Am Weg zurück stand er so rum und hat grade sein Zeug gepackt um heim zu gehen. Ja richtig - stand. Nie wieder sehen die einen Cent von mir. Da spende ich lieber der Tafel. Da gehts nur um Essen und nicht darum, dass sich einer einen Mercedes vors Armenhaus stellen kann.
Bei Menschen die in Abfalleimern was suchen ist das wieder was Anderes. Da kann man mal Hilfe anbieten.
Er hatte welche - er saß nur drauf und war so dünn, dass es nicht aufgefallen ist.
Google mal: Bettler ohne Beine entlarvt. Da sieht man Bilder davon und mitunter auch wie die das machen, dass es nur so aussieht als hätten sie keine Beine
Ja richtig - stand
Unglaublich, und unverschämt.
Das erinnert mich daran, dass ich vor einigen Jahren einen zitternden und an Ministöckchen "robbenden" Bettler sah.
Wenig später meinte ich, diesen Mann aufrecht gehen zu sehen, war mir jedoch nicht sicher, ob es wirklich derselbe war.
Das ist halt die "Masche". Sie versuchen das Mitleid der Leute zu bekommen. Mir rannte auch mal einer hinterher und hat mir von seiner Familie und seinen was weiß ich wie vielen Kindern erzählt. Ich roll da inzwischen mit den Augen. Mag schon sein, dass das stimmt. Aber auch wenn ich ihm Geld geben würde, muss ers nur an seinen Boss abgeben, der ihn Abends mit dem Mercedes-Bus am Bahnhof abholt xD Auch mal gesehen.
Vielleicht nehme ich mir mal die Zeit habe ich ja, seitdem ich als Rentner auch nur noch Teilzeit arbeite) um zu "verfolgen, wo die hingehen, wenn sie "Feierabend" machen.
Zwar habe ich schon 7-sitzige Luxuskarossen mit entsprechenden Länderkennzeichen irgendwo parken gesehen, aber so recht glauben kann ich es wohl erst dann, wenn ich selbst gesehen habe, wie dort Bettelnde zusteigen.
Eine Arbeitskollegin von mir ist Rumänin. Also ursprünglich aus dem Land, wo viele dieser Bettler herkommen. Sie hat den Vorteil zu verstehen was die "Bettler" so quatschen. Und lt. ihrer Aussagen ziehen die ganz schön über einen her wenn man das vorbeigeht. Egal, ob man was spendet oder nicht. Ich meine sie antwortet darauf - inzwischen spricht sie keiner mehr an. Aber ja - wenn man das mal beobachtet kommt man sich ordentlich verarscht vor.
Danke für deine Antwort :-)