Turboschaden nach 1,5 Jahren?
Hallo Ihre lieben,
Ich habe folgendes Problem.
Ich habe vor 1,5 Jahren einen defekten Turbolader gehabt und diesen in einer Werkstatt reparieren lassen. Jetzt ist der Turbo scheinbar wieder defekt, Ganze 1,5 Jahre und 15.000km später.
Das Fahrzeug ist konstant in der Werkstatt zur Wartung, welche auch den Turbo verbaut hat.
Jetzt ist meine Frage, ist sowas ein Garantie oder Gewährleistungsfall?
Der Werkstattmeister war nicht da, als ich letzte Woche das Fahrzeug abgegeben habe und dazu konnte die Werkstatt nichts sagen.
Man sagte mir nur, dass es daran liegen kann, dass ich zu wenig Öl im Auto hatte, was für mich aber merkwürdig ist. Einerseits hat mein Auto mir nicht zu wenig Öl im Bordcomputer angezeigt, andererseits war das Auto erst im Januar in der gleichen Werkstatt zum Ölwechsel und wurde seit dem wenig bewegt.
Ich habe gelesen, dass ich für die Gewährleistung ein Beweis liefern muss, dass das Problem nicht an mir lag. Wie mache ich sowas denn? Wenn ich dafür ein Gutachter brauche, dann ist es wahrscheinlich günstiger, wenn ich das Fahrzeug einfach auf eigne Kosten reparieren lasse.
3 Antworten
Hallo
nun ja zuerst mal ist die Werkstatt zuständig das abzuklären. Grundsätzlich gibt es die gesetzliche Gewährleistung nach EU. Eine Garantie ist freiwillige Leistung der Werkstatt und des Turboladerlieferanten. Gewährleistung auf den Turbolader ist 2 Jahre, Gewährleistung der Werkstatt auf die Werkleistung ist 1 Jahr ausser bei Einbaufehlern/Mangelleistung
Beim Einbau kann man Fehler machen aber diese bemerkt man schon wenige Sekunden nach dem ersten anlassen. Als Werkstatt füllt man nicht das "falsche" Öl ein oder "zu wenig" Beides kann der Turboladerlieferant per Analyse nachweissen.
Das Reperatursystem für Turbolader ist relativ Narrensicher bzw für Mechatroniker ausgelegt optimiert.
Der Turbolader wird mit der Ölversorgung der Lagergasse mit frisch gefilterten Öl versorgt also der "Ölstand" ist egal und wenn Öldruck fehlt klappert der Ventiltrieb bevor der Turbo zu wenig Öldruck hat. Der Turbolader baucht auch keinen Öldruck der will möglichst viel frisches Öl durchgepumpt haben um die Hitze aus der Laderwelle rauszuleiten. Und der Turbolader wird erst bei Vollgas kritisch heiss wo das Motoröl in der Wellenlagerung "verbrennen" kann.
Bevor man Neuen/Überholten Turbo einbaut muss die verbauende Werkstatt auf mögliche (übliche) Ölversorgungsprobleme prüfen bzw man verbaut meist eine neue Öldruckleitung und eine Ölrücklaufleitung wegen ISO 9001 Standards. Aber das sind oft Hartleitungen ohne Gummischlauchanteil wo man nur durchspült und auf Harrisse (Vibrationsrisse) prüft. Also Primär ist die ISO 9001 Prozesskettenorientiert deswegen gibt es so wenig Flugzeugunfälle weil alle im System nach ISO 9001 arbeiten. Im Autobereich gibt es es viele die nicht in der ISO 9001 Prozesskette arbeiten wollen/können bzw das als unnötige Bürokratie/Kostenteiber betrachten. Das Problem der ISO 9001 sind die daraus folgenden Konquenzen wenn man keine Neuteile verbauen kann und Gebrauchteile verwenden muss oder was selber Instandsetzen/reparieren/überholen.
Aber viele Motore sind Kontruktiv in der Ölversorgung problematisch (PSA/Mini/BMW) und bekommen Schwarzschlammprobleme. Das Zeug landet in der Ölversorgung und sammelt sich in der Lagergasse aber das gibt meist Pleullagerschäden bevor der Turbolader frisst.
Also die Werkstatt baut "Legis Arte" ein und/oder nach Vorschrift des Lieferanten. Normalerweise wird erst mal das Problem diagnostiziert und der Lieferant schickt ein "Neuteil" im Tausch. Danach macht der Lieferant oder ein unabhängiger Sachverständiger nach ISO 9001 Prozesskette die Fehlerdiagnose. Daraus ergibt sich die Abwickelung der Gewährleistung. Meist einigt man sich auf Kostenteilenung der Hersteller liefert die Ersatzteile "kostenlos", die Werkstatt baut "kostenlos" ein. Natürlich ist das nicht "kostenlos" es wird nur Hausintern als Verlust verbucht.
Aber das Problem muss ja nicht der Turbolader sein, zumeist sind es Leckagen auf der Druckseite oder hängende VTG Steuerungen. Das sind andere "Baustellen", ausser die wurden mit dem Turbo erneuert/überholt/Instandgesetzt.
Falsches Öl oder du fährst ihn tot ..... Fahrzeuge mit Turbolader muss man warm und kalt fahren... und gekühlt wird der übers Motoröl... :)
was ist passiert
ist der "Alte" neu aufgebaut und wieder eingebaut worden
oder wurde ein neuer Turbo eingebaut
das entscheidet über die Garantie/Gewährleistung.
Neu - frag nach Garantie -
überarbeitet- nach über nem Jahr Beweislastumkehr.
die Fa. wird da raus sein.
Nope, es wurde ein neuer verbaut.
Der alte war nicht mehr zu retten, hätte ich auch nicht gewollt, bevor der wieder kaputt geht und ich doppelten Arbeitslohn habe, um etwas Geld am Turbo gespart zu haben.