Triage in deutschen Notaufnahmen Normalzustand außerhalb von Pandemien? - wie kaputt ist das Gesundheitswesen in Deutschland wirklich?
Triage in deutschen Notaufnahmen – Normalzustand außerhalb von Pandemien?
Ein Land im weißen Kittel-Trauma
Willkommen in Deutschland, dem Land der Bürokratie, in dem die Gesundheit oft schneller abgerechnet als behandelt wird. Die Triage – einst gedacht für Katastrophenlagen – ist in vielen deutschen Notaufnahmen längst Alltag geworden. Kein Krieg, kein Virus, kein Massenanfall von Verletzten – und trotzdem werden Menschen auf Plastikstühlen stundenlang ihrer Schmerzen überlassen, weil das System nicht mehr funktioniert.
Der Normalzustand ist krank. Überarbeitetes Personal, fehlende Betten, Patienten im Flur, klingelnde Telefone, ein Arzt für drei Stationen. Und mittendrin du – mit Schmerzen, Sorgen, manchmal mit Todesangst. Aber mit Geduldzettel in der Hand, denn: „Sie müssen warten. Es gibt noch Dringlicheres.“
Der Hippokratische Eid wird längst von der Fallpauschale ersetzt. Heilberufe wurden in Renditemodelle verwandelt. Menschen sind „Kostenstellen“ geworden – und wer es wagt, krank zu sein, muss nicht nur leiden, sondern auch warten. In einem Gesundheitssystem, das keine Luft mehr zum Atmen hat – und keinen Platz mehr für Menschlichkeit.
Triage ist nicht mehr Ausnahme, sondern Regel. Nicht mehr Schutz, sondern Symptom. Symptom eines Systems, das kaputt gespart wurde – von politischen Entscheidungsträgern, die sich zwar mit Applaus für Pflegekräfte brüsten, aber jeden Cent in der GKV dreimal umdrehen, bevor sie ihn den „Leistungserbringern“ gönnen. Welch schönes Wort für jene, die eigentlich Leben retten wollen.
Wie kaputt ist das Gesundheitswesen in Deutschland wirklich?
So kaputt, dass Ärztinnen und Pfleger burnoutgebeutelt in Teilzeit flüchten.
So kaputt, dass der Rettungswagen zur rollenden Notaufnahme wird.
So kaputt, dass Menschen mit akuten Beschwerden nach Hause geschickt werden – weil „kein Personal da ist“.
So kaputt, dass die Menschlichkeit in der Klinik oft auf dem Parkplatz endet.
Was bleibt? Ein Land, das früher „soziale Marktwirtschaft“ hieß und nun an der Gesundheit seiner Bürger spart. Ein Schatten seiner selbst. Und du? Du liegst auf einer Trage. Und wartest. Und hoffst. Und spürst: Hier stimmt etwas Grundlegendes nicht.
Deutschland braucht keine neue Reform. Deutschland braucht Umkehr.
Zurück zum Menschen. Zurück zur Würde.
Denn Gesundheit ist kein Luxus. Sie ist ein Menschenrecht. Und ein Fingerzeig Gottes.
7 Antworten
Also ich stimme dir da zu, in einigen Punkten, auch wenn eine Triage in der Notaufnahme nichts ungewöhnliches ist. Ein Beispiel: Patient A hat Magenschmerzen, jedoch liegt da keine akkute Gefahr vor. Patiend B hat eine große Wunde und Verletzung, die Situation ist aber gerade stabil. Patient C hat Atemstillstand und wird gerade Beatmet. Ja dann würde erst Patient C, dann B und dann A drannkommen, was schon eine Triage ist.
Aber ja, es gibt hier durchaus ein Problem, welches auch schon seeehr seeehr lange bekannt ist.
Triage ist in einer Notaufnahme etwas völlig normales. Das ist dort kein Notstandsmittel, sondern gehört zur normalen, professionellen Arbeitsweise. Da wird bei jedem Patienten unterschieden, ob er "rot" ist, dass heißt akute Lebensgefahr und muss sofort behandelt werden, ob er "gelb" ist, dass heißt keine Lebensgefahr aber er braucht zeitnah Behandlung oder ob er "grün" ist, dass heißt er kann stundenlang warten, denn die Behandlung ist nicht dringend.
Der Witz ist, die meisten Patienten in deutschen Notaufnahmen fallen in die grüne Kategorie. Das heißt, sie sollten eigentlich gar nicht in der Notaufnahme sein. Hier wäre der Hausarzt der richtige Ansprechpartner oder der ärztliche Bereitschaftsdienst.
Ich wurde operiert und bekam da eine Drainage in die Lunge und war ein paar Tage im Krankenhaus.
Und die haben dir das dann erst nicht geglaubt? Wann haben sie es dann geglaubt, wie lange dauerte das?
Eine Kritik die ich generell in der Medizin habe, ist dass ein Arzt nur recht wenig Zeit für einen Patienten hat und dass nach meinem Eindruck viel zu selten wirklich ganzheitlich gearbeitet wird. Und das meine ich jetzt nicht im esotherischem Sinne, aber die Ärzte haben dann halt ihren Fachbereich und da wird sich dann halt auch nicht selten zu wenig auf andere Ursachen konzentriert.
Auch die Psyche sollte IMMER mit einbezogen werden, auch bei körperlichen Erkrankungen.
So ganz kann ich das nicht nachvollziehen, Triage war schon immer Standard in der Notaufnahme. Auch schon vor Corona.
Beispielsweise bei einem Massenunfall oder einer Zugkatastrophe oder ähnlichem.
Naja, wenn du deshalb fast drauf gehst , weil sie dich nicht richtig anschauen, dann solltest du das schon nachvollziehen können, oder?
Vielleicht sollte man sich mal mit dem Begriff eingehend beschäftigen bevor man wutbürgert?!
Bei der Triage geht es darum, einzuschätzen, welcher Patient am schnellsten Behandlung benötigt. Der, mit der arteriellen Blutung, dem die Soße einen halben Meter aus dem Leib spritzt, ist vielleicht schneller zu behandeln, als Jaqueline, 23, der der Kunstfingernagel abgebrochen ist.
Nein, das ist kein Wutbürgertum, das ist kein tragbarer Zustand! Im Zweifelsfall stirbst du vielleicht sogar wegen der Triage. Corona schon vergessen?
Das ist ein sinnvolles Vorgehen, um die Leute schnell zu behandeln, die es wirklich brauchen. Und um genau das zu vermeiden:
Im Zweifelsfall stirbst du vielleicht sogar wegen der Triage.
Wenn du wegen deiner eigenen Erfahrung selbst lange warten musstest, kannst du richtig glücklich sein: Bei dir ging's nicht um Leben und Tod - wie bei denen, die vor dir dran waren.
Ich wäre fast gestorben, weil mein spontan Pneumothorax nicht behandelt wurde. In der Vergangenheit, fast gestorben wegen der Triage, weil sie dachten ich bilde mir die Symptome ein, anstatt mich ernst zu nehmen.
Das sind Stories, die du aus deiner Sicht berichtest. Wie sieht die Stellungnahme des KHs dazu aus?
Ja, schöner Text, hat halt nicht viel mit der Wirklichkeit zu tun.
Solange du Gesundheitsversorgung kostenlos hast, werden immer Leute mit minimalem Beschwerden Ärzte aufsuchen.
Das führt dann zu einer gewissen Überlastung und Wartezeiten. Akute Notfälle werden aber trotzdem zeitnah versorgt.
Dein langer Text geht ins Leere …
Es ist nicht kostenlos, das wird vom Gehalt abgezogen. Zeitnah sieht anders aus , Schmerzlevel 10 von 10 und es hat sie einen scheiß Dreck interessiert.
Edith: danke für die downvotes 🥱
Der Besuch beim Arzt kostet dich nichts und andere Leute auch nicht. Es macht also keinen Unterschied, ob du hingehst oder nicht bzgl. der Kosten.
Hattest du einen Unfall? Dann solltest du schnell drankommen. Oder hast du eine dauererkrankung und gehst deswegen in die Notaufnahme? Dann würde es mich nicht wundern, dass sie dich warten lassen. Das wäre etwas einen Arztbesuch.
Doch, dafür bezahle ich jeden Monat von meinem Gehalt!!!! Es ist nicht umsonst!!!! Es kostet alle Arbeitnehmer viel Geld jeden Monat, der direkt vom Bruttogehalt abgezogen wird!
Ich habe Komplikationen und Schmerzlevel 10/10, willst du mir gerade den schwarzen Peter für Systemversagen zuschieben? Neben mir sitzt eine Frau die ist mehr als 6 Stunden schon da...
Nein, nach Bein-Operation Komplikationen, es ist ernsthaft. Mein Bein ist geschwollen und ich kann kaum auftreten. Die Hautärztin hat gesagt ich muss ins Krankenhaus und darf keinen Schritt mehr gehen.
Nein, der ist über 60km weg und ich konnte keinen Schritt mehr gehen.
Oder aber man sitzt mit einem kollabieren Lungenflügel als grün und geht fast drauf, weil sie einen als Psycho abgestempelt haben, die sich das einbildet, bis hin zur Panik und wir müssen sofort operieren. Ist mir passiert und ich bin schwerst traumatisiert. Ist das professionell? Es schaute niemand nach mir.