Trank Goethe wirklich jeden Tag vier Flaschen Wein?

6 Antworten

Goethes Biograph Richard Friedenthal: "Er trinkt wie stets täglich seinen guten Rotwein in großen Flaschen, Champagner, den schweren Würzburger Steinwein. ...Goethe trinkt auch als hoher Greis reichlich, schenkt ein aus großen, bauchigen Flaschen." - 4 Flaschen Wein am Tag, so wie wir den Wein heute kennen,  hochprozentig - das hätte Goethe umgebracht. Denn der Alkohol im Wein ist - wie manchmal Medizinprofessoren warnend (aber selten) im Fernsehen mitteilen - ein Zellgift. Viele schwere Krankheiten sind m.E. darauf zurückzuführen, dass die Zellen lebenswichtiger Organe durch übermäßigen Alkoholgenuss massiv geschädigt wurden. Da Goethe aber 82 1/2  Jahre alt geworden ist, kann man davon ausgehen, dass er - klug, wie er war - seinen Wein mit Wasser verdünnt hat.

Helmut Schmidt hat sein Leben lang wie ein Schlot gequalmt und ist auch 97 Jahre alt geworden. Manche Menschen (nicht viele) sind eben unverwüstlich.

Ob Goethe 4 Flaschen täglich geleert hat, weiß ich nicht, aber er hat ganz schön gesüffelt. Aber historische Quellen sind eben nicht immer wahr, manchmal sind sie auch Geschichtsklitterung, um einer vorgefassten These nicht zu widersprechen.

Es kommt immer auf den Blickwinkel an. Eckermann hat Goethes Gesicht z.B. als leicht gebräuntes, edles Antlitz beschrieben, dessen Falten tiefe Gedanken und ein aufregendes Schicksal signalisierten. Heinrich Heine war von Goethes Gesicht entsetzt, er fand es gelblich, schlabberig und den zahnlosen Mund ekelhaft

Aus einem Viertelchen Wein können sehr schnell die Gerüchte von 4 Flaschen werden. So wie das Internet aus einem oder zwei kriminellen Flüchtlingen im Handumdrehen ganze Horden terroristischer Asylanten macht, die bis zum Horizont reichen und nur ein Ziel haben, unsere abendländische "Kultur" (wie z.B. BILD-Zeitung, Super RTL, Sat1 und Pro7) islamistisch zu unterwandern.

"...heute würde man Goethe einen Alkoholiker nennen. Das kann man sehr schön an seinen Rechnungen und Tagebucheinträgen nachvollziehen, in die er immer die Anzahl der Flaschen gemalt hat. 

Zwei Flaschen Wein war der Standard bei ihm, das hat ihm gar nichts ausmacht. "

http://www.nw.de/nachrichten/kultur/?em_cnt=4606916&em_cnt_page=2

Allerdings hat Goethe auch dies - angeblich - auf seinen Tisch im "Wirtshaus an der Lahn" in Dausenau geschrieben:

Das Wasser allein macht stumm,
das beweisen im Wasser die Fische,
Der Wein allein macht dumm,
das beweisen die Herren am Tische,
Daher, um keines von beiden zu sein,
trink' ich Wasser vermischt mit Wein.

(So machen's übrigens auch die Franzosen, wobei die Vermischung natürlich nicht im selben Glas stattfindet.)

Die Alltags-Alkoholika früherer Tage, Bier und Wein, waren nicht so hochprozentig wie heute, weil sie damals quasi das Trinkwasser ersetzten, das damals vielerorts lebensgefährlich verseucht war, ein bißchen Alk und die Gärung sorgten für Desinfektion. Schon Kleinkinder tranken damals Bier, sobald sie der Milch entwöhnt waren. In Bayern gilt Bier ja bis heute als Nahrungsmittel. Das mit dem Wein bei Goethe ist deshalb nicht so unwahrscheinlich, wie es heute klingt.

2 Flaschen Wein am Tag ist auch nicht viel(4 waren es wohl nicht). Ist jetzt nicht das was die jetzgen Gesundheitsgurus sagen würden aber völlig okay.