Toxischer Individualismus?

3 Antworten

Eine sehr schöne Frage, denn ich sehe das ganz anders als du :D Ich glaube, dass da ein gewisses Missverständnis des Wortes Selbstliebe vorliegt. Du hast auch Leute in deinem Umfeld, die dir mit Unverständnis begegnen. Der Wunsch nach einer Beziehung an sich ist ganz natürlich. Die entscheidende Frage ist, ist die Angst die Mutter dieses Wunsches oder steht er für sich?

Die Denkweise, eine dauerhafte Beziehung finden zu müssen, um glücklich zu sein, ist ebenso weit verbreitet und ist doch ein sehr bedrückender Gedanke, denn seine Kehrseite ist, dass man alleine wohl nicht ganz glücklich werden kann. Die Gesellschaft hat beobachtet, dass in ihren Beziehungen oft zwei unreife Egos aufeinander treffen und da der Mensch kreativ ist, geht die Entwicklung nun in diese Richtung, sich zuerst innerlich zu erfüllen. Ich bin auch der Meinung, dass die Beziehung zu sich selbst die wichtigste im Leben ist und dass Beziehungen zu anderen Menschen Lernplattform und Bereicherung zugleich sind, aber niemals der Quell des Glücks.

Aber: Ich sehe oft, dass Selbstliebe gerne mit Selbstverherrlichung und Egozentrik verwechselt wird. Wahre Selbstliebe ist nichts anderes als bedingungslose Selbstakzeptanz, das Annehmen der eigenen Makel, der liebevolle Umgang mit sich in dunklen einsamen Zeiten, das Verständnis mit sich und das Beenden von Selbsthassprogrammen. Kein anderer kann diese essentiellen Dinge für uns erledigen. Ein bedürftiges Ego ist nur auf seinen eigenen Vorteil aus, weil es selbst nicht genug hat und daher Ansprüche an andere erhebt. Diese sollen Verständnis zeigen und zurückstecken, so beginnen die Machtkämpfe in Beziehungen. Wer sich selbst erfüllt hat, kann mit Leichtigkeit Verständnis für andere zeigen und auf einer viel reiferen Ebene Beziehungen führen. Er „braucht“ niemanden, aber erfreut sich an Gesellschaft.

Sicher gibt es auch die Konsorten, die das mit der Selbstliebe so verstehen, die Interessen des Egos auf ein Podest zu stellen. Sich an erste Stelle zu setzen ist zwar richtig, aber eben die Interessen des Herzens zu erfüllen: Annahme, Freiheit, Selbstfürsorge, ein offenes Ohr etc. Und wer sich damit aufgefüllt hat, gibt seinen Überschuss und das Gelernte weiter aus dem natürlichen Drang, Freude zu teilen.

Seit ich mich sehr intensiv der Praktik der Selbstliebe widme, fühle ich eine große Verbundenheit, im Gegensatz dazu hatte ich früher zwar Beziehungen, konnte mich dafür aber ganz schön einsam fühlen, obwohl jemand neben mir saß, der mich „liebte“. Ich sehe plötzlich, wie wichtig das Gemeinschaftsdenken ist, zuvor wollte ich einfach nur eine Beziehung haben, um nicht alleine zu sein. Jetzt helfe ich gerne in meinem Umfeld und lasse mir auch helfen, verbreite gute Stimmung unter meinen Mitmenschen, und wenn ich schlecht drauf bin, kümmere ich mich gut um mich, ohne dass sich meine Lieben sorgen müssen. Alles kann, nichts muss, das nenne ich Freiheit.

Wer wird denn alleine geboren?

Natürlich sollst du dich selber lieben und akzepieren, denn nur so kann man auch andere Lieben. Aber nicht zum Egoisten werden.

Woher ich das weiß:Hobby – Ich habe und hatte schon einige Beziehungen
Mgw62  09.05.2023, 01:03

Jeder wird alleine geboren. Oder kommen 2,3 oder 4 Kinder gleichzeitig raus?

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JacktheWolf  16.05.2023, 23:41
@Mgw62

Wenn du mal bei einer Geburt dabei warst, dann sagst du so etwas nicht mehr. Niemand wird alleine geboren.

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Mgw62  17.05.2023, 05:30
@JacktheWolf

Kommt die Hebamme auch mit raus? Qausi Hand in Hand mit dem Baby? Du verstehst das nicht.

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JacktheWolf  17.05.2023, 17:58
@Mgw62

Ich weiß schon, was du meinst, nur es stimmt einfach nicht. Da musst du schon eine andere Frase todreden.

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Mgw62  17.05.2023, 18:13
@JacktheWolf

Jedes Baby kommt alleine auf die Welt. Vorausgesetzt alles läuft normal. Im Idealfall ist nur eine Hebamme anwesend. Ein Kaiserschnitt, Zangengeburt ist etwas anderes. Da bestätigt die Ausnahme die Regel.

Du kannst dich jetzt an "jedes" aufhängen. Aber wenn du das machst, schreib es richtig.

Phrase nicht Frase.

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