Tipps zum Bewerbungsgespräch und Vorreiten?
Ich hab in einer Woche ein Vorstellungsgespräch und vorreiten in einem Gestüt für einen Ausbildungsplatz für den Pferdewirt in Fachrichtung Pferdehaltung und Service.
Ich hatte noch nie ein Bewerbungs-/Vorstellungsgespräch und hab auch noch nie vor jm richtig vorgeritten.
Hat jm Tipps fürs Bewerbungsgespräch? Was sind eure Erfahrungen?
ich glaube Vorreiten sollte kein Problem sein aber Tipps sind glaube ich immer hilfreich 😂
4 Antworten
Informiere dich vorher über den Ablauf. Ich sah mal eine Doku über den Bewerbungstag in Warendorf. Dort wird zuerst mal geritten, mit Pferdewechsel. Denn auch im Service mußt du dich ja zumindest auf unterschiedliche Pferde relativ schnell so weit einstellen können, dass du ordentlich gradeaus reiten kannst.
Ich würde in ordentlichen, sauberen Reithosen erscheinen, allerdings nicht „gestiefelt und gespornt“, sondern in soliden Stiefletten, mit denen ich auch gut laufen kann, und Helm, Stiefel oder Chaps, Gerte, und (falls du damit umgehen kannst) Sporen bereit halten, UND, ganz wichtig(!) Reithandschuhe! Mit Aussagen wie „ich reite immer ohne Handschuhe, da habe ich mehr Gefühl“ oder sowas disqualifizierst du dich sofort.
Dass du im Umgang mit den Pferden ruhig und bestimmt vorgehst, sollte klar sein. Vor allem zeig dich schon beim Aufsitzen konzentriert, so dass du weder mit der Fußspitze in die Rippen stößt, noch in den Sattel plumpst. Klingt selbstverständlich, sollte es auch sein 😉
Du solltest beim anschließenden Gespräch erkennen lassen, dass du dich selbst beurteilen kannst. Deine reiterlichen Schwächen zugeben, und dabei erkennen lassen, dass du daran arbeitest.
Sei höflich, zurückhaltend, aber offen und ehrlich. Denn auch auf gutes Benehmen wird viel wert gelegt, sollst du doch später „der gute Geist“ im Stall sein, der immer nicht nur für die Pferde, sondern auch für die Kunden da ist. Und es könnte sein, dass man dich auf Selbstbeherrschung prüft, indem man etwas provozierendes sagt. Zeige, dass du in jeder Situation höflich und gelassen bleibst.
Dass man in einer Art Prüfungssituation etwas nervös ist, weiß und versteht jeder. Allerdings sollte erkennbar sein, dass du damit gut genug umgehen kannst, um auch später ähnliche Situationen, wie am Ende der Berufsabschlußprüfung, zu meistern.
Sieh deinem Gesprächspartner offen ins Gesicht und steck die Hände nicht in die Taschen, lümmle dich nicht flegelhaft in den Stuhl und schalte vor allem während deiner gesamten Anwesenheit dort dein Handy aus.
Ich weiß ja nicht, wann und wo du deine Ausbildung gemacht hast - jedenfalls wärst du sogar schon beim Longierabzeichen durchgefallen, bevor du überhaupt angefangen hättest, wenn du ohne Handschuhe erscheinst. Da kann der Hackl noch so drüber diskutieren. Zumindest in der klassischen Reitweise gehören Handschuhe zur sicherheitsrelevanten Ausrüstung.
Aber klar, wir wissen ja nicht, um welcher Art „Gestüt“ es sich handelt. MIT Handschuhen wird einem jedenfalls nirgends ein Vorwurf gemacht. OHNE dagegen könnte es das „aus“ bedeuten.
Unsere "Nettigkeiten" wurden ja wieder gelöscht, daher wie schon geschrieben: meine Ausbildung war in Schwaiganger, der Meister über das StMeLF. Und für Abzeichen, Turniere und Co. sind Handschuhe ja ein ganz anderes Thema. Was Hackl meint oder nicht ist hierfür sicher auch nicht von Interesse. Mir ging es rein um das Vorstellungsgespräch.
Ich erwähnte den Hackl (den ich sonst schätze…), weil wir beide den zum Thema „Handschuhe“ schon mal hatten 😉 Sollte FS sich in einem solchen Betrieb bewerben, sich es natürlich ganz anders aus.
Ich kenne aber durchaus Lehrmeister, bei denen würde das „Fehlen selbstverständliche Ausrüstungsgegenstände“ gleich einen schlechten ersten Eindruck hinterlassen.
Es ist in der Frage ja nicht die Rede von einem reinen Gespräch, sondern vom Vorreiten. Und da kommt es natürlich auch auf „Angebot und Nachfrage“ an. Wenn ein kleines Gestüt händeringend einen einigermaßen brauchbaren Lehrling sucht, sieht das natürlich ganz anders aus, als wenn von 20 Bewerbern auf 8 Plätze 12 gute Anwärter zur Auswahl stehen.
Und Bezug nehmend auf das (oft erst anschließende) Gespräch ging es mir um eine Rechtfertigung, die niemand hören möchte. Wenn man auf irgendwas (Handschuhe nur als Beispiel) angesprochen wird, sollte man nicht vorgeben, es besser zu wissen, sondern Einsicht zeigen, so in der Art wie: „Ja, selbstverständlich, das muss ich mir angewöhnen“….
Seh ich genauso. Ich hab mich bei einem Haupt und landgestützt beworben. Und ob longieren oder reiten. Mach ich immer mit Handschuhen. Hatte schon genug Brandwunden 😂
Hast du noch zufällig den Link von der Doku? Ich finde die nicht
Ne, kam im Fernsehen. Ist mir offen gesagt jetzt zu mühsam, das zu suchen. War, denke ich zur Zeit des CHIO; daher könntest du es vielleicht mal in der WDR - Mediathek versuchen 🤔
Vieilleicht hier irgendwo dabei? , kann sein, es ging nicht nur um das Reitinstitut.
Beim Service-Pferdewirt ist nicht das Haupkriterium, dass du super reitest, also bleib locker, und mach nichts anders, als du es gelernt hast. Fragen, wenn du etwas nicht weißt! Ruhig, gelassen, freundlich mit dem Pferd, ggf den Pferden, umgehen. KEINESFALLS ungefragt Leckerchen geben, das sparst du dir am besten ganz.
Wenn dir nichts gesagt wurde, zB dass du direkt in Reitkleidung erscheinen sollst, dann ziehst du dich zum Vorstellungsgespräch sauber u. ordentlich an, zB schwarze Jeans, Bluse/Hemd in weiß oder gedeckte Farbe, Weste drüber, saubere Schuhe (nicht grad schreiend pinke Sneaker...) u. zum Reiten ziehst du dich dann um. Saubere Reitkleidung (Helm nicht vergessen, Sicherheitsweste mit nehmen, falls vorhanden), saubere Stiefel. Evtl. Oberteil vom Vorstellungsgespräch so wählen, dass du es zum Reiten anbehalten kannst, spart Zeit.
Bereute dich neben Fragen zu deinem bisherigen Werdegang, schulisch u. natürlich besonders was Pferde betrifft, auch auf die für ein Vorstellungsgespräch übblichen Fragen vor: warum diese Berufswahl, was sind deine Stärken u. Schwächen, wo siehst du dich in 5 J.,...
Werdet ihr denn in der Schule nicht auf sowas vorbereitet? Schon zu meiner Zeit übten wir Bewerbungsschreiben u. Vorstellungsgespräch, ebenso wie meine Kinder, die hatten das auch.
Das du dich im Vorfeld mit den Anforderungen deines Berufswunsches u. speziell über diesen Betrieb informiert hast, braucht man hfftl nicht speziell zu erwähnen...
Vielen Dank.
in der Schule haben wir in der 8. Klasse gelernt, wie man eine Bewerbung schreibt. Mehr nicht
Sei einfach du selbst! Verstelle dich nicht, sei Pünktlich, Kleide dich schick und begrüßen deinen potentiellen Vorgesetzten freundlich und aufrichtig. Du solltest dich auf fragen wie: „Was sind ihre Schwächen?“ vorbereiten. Der alte Trick bei den Schwächen eine Stärke zu nennen wirkt ziemlich Unglaubwürdig, also nenne lieber eine berufsirrelevante Schwäche.
Meine Erfahrungen… naja… sie waren schmerzhaft?! (Achte auf Glastüren (falls es welche geben sollte), sonst knallst du dagegen und bekommst Nasenbluten- wie ich bei meinem ersten Vorstellungsgespräch)
nenne lieber eine berufsirrelevante Schwäche
Oder eine, die für den Beruf relevant, aber nicht gravierend ist, wenn man direkt danach sagt, was man dagegen tut, wenn man da ne gute Lösung hat
„Schick“ ist allerdings in diesem Bereich relativ zu sehen. Ausstaffiert mit der neusten „Eskadron- Kollektion“ und glitzernden Fingernägeln würdest du nicht den Eindruck eines Menschen machen, der wirklich bereit ist, 3 Jahre hauptsächlich Mist zu schaufeln…
Nee… das meine ich doch gar nicht! Du sollst nicht so aussehen wie auf einer Hochzeit, aber trotzdem einen guten ersten Eindruck hinterlassen. Mit schick meine ich etwas hübscher als im Alltag.
- Informieren, wie lange das Gestüt ist besteht
- Wissen : Wer ist der Vorstand/Besitzer
- Wissen : Ungefähre Anzahl Mitarbeiter
- gepflegtes Äußeres !
- Pünktlich erscheinen !
- Fragen stellen ! z.B. gibt es Gleitzeit, wie sieht ein Arbeitstag aus, gibt es Weiterbildungsmöglichkeiten…
- Ausreden lassen !
- Erklären WARUM ausgerechnet dieses Gestüt
- Basic Hintergrundwissen über Pferde usw.
Danke.
Das mit dem informieren hab ich schon gemacht aber an dem Tag gibt es für alle Bewerber nochmal eine Führung und Vorstellung des Gestüts🤷🏽♂️
Dann pass auf, höre gut zu, und versuche dir viel zu merken. Damit kannst du dann im Gespräch punkten.
Basic Hintergrundwissen über Pferde wird nicht reichen. Aber ich denke, das weiß FS selber.
Es hat noch kein Bewerber in dieser Brache einen Job nicht bekommen, weil er Handschuhe tragen wollte, oder nicht. Es gibt genug Leute, auch Profis, die reiten ohne. Solange die Ausrüstung nicht verpflichtend vom Gesetz her vorgeschrieben ist gelten die Regeln des Betriebs und die kann man ja vorher erfragen.