Temperatur auf dem Mond?
Hallo. Falls es hier sowas wie Physiker gibt: Auf dem Mond herrschen tagsüber ja Temperaturen von bis zu 120 Grad plus. Bedeutet das also wenn ein Astronaut dort oben den Helm abnehmen würde, würde er sich fühlen wie im Backofen und verbrennen? Irgendwie verstehe ich es nicht ganz, manchmal wird auch behauptet es gibt dort gar keine Temperatur und andere wiederum sagen dies ist nur die Temperatur der Gesteine auf der Oberfläche. Wie ist es denn nun genau? Würde überhaupt irgendwas passieren dann?
Und außerdem: Die hatten damals doch so Filmchen dabei die haben die Temperatur ausgehalten und sind nicht geschmolzen. (Trotz 120 Grad plus).
Würde mich über verständliche Antworten sehr freuen. Danke.
6 Antworten
So einfach ist das nicht mit dem Begriff der Temperatur, den wir hier auf der Erde verwenden.
Da auf dem Mond keine Lufthülle existiert, haben wir eine große Thermosflasche, die bekanntlich gut isoliert. Wenn Wärme übertragen wird, dann geschieht das durch den direkten Kontakt und ein wenig Strahlung, der Faktor Konvektion entfällt.
Und weil du explizit nach dem "Problem" auf dem Mond gefragt hast: http://clavius.info/envheat.html
"Fotografischer Film schmilzt bei 65°C. Deswegen kann man damit keine Fotos auf dem Mond schießen.
Das wäre nur dann ein Problem, wenn der Film irgendwie aufgeheizt werden könnte. Da der Film nicht dem direkten Sonnenlicht ausgesetzt war konnte er auch auch nicht aufgeheizt werden.
Die einzige Möglichkeit, den Film zu erwärmen wäre mittels Wärmeleitung durch das Gehäuse der Kamera, und zwar nur dort, wo der Film in direktem Kontakt mit dem Gehäuse selbst oder mit einem an das Gehäuse angeschlossenen Bauteil stand. Aufgespult im Inneren der Filmpatrone war er relativ gut vor weitergeleiteter Wärme geschützt. Hasselblad (der Hersteller der Kamera) versah die Kameras für die Benutzung auf der Mondoberfläche mit einer glänzend polierten Oberfläche, um die Lichtabsorption zu vermindern. "
Aber auch hier gibt es Aufnahmen von Geologen, die sich in die Nähe von aktiven Vulkanen begeben. Da ist es auch nicht "bitterkalt". ;-)
Auch Wiki kann die Dunkelheit erhellen ;-): https://de.wikipedia.org/wiki/Temperatur#Temperaturempfinden_und_W%C3%A4rme%C3%BCbertragung
"Der Mensch kann Temperaturen nur im Bereich um 30 °C fühlen. Genau genommen nimmt man nicht Temperaturen wahr, sondern die Größe des Wärmestroms durch die Hautoberfläche, weshalb man auch von einer gefühlten Temperatur spricht. Dieses hat für das Temperaturempfinden einige Konsequenzen:
Temperaturen oberhalb der Oberflächentemperatur der Haut fühlen sich warm an, solche unterhalb empfinden wir als kalt
Materialien mit hoher Wärmeleitfähigkeit, wie Metalle, führen zu höheren Wärmeströmen und fühlen sich deshalb wärmer beziehungsweise kälter an, als Materialien mit niedrigerer Wärmeleitfähigkeit, wie Holz oder Polystyrol
Die gefühlte Temperatur ist bei Wind niedriger als bei Windstille. Der Effekt wird bei Temperaturen < 10 °C durch den Windchill und bei höheren Temperaturen durch den Hitzeindex beschrieben.
Ein leicht beheizter, gefliester Fußboden kann mit den nackten Füßen als angenehm warm, mit den Händen berührt hingegen als kühl empfunden werden. Dies ist der Fall, wenn die Temperatur der Fliesen zwischen der Temperatur von Händen und Füßen liegt.
Die Hautempfindung kann Lufttemperatur von überlagerter Wärmestrahlung nicht unterscheiden. Das Gleiche gilt im Allgemeinen für Thermometer; deshalb müssen z. B. Lufttemperaturen immer im Schatten gemessen werden
Gleiche Temperatur wird von den beiden Händen als unterschiedlich wahrgenommen, wenn diese vorher unterschiedlichen Temperaturen ausgesetzt waren
Genau genommen gilt dieses nicht nur für das menschliche Empfinden, auch in vielen technischen Anwendungen ist nicht die Temperatur von Bedeutung, sondern der Wärmestrom. So hat die Atmosphäre der Erde oberhalb 1.000 km Temperaturen von mehr als 1.000 °C, dennoch verglühen deshalb keine Satelliten. Auf Grund der geringen Teilchendichte ist der Energieübertrag minimal. "
Die Aussage "Fotografischer Film schmilzt bei 65°C. Deswegen kann man damit keine Fotos auf dem Mond schießen." ist eine der typischen "Gegenargumente" der Mondlandungsleugner.
Und ja, du hast natürlich Recht, als Träger nutze man Polyester oder Azetat. Wobei die lichtempfindliche Trägerschicht vielleicht eher das Problem darstellt, aber typisch nur in der Weise, dass die Negative erheblich an Qualität verlieren, in Rauch aufgehen war eine Vorliebe der Nitro-Filme.
Im All gibt es ohne eine geeignete Atmosphäre keine Bewegungswärme wie bei uns auf der Erde, da ein Vakuum herrscht.
Die Erwärmungen sind durch die Strahlungswärme der Sonne (Sterne) und andere Hitze erzeugende Objekte/Ereignisse zurückzuführen und ja die Oberfläche und alle Gegenstände erhitzen sich. Auf der Schattenseite kühlen sie auf ca 2,7K (-270 Grad Celsius) ab, das ist so die Normtemperatur mit Berücksichtigung der dauerhaften kosmischen Strahlung. Auf dem absoluten Nullpunkt kommt man also auch im All nicht.
& ja die Astronauten müssen sich von den Temperaturen schützen, egal ob im Anzug oder im Gefährt. Durch die Hitze können sich auch die Materialien verziehen, das muss man auch berücksichtigen und war auch schon paar Mal problematisch.
Ob man bei den genannten 120 Grad Celsius aufgrund der Hitze stirbt, glaub ich weniger.
Berichtigt mich, wenn ich mir irre..
also ich war heute in der Sauna.....100 °C.............und ich lebe noch!!
Die Temperatur auf dem Mond ist ca. zwischen -170 bis +120°C
Da dort ein fast totales Vakuum herrscht wäre bei der Abnahme des Helmes die Temperatur noch mein kleinstes Problem.
Im Vakuum ist der Siedepunkt von Wasser sehr niedrig. Da dein Körper zum großen Teil aus Wasser besteht würdest du vermutlich binnen Sekunden kochen, vermutlich explodieren.
https://thearcanist.io/what-would-really-happen-if-you-were-ejected-into-space-c91a71b4ae5e
Da halte ich gegen. Denn zunächst haben wir ein wirklich gutes Vakuum, das extrem gut isoliert. Und wir haben maximal eine einfache Druckdifferenz von 1 bar, das macht jeder Taucher, der tiefer als 10 Meter taucht.
Wenn du an Verstopfung leidest, dann kann beim dazu passenden Vorgang auf der Toilette in deiner Lunge ein Überdruck von über 0,5 bar entstehen und wir platzen dennoch nicht.
Kurz: wir explodieren keineswegs und wir kochen auch nicht so, wie du dir das vorstellst. Wir ersticken vorher.
Hier ist es wesentlich plausibler dargestellt: http://www.starage.org/space_vakuum.htm
Da Raumanzüge auch nicht mit 1 bar betrieben werden, reden wir über einen Druckverlust von 0,3 bar, das sind 3 Meter Wassertiefe.
Dass wir im Vakuum nicht überleben, ist kein Thema, aber der Tod tritt nicht so ein, wie man es von den eingängigen Kinofilmen kennt.
Temperatur ist die Bewegungsenergie von Teilchen. Der Mond hat keine Atmosphäre und nur Mondstaub/-gestein. Aber durch die geringe Atmosphäre wäre man am Tag direkt den Sonnenstrahlen ausgesetzt (Wellen-/Teilchenstrahlung).
Demnach gibt es nur zwei Wege, wie man sich aufheizen kann:
- Kopf in den Staub stecken, direkter Kontakt
- Oder sich wie in einer Mikrowelle von der Sonne grillen lassen
Nur ein Hinweis von mir: Beides nicht empfehlenswert...
Den Helm auf dem Mond abzunehmen ist keine gute Idee. Auf dem Mond gibt es keine Atmosphäre, also keine Luft. Da kein Gas da ist, kann es auch keine Temperatur geben, weil nichts da ist, das man erwärmen könnte. Es bleibt also nur die Oberfläche. Die kann in der sonnenbeschienen Seite heiß und auf der Schattenseite kalt sein.
"Film" schmilzt sicher nicht bei 65°C. Wenn der Träger PET ist dann sollten es eher >230°C sein.