Taktische Atomwaffe in der Ukraine - Fallout/radioaktive Wolke bei uns?
Hallo, ich mache mir etwas Gedanken und wollte fragen, ob sich hier Leute mit dem Thema auskennen. Angenommen, Putin würde in der Ukraine eine taktische Atomwaffe einsetzen (ich spreche hierbei nicht von einem Atomkrieg mit atomarem Gegenschlag etc. sondern nur von diesem Szenario.). Welche Auswirkungen hätte dies auf Deutschland? Nach Tschernobyl zog eine radioaktive Wolke über Europa, noch heute sind Schilddrüsenkrebserkrankungen erhöht und deutsche Pilze und Wild teilweise radioaktiv belastet, dabei ist es 36 Jahre danach. 2017 gab es wahrscheinlich einen Atomunfall im Ural im russischen Majdak, über Europa zog eine Strontium-Wolke, die jedoch laut offiziellen Angaben so verdünnt war, dass es wohl ungefährlich war. Wie kann ich mir einen taktischen Atomwaffeneinsatz in der Ukraine in seinen Folgen für mich in Ostdeutschland vorstellen? Würde dies für mich hier in Ostdeutschland oder z.B. für einen Säugling hier in Ostdeutschland gesundheitsschädlich sein? Sollte man im Falle der Fälle irgendwelche Maßnahmen ergreifen, wie Fenster und Türen geschlossen halten, nicht in den Regen gehen o.ä.? Wenn es unterschiedliche Arten von taktischen Atomwaffen gibt, gibt es da diesbezüglich Unterschiede? (Alles für den Fall, dass der Wind bzw. die höheren Luftströmungen den Fallout zu uns wehen.)
7 Antworten
Unter einen taktischen Atomwaffeneinsatz versteht man den gezielten Einsatz verschiedenster Größenordnungen von Atomwaffen. Die größe der Bombe richtet sich nach der Größe des zu zerstörenden Zieles. Sie wird gezielt ausgewählt um unnötige Zerstörung auszuschließen. Dabei wählt man die kleinste Bombe, die nötig ist, um das Ziel zu Zerstören. Man könnte von einen gewissenhaften Einsatz reden wenn man nicht der Meinung ist das ein Einatz solcher Waffen niemals gerechtfertigt ist.
Natürlich kann die Deutschland erreichen. Das hat mit der Wetterlage zu tun. Die Wolke von der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl ist auch über Deutschland gezogen. Damals hat man dazu geraten das Haus für mehrere Tage nicht zu verlassen. Kein Gemüse durfte man mehr essen. Nicht durch Regen gehen und und Hund. Habe ich alles selbst erlebt. Das war schrecklich. Die Radiaktivität verschwindet nicht einfach. Sie bleibt in der Atmosphäre. Man hat bisher über 1500 Atombomben gezündet weltweit bis man das dann irgendwann mal kapiert hat. Den ganzen Mist atmen wir heute noch ein.
Es kommt auf die Wetterlage an und mit welcher Art Atomwaffe er Zündet. Ob es eher eine Taktische ist oder eine Dreckige. Es gibt da einige Unterschiede und auch wo die Gezündet wird.
Zumindest können Wolken nicht an der Grenze festgehalten werden, um nach einer Einreiseerlaubnis befragt zu werden.
Höre auf dir Gedanken zu machen es kommt nichts dabei raus.
Wir haben hier eigentlich recht selten Ostwind. Meist kommt der eher aus Westen...
Aber so ein taktischer Sprengkopf ist nur ein etwas größerer Knallkörper - der Austrittsimpuls schafft es nicht, den ganzen Dreck in die wirklich hohen Luftschichten zu tragen, wo das Zeugs weiträunig verteilt wird. Der Mist bleibt also erst mal recht lokal sitzen, wo er aber im Lauf der Zeit immer mehr verwischt wird.
Ein taktischer Atomsprengsatz hat eine Wirkung von 0,3 bis 150 kT TNT (einige davon variabel einstellbar) Bei 150 kT entwickelt das schon genug Schmackes, um den Staub bis in die Stratosphäre zu pusten, wo es schnell zur weiträumigen Verteilung kommt. Aber wenn Du das mal mit dem Ammoniumnitrat-Bums von Beirut vergleichst, dann geht das gerade mal ein paar hundert Meter in die Höhe und rieselt auch gleich wieder runter. Wird aber dennoch im Lauf der Zeit vom Wind durch die Gegend gepustet. Bis es dann allerdings bei uns ankommt, ist es SEHR STARK vedünnt. Aber trotzdem... ;(((
Ein mathematisches Modell zur Ausbreitung kann ich Dir jetzt leider nicht liefern.
Meine Frage war, ob eine radioaktive Wolke Deutschland erreichen könnte.