Systema Kampfsport?
Guten Morgen,
wie gehe ich mit der Tatsache um, dass unserer 18jähriger Sohn sich zu Systema, einer russischen Kampfsportart anmelden will? Dort wird Nahkampf geübt und meine Vermutung ist, dass dort nicht gerade die Werte der verbalen Konfliktlösung gelehrt werden. Unser Sohn ist eher musisch interessiert und wenig sportlich. Wir haben große Befürchtungen vor diesem Umfeld, auch vor dem Hintergrund, dass dort nach unserer Einschätzung eher auf ein eher rechtes Publikum zu treffen ist. Wie würdet Ihr Euch verhalten?
5 Antworten
Du kannst ihm deine Bedenken schildern, sodass er sie im Hinterkopf hat.
Ich persönlich vermute, dass deine Befürchtungen unbegründet sind. Aber soll dein Sohn sich doch das Training und das Umfeld einmal anschauen. Ich würde ihm raten, dort mitzutrainieren, denn Systema ist ein faszinierendes, realistisches System. Gäbe es das hier, hätte ich mir das garantiert auch angeschaut.
Im Allgemeinen geht es gerade beim Kampfsporttraining sehr partnerschaftlich und rücksichtsvoll zu. Mit Spinnern, die nicht zuhören, will doch Niemand trainieren. Bis jetzt wurde überall, wo ich war, sehr viel Wert auf Deskalation und Kampfvermeidung gelegt. Wing Tsun z.B. ist auch Nahkampf, aber Niemand war dort rechts. Die haben halt mehr Geld für Werbung und Imagepflege ausgegeben. Und schon haben die den gewünschten, milden Ruf unter Laien.
Dein Sohn ist alt genug zu erkennen, ob Du mit deinen Befürchtungen richtig liegst. Und dann kann er immernoch gehen. Es ist nicht gefährlich, dort zu trainieren. Vertraue deinem Sohn, dass er die moralischen Werte des Elternhauses schon mitbekommen hat und alleine entscheiden kann, wo es für ihn paßt und wo nicht.
Hi,
ich kenne Systema, habe es selbst mal ein Jahr lang gemacht, bin aber dann wieder zu Krav Maga gewechselt.
Systema ist effektiver Nahkampf, der wie Krav Maga, beim Militär verwendet wird.
Das ist also in meinen Augen kein "Sport", da es keinen Wettkampf gibt, jedoch ist es körperlich sehr anstrengend.
Ja, Systma ist hart, ja Systema tut weh (blaue Flecken), ja Systema ist rau und anders und dennoch extrem effektiv und tendenziell nein, er wird es vermutlich nie anwenden müssen. Für Systema muss man geschaffen sein, ich denke, wenn dein Sohn eher musisch und zart unterwegs ist, macht er den Trip nicht lange mit :D
PS:
Das mit dem rechten Publikum ist Käse. Bin seit über 21 Jahren im Kampfsport aktiv, von Judo bis Krav Maga, Nazis gibt es überall, aber nicht vermehrt im Kampfsport Sektor.
Ich habe mal systema gemacht. Das was du hier schreibst zeigt ganz offensichtlich, dass du null Ahnung, aber tausend Vorurteile hast.
Systema wurde mir vorallem als Selbstverteidigung bei gebracht (ist schon lange her bei mir). Ich habe sehr wohl Werte gelernt bekommen. Alle die da dabei waren, waren einfach nur Sportler. Niemand hatte irgendeine rechte Einstellung offen gelegt. Du solltest deine Vorurteile ändern und dich genauer informieren.
Sei doch außerdem froh, wenn dein Sohn sport macht und lernt sich selber zu verteidigen!
Ich würde mich freuen das mein Sohn von sich aus die Entscheidung trifft etwas dafür zu tun wehrhaft zu werden - und Sport zu treiben welcher fit macht und hält. Alle meine 5 Kinder haben spätestens vom 6 Lebensjahr an eine jeweils andere Kampfkust erlernt, zu Hause habe ich sie zusätzlich in meinem Arnis/Escrima unterrichtet. Es kam des Öfteren vor das sie in Situationen gerieten da sie das Erlernte auch anwenden mußten - keines meiner ehelichen Kinder wurde je ein "Mobbing - Opfer" und/oder Ziel eines sexuellen Übergriffs.
Wir haben große Befürchtungen vor diesem Umfeld
Soso, und welcher Art sind diese "Befürchtungen" ? Um welches Umfeld soll es sich handeln, Sportler ?
auf ein eher rechtes Publikum zu treffen ist
Und ? Befürchtet Ihr das Euer volljähriger (!) Sohn beginnt anders zu denken als offenbar Ihr ? Ein eigenständig denkender erwachsener Sohn, welch eine Katstrophe ?
Ich würde an Eurer Stelle den Sohn loben, fördern und unterstützen.
Wie kommst du auf das "rechte Publikum"?
Freu dich doch das dein Sohn seine Interessen zu erweitern scheint. Ein wenig Selbstbewusstsein schadet einem eher musisch und unsportlich orientierten jungen Mann sicher nicht
Fazit:
Akzeptieren und Fördern.