Studium abbrechen, wie den Eltern beibringen?
Hallo, ich habe jetzt das erste Semester geschafft und finde die Sachen, die ich gelernt habe auch interessant. Allerdings weiß ich, dass ich damit später im Berufsleben nichts anfangen kann, also sehr sehr geringe Jobchancen haben werde und die Jobs auch nicht die sind, die ich mir davor vorgestellt habe. (Habe mir den ganzen Studiengang, dank den Beschreibungen anders vorgestellt). Für das zweite Semester bin ich schon eingeschrieben. Da ich mir aber jedesmal, wenn ich in der Vorlesung sitze oder die Inhalte nachbereite, denke, dass mir das alles nichts bringt später, weiß ich das ich das Studium nicht zu Ende bringen möchte. Was ich stattdessen machen möchte, weiß ich schon, und zwar eine schulische Ausbildung. Ich weiß also nur nicht, wie ich meinen Eltern erklären soll, das ich das Studium nicht zu Ende machen möchte. Meine Eltern sind ja auch die, die mein Studium finanzieren (wobei ich zumindest einen Nebenjob habe). War von euch schon mal jemand in dieser Situation?? Was habt ihr gemacht? Oder was würdet ihr machen?
16 Antworten
Wenn einem das Studium nicht zusagt, dann bleibt nur eines übrig: Den Fachbereich zu wechseln oder eine Ausbildung zu beginnen. Schließlich hängt ein Großteil deines zukünftigen Lebens von dieser Ausbildung ab. Es wechseln so unglaublich viele Studenten nach dem ersten bzw. zweiten Semester - da stehst du wirklich nicht alleine da. Kontaktiere einfach deine Eltern, erkläre ihnen deinen Standpunkt und schau, was sie dazu sagen. Das entscheiden ja nicht nur sie, sondern auch vor allem du.
Unterhaltspflichtig bleiben sie sowieso und mit einem Nebenjob kannst du dann auch problemlos den Kopf über Wasser halten. Damit meine ich gar nicht, dass du ihnen Druck machen solltest, sondern lediglich, dass sogar die Rechtsprechung es so sieht, dass DU diese Entscheidung treffen solltest und kannst. Natürlich solltest du deine Eltern miteinbeziehen und versuchen, mit ihnen die beste Lösung zu finden. Tu aber nichts nur ihnen zuliebe, wenn du damit selbst nicht glücklich bist.
Und was ist das den für ein riesen Problem? Du sagst ja nicht, dass du lieber Harz4 beziehen willst oder faul auf der Haut liegen. Was verloren geht, es ist nur ein einziges Jahr - und du willst weiterhin etwas Gutes anpacken. Das ist überhaupt kein Beinbruch und kann einem noch öfter so passieren. Du kannst in deiner Entscheidung ruhig selbstbewusst und aufrecht bleiben. Es ist dein Leben.
Beste Grüße, Balu
Danke, du hast mir echt Mut gemacht es meinen Eltern zu erzählen. Danke.
eltern akzeptieren nur, was du selber klar willst und selber organisierst. also du solltest ganz klar wissen, was du von beruf werden willst, wie du da hinkommst, einen ausbildungsplatz für diesen sommer 2013 haben - und dann kannst du erst abbrechen. und da bist du jetzt eigentlich zu spät, es ist fast ostern, alle schulplätze und ausbildungsplätze sind längst vergeben. man bewirbt sich immer 1 jahr vor dem geplanten ausbildungsbeginn.
Man kann sich nur so schlecht ein Jahr vorher einen Ausbildungsplatz suchen, wenn man zu dem Zeitpunkt ein Studium beginnt und sich bis dahin sicher ist, dass es das Richtige ist ;)
Du schreibst nicht,welches Studium Du machst.Aber Wissen ist Macht,Du kannst jetzt ein Studium machen,oder Du musst Dir anderweitig das Wissen verschaffen ,das Du brauchst,einen guten Beruf auszuüben.Die Arbeitszeit ist oben wie unten gleich.Nur das Gehalt ist ein Anderes,und das Ansehen auch.Möglicherweise war es nur der falsche Studienzweig.Aber Du musst damit leben.Zeitlebends ein falscher Beruf ist auch nicht richtig.
Es ist Dein Weg,nicht meiner,Jeder ist seines Glückes Schmied
Da hilft nur ein ehrliches, offenes Wort zu deinen Eltern. Nachdem du ja schon eine Alternative hast, denke ich, sie werden dich verstehen. Eltern wollen glückliche Kinder, die hinter den Dingen stehen, die sie machen und auch mal die Notbremse ziehen, wenn es nötig wird. Dafür ist man erwachsen und braucht keine Bedenken haben, darüber zu sprechen. Besser jetzt eine neue Entscheidung als eine verkorkste Berufswahl!
Hallo Lulu,
Es wäre einfacher dir konkret zu helfen, wenn man wüsste um was für ein Studium es sich handelt und warum es deinen Vorstellungen nicht entspricht. In jedem BA Studium hast du zu Beginn sehr breit gefächerte Grundlagenveranstaltungen. Da mag zwar oft der Eindruck entstehen, dass man die Inhalte später nicht braucht, das liegt aber auch oft an einem mangelnden Überblick über die Berufsaussichten und weiteren Spezialisierungsmöglichkeiten im jeweiligen Fachbereich. Ähnlich wie die Schule dient der Bachelor ja erstmal dazu dir ein breites Fachliches Wissen zu vermitteln. Dich spezialisieren kannst du später immer noch.
Wenn dir dein Studium Spaß macht, solltest du darüber nachdenken es weiter zu führen. Anders als eine Ausbildung führt ein Studium nie zu einem bestimmten Beruf. Letztendlich entscheidet das Gesamtpaket aus persönlichen Interessen, Hauptfach, Nebenfach, Praktika, Auslandsaufenthalten etc. welche Berufsfelder später mal in Betracht kommen. Und insbesondere über eine Spezialisierung im Master kann man recht gut steuern wohin der Weg gehen soll.
Wenn du zu dem Entschluss kommst abzubrechen, dann solltest du dir bevor du diesen Schritt machst einen guten Plan B zurecht gelegt haben. Mit einer durchdachten Planung lässt es sich dann auch viel besser den Eltern gegenüber treten. Wenn du also eine Ausbildung machen möchtest, dann besorge dir zuerst einen Ausbildungsplatz und dann exmatrikuliere dich. Den Wunsch zu wechseln kann man in einem Vorstellungsgespräch gut begründen. Einen Studienabbruch mit einer anschließenden Lücke im Lebenslauf nicht so gut.
PS: Ein Besuch bei der Studienberatung ist immer sinnvoll bevor man beschließt abzubrechen.
British and American Studies heißt der Studiengang. Die meisten, die bis zum Bachelor durchhalten besuchen danach noch die dementsprechenden Kurse um dann doch Lehrer zu werden.
Ich dachte, dass ich damit im Kulturmanagement arbeiten könnte, weil es so auf der Internetseite meiner uni stand und mir auch bei der Studienberatung so erklärt wurde. Aber von den Kursen, die ich bisher hatte und dem was noch kommt, kann ich in dem bereich sicher nicht arbeiten. Jetzt bewerbe ich mich für eine Ausbildung als Erzieherin (habe davor ein FSJ in dem Bereich gemacht, was mir auch sehr gefallen hat.)
Kann man wirklich so pauschalisiert sagen, dass das Gehalt ein anderes (besseres, wie es in deinem Zusammenhang klingt) ist, wenn man an der Uni war als wenn man nur eine Ausbildung macht. Vor allem die Gehälter nach geisteswissenschaftlichen Studiengängen ist nicht gut. Und die Menschen, die ich am meisten bewundere, waren fast alle nicht an der Uni ;) Ansehen, denke ich verschafft man sich anders als durch ein Studium.