Strahlt man unterbewusst etwas aus, das respektlose Behandlung provoziert? (Traumafolgen, geringes Selbstwertgefühl)?
Hallo ,
ich habe eine Frage, die mich sehr beschäftigt. Ich habe das Gefühl, dass ich – nicht immer, aber doch recht häufig – unterbewusst etwas ausstrahle, das andere Menschen dazu verleitet, mich respektlos zu behandeln. Es wirkt fast so, als würde ich unbewusst signalisieren, dass es in Ordnung ist, mich schlecht zu behandeln.
Manche behandeln einen auch respektlos, weil sie einfach nur einen schlechten Charakter haben. Aber ich denke, dass in vielen Fällen das Gegenüber unbewusst irgendetwas ausstrahlt, was dieses respektlose Verhalten begünstigt oder zumindest nicht effektiv abwehrt.
Ich glaube, bei mir liegt das an meinem fehlenden Selbstwertgefühl, das durch wiederholten Missbrauch in meiner Kindheit entstanden ist und zu einer lange instabilen psychischen Verfassung geführt hat, die ich mir erst im Laufe der Zeit wieder aufgebaut habe.
Ich vermute, dass mein inneres Kind immer noch unbewusst Signale aussendet, sei es in meiner Stimme, Körpersprache, Mimik oder Stimmlage, die andere dazu bringen, respektlos zu sein.
Was könnten das für unterbewusste Signale sein, die man aussendet und die andere dazu verleiten, einen respektlos zu behandeln? Und wie kann man vermeiden, solche Signale unwillentlich auszusenden, um respektvoller behandelt zu werden?
Ich wäre sehr dankbar für eure Einsichten und Erfahrungen zu diesem Thema.
Liebe Grüße
5 Antworten
Im Allgemeinen nicht respektlos, sondern werde eher übersehen. Das war schon als Kind so. Wesentlich traumatischer war aber, niemals von Frauen als Mann akzeptiert zu werden. Inzwischen bin ich der Überzeugung, ein a-gender, ein Mensch(?) ohne Geschlechtsidentität. Denn hunderte Frauen können sich nicht irren. (Analog zu Millionen...)
Du sendest keine Signale aus. Wenn Dh nicht selbst absolut respektlos zu anderen Menschen bist, gibt es keinen Grund von anderen Menschen, Dich ebenfalls respektlos zu behandeln.
Ich würde eher sagen, dass Dein geringes Selbstbewusstsein daran Schuld ist. Du denkst in Pattern, die Dir das einreden, und das ist maximal ungesund.
Was für Signale sollen das denn sein? Andere Menschen können nicht in einen reinsehen.
Es muss etwas sein, das der/die FS entweder sagt oder wie er/sie sich verhält. Wenn die/der FS nichts von dem tut, das andere Menschen als respektlos verstehen könnten, dann liegt das Problem im eigenen Denken und im mangelnden Selbstbewusstsein. Fehler immer bei sich zu suchen (und angeblich zu finden), zu denken "ich hab's doch gewusst, mich hasst jeder" etc. ist charakteristisch für mangelndes Selbstbewusstsein, egal ob durch Trauma hervorgerufen oder nicht.
Wir Menschen sind Gewöhnungstiere. Erworbene Pattern wie Pattern-denken ist schwer abzulegen.
Gern. Ich bin kein Psychologe, aber ich kenne das von mir selbst.
Schlechte Erfahrungen in der Kindheit bleiben meist ein Leben lang hängen, wenn man keine fachliche Hilfe in Anspruch nimmt. Du solltest nicht zögern und dich um einen Termin bei einem Psychotherapeuten kümmern, falls du das nicht schon getan hast.
Hmm ich kann dir nur sagen, dass ich deine Vermutung teile. Auch ich habe schlimme Erfahrungen machen müssen und wurde stets und ständig respektlos und schlecht behandelt und ausgegrenzt.
Da fragt man sich natürlich nach dem warum? Was hat man getan um das zu verdienen. Passiert das mal, dann denkt man sich wenig bis nichts dabei, aber wenn es im Grunde nicht die Ausnahme, sondern die Regel ist, dann fängt man schon auch an darauf zu achten und macht sich eben Gedanken.
Vor allem dann, wenn man beobachtet, wie dieselben Menschen mit anderen anders umgehen. Also nicht einfach generell Arschlöcher sind oder sonst was.
Man denkt, irgendwas muss da an mir sein, was das auslöst. Zumindest dann, wenn man sich keinerlei Verfehlungen vorwerfen kann oder einfach auch findet, die das erklären würde.
Ich habe einmal eine interessante Unterredung gehabt.
In einem Gespräch habe ich mich beschwert, dass ich von Leuten herablassend und arrogant behandelt werde und habe als Antwort von einer eigentlich neutralen Person gesagt bekommen, dass sie mich im Alltag als arrogant wahrnimmt.
Darüber war ich sehr geschockt. Aber scheinbar scheint man einfach Züge anzunehmen und auch einfach ja wie du sagst, Signale auszusenden, welche auch wenn man es gar nicht ist oder nicht sein will, eben Dinge wie eben in dem Fall Arroganz widerspiegeln oder eben vom Gegenüber so empfunden werden.
Evtl. ist das einfach eine Art unbewusste Verteidigungs- oder antrainierte Abwehrhaltung.
Ein gefälschtes Signal, um auf Situationen zu reagieren bzw. diese zu vermeiden oder abzublocken.
Man empfindet nicht so und ist auch nicht so, vielleicht sogar ganz im Gegenteil, aber die Person die einem Gegenübersteht, empfängt und wertet diese Signale und reagiert danach. Da wird man eben als arrogant, respektlos, gemein, fies oder was auch immer wahrgenommen und entsprechend wird darauf reagiert.
Weil diese Haltung, die ist einfach fix - fest - da wird keine Anpassung vorgenommen, wer da nun auf einen zukommt. Jeder ist da dann ein potentieller Gegner, für den eben dieses Signal überhaupt ausgestrahlt wird. Und diese Gegner würden darauf vielleicht sogar anders reagieren.
Bspw. wenn man in einem Umfeld aufwächst, in dem nur Stärke zählt. Da lernt man dann nicht freundlich und nett zu sein, sondern grimming zu schauen und sich auch eine solche Haltung anzueignen, die einem irgendwann sozusagen in Fleisch und Blut übergeht und die man dann generell spazieren trägt.
In dem Umfeld passt das soweit, aber außerhalb - da wird man dann als Bedrohung wahrgenommen. Als schlechter Mensch oder sonst was.
Vielleicht ist es aber auch einfach so eine Art von individuellem Rassismus. Da passt einem deine Nase oder sonst was nicht und entsprechend dann das Verhalten dir gegenüber.
Oder aber und das ist eben auch so eine Beobachtung die ich gemacht habe, Menschen erkennen einfach wenig bis keinen Wert in einem und behandeln einen entsprechend wertlos.
Nach dem Motto, Respekt erhält nur jemand, von wem ich etwas halte oder erwarte oder von dem ich etwas haben will.
Wenn man dann noch eine gewisse Ausstrahlung hat, dann sendet das das Signal, die Person zählt nichts.
Eben auch so der Punkt von wegen Selbstbewusstsein. Das imponiert oder schüchtert ein.
Während unsicheres Verhalten eben auch ein gegenteiliges Ergebnis erzielt.
Mitunter kann man das auch einfach nicht mit reiner Logik betrachten. Weil es gibt bspw. Menschen, die gehen mit Menschen die sie gut behandeln, schlecht um und Menschen die sie wiederum schlecht behandeln, mit denen gehen sie gut um.
Die Logik würde ja eigentlich eher sagen, wie du mir so ich dir. Aber das ist eben nicht immer (teils sogar selten) die Realität.
Schwäche und Verletzlichkeit sind erkennbar.
Stimmt das wirklich ? Ich stimme in allen Punkten dem FS zu.