Stimmt es, dass pflanzliche Proteine vom Körper nicht so gut resorbiert werden können wie tierische Proteine?

5 Antworten

Ja, es ist so, dass pflanzliche Proteinquellen den tierischen (weit) unterlegen sind. Eine sinnige Kombination zweier Quellen gleicht das aber wieder etwas aus

Pflanzliche Proteine haben ein anderes Aminosäureprofil als tierische. Stell dir ein Protein als Kette von verschiedenen Aminosäuren vor. Fehlt ein einziges Glied, kann das Protein nicht hergestellt werden. Muskelfleisch ist uns ziemlich ähnlich, daher findet man da ein vollständigeres Profil. Pflanzen müssen kombiniert werden. Das klingt kompliziert, ist es aber nicht. Man muss zB einfach nur Getreideprotein (Nudeln, Brot, Haferflocken..) regelmäßig mit Zb Hülsenfrüchten oder Nüssen/Samen kombinieren, und das nichtmal im selben Gericht.

So viel Protein wie die meisten glauben ist gar nicht nötig. Ich trainiere jetzt seit 8 Jahren progressiv mit ca. 1,5g.

Veganer haben fast nie einen Proteinmangel, sofern sie halbwegs darauf achten nicht extrem einseitig zu essen. Genaueres habe ich bereits ausführlich erklärt, hier verlinkt: https://www.gutefrage.net/frage/wie-komme-ich-vegan-auf-mein-proteinbedarf#answer-431804952

Haben deswegen Veganer eher einen Proteinmangel weil die Bioverfügbarkeit in den Pflanzen bei vielen Proteinen nicht so hoch ist wie in Fleisch oder Eiern ?

Nein. Es ist lediglich so, dass Fleisch alle Proteine gleichzeitig enthält, die der Mensch braucht. Es gibt aber kein pflanzliches Produkt, was für sich allein alle diese Proteine zusammen hat. Das heißt, wenn man ausschließlich eine Pflanze ist, bekommt man einen Proteinmangel. Es braucht aber keine sehr große Auswahl an Pflanzen, um auf alle Proteine zu kommen.

Proteinmangel kann man nur benommen, wenn man am Verhungern ist. Solange etwas isst, hast du genug Protein.