Sterbeprozess: da verstehe ich was nicht bzw was geht da in einem Menschen vor?

4 Antworten

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Ich weiß, was du meinst. Jeder Mensch, der hier auf Erden lebt, kennt bewusst nur dieses Leben. Es ist ihm vertraut und er klammert sich daran. Im Normalfall möchte ein Mensch leben. So auch Deine Mutter.

Du bist ihr Kind und sie wollte Dich nicht so allein zurücklassen. Sie wusste doch, wie es Dir im Anschluss geht. Das es Dir den Boden unter den Füssen nimmt.

Sie hat nicht nur für sich gekämpft, sondern in allererster Linie für Dich, als es absehbar und unerträglich für sie wurde.

Als Du ihr sagtest, sie könne gehen, nahm sie es dankbar an und verstarb recht bald. Du hast ihr, mit dem was Du zu ihr sagtest, die Kraft gegeben, um loszulassen und gehen zu können. Sie konnte mit der Situation Frieden schließen und heimgehen.

Weißt Du überhaupt, wie sehr Du ihr damit geholfen hast?

Es war das Einzige, was Du noch für sie tun konntest. Bitte verinnerliche das!

Nichts ist schlimmer in diesem Zustand, so denke ich mir, zu gehen, ohne damit ausgesöhnt zu sein und dabei Frieden zu empfinden. Zu wissen, dass die Lieben um einen herum, es akzeptieren und verstehen, dass sie zurückgelassen werden.

Liebe Grüße und alles Gute für Dich 🍀🐞


ArminJ19732023 
Beitragsersteller
 19.08.2024, 18:00

Danke

ArminJ19732023 
Beitragsersteller
 19.08.2024, 18:10
@Christina168

Ich will auch gewisse Dinge ruhen lassen, aber die letzten 2 Monate und Wochen da waren noch Dinge die ich nicht verarbeiten kann und mich beschäftigen und daher schlafe ich schlecht-dennoch muss ich das irgendwie loslassen aus meinem Kopf krigen das auch meine Mutter ihren Frieden hat

Christina168  19.08.2024, 18:19
@ArminJ19732023

Du hast das überhaupt noch nicht verkraftet, geschweige, verarbeitet. 8 Monate sind ja auch nichts, wenn es um Trauer geht. Euer Zusammenhalt und Liebe zueinander, machen es Dir dabei nicht gerade einfach. Ihr wart ein Team.

Du hast ihr wirklich sehr geholfen. Denk bitte immer daran. Durch Deine Worte konnte sie es schaffen. Damit hast Du ihr ein letztes Mal Deine bedingungungslose Liebe gezeigt.

Letztendlich kann ein Mensch kaum entscheiden, wann er/sie geht. GOTT entscheidet das. Aber GOTT in Seiner Gnade wartet oft, bis Menschen bereit sind einander loszulassen. So war es wohl auch bei Euch : )

Das ist doch normal,dass Mütter die sich um Kinder noch sorgen,schwieriger loslassen können.

Meine Mutter hatte 7 Kinder,was sie am meisten hinderte war die Sorge dass die meisten ihrer Kinder ,nicht an Gott glaubten.

Sie hatte die letzte 5 Jahre schwere Demenz ,sie sagte immer:Ich bin bereit zu sterben...und dennoch konnte sie nicht loslassen.

Meine Mutter hatte einen sehr langen Sterbeprozess ,ich behaupte er ging über 2 Jahre . Sogar die aller letzte Etappe dauerte 8 Tage . .sie wurde vom Arzt und Pflegern lange vorher Totgesagt.Sie war oft so kurz davor und stieg jedesmal wieder wie der Phönix aus der Asche .

Die Letzte Wochen sagte ich ihr immer wieder

Mütterchen Du hast alles erledigt ,ich werde mich kümmern du bist nicht mehr verantwortlich.Du kannst in Frieden jetzt mit Jesus nach Hause gehen.

Aber es fiel ihr dennoch sehr sehr schwer ,weil ein leben lang war sie für alle ein Fels in der Brandung.Und die Vielen Probleme in der Familie von Kindern,Enkeln Urenkeln ,beschäftigten sie trotz Demenz immer noch

Als sie mit fast 101 Jahren im Januar vor einem Jahr starb ,da war sie schon lange zu meinem Kind geworden .Das ich immer nur ermutigen lassen wollte .. endlich los zu lassen. Und obwohl sie viel gelitten hatte,war es eine sehr feierliche Todesstunde ,als sie in meinen Armen endlich gestorben ist und aufgebrochen ist in die Ewigkeit .Ich werde das auch nie vergessen.

Ich hatte ihr ein sehr schönes weisses wunderschönes Leinenkleid besorgt und als wir es ihr angezogen hatten ,da sah sie aus sehr entspannt und voller Friede .

Der Tod ist und bleibt Mysterium ,ein Geheimniss.Bis wir ihn selbst unarmen müssen.

Tod, wo ist dein Stachel? Totenreich, wo ist dein Sieg? « Der Stachel des Todes aber ist die Sünde, die Kraft der Sünde aber ist das Gesetz. Gott aber sei Dank, der uns den Sieg gibt durch unseren Herrn Jesus Christus! https://www.bible.com › bible 1. Korinther 15:55

➡️Es gibt ja unterschiedliche Phasen beim Sterben.

Die fünf Sterbephasen nach Kübler-Ross:

  • Nicht-wahrhaben-wollen
  • Zorn
  • Verhandeln
  • Depression
  • Akzeptanz

Ich habe Früher als ich in Jungen Jahren in der Pflege gearbeitet hatte ,viel mit Sterbenden zu tun gehabt.Und viele sterben ja auch wirklich ganz unterschiedlich,aber für alle ist es auch immer ein Prozess um nicht zu sagen ein Kampf.

https://www.lecturio.de/artikel/medizin/umgang-mit-dem-tod-die-funf-sterbephasen-nach-kubler-ross/#lecturio-toc__Phase%201:%20Nicht-wahrhaben-wollen

Und ich glaube auch dass das schlimmste für den sterbenden ist ,dass sich keiner getraut mit dem Sterbenden darüber zu sprechen,es scheint ein Tabu zu sein.

Darum spreche ich das immer ungeniert an wenn ich totkranke besuche ,und meist fliegt mir eine Grosse Erleichterung dann entgegen,weil so einsam zu sterben ist nicht schön.

➡️Deshalb kannst du auch sehr stolz auf dich sein,deiner Mutter in ihrem letzten Stündlein so tapfer beigestanden zu haben.Das hätte nicht jeder gepackt .

Lg ⚘🙏

Naja, vielleicht war es ja genau das: Sie war Deine Mutter und wollte ihr Kind nicht loslassen, nicht alleine lassen. In solchen Momenten ist man auch losgelöst vom Alter, da geht es nicht so sehr darum, ob Mama und Kind jeweils 80 und 40 sind, sondern es ist die reine Verbindung zwischen Mutter und Kind. Und welche Mutter lässt Ihr Kind schon gern allein und möchte ihm Leid verursachen?

Dass Du ihr die "Erlaubnis" gegeben hast, war vielleicht einfach die Beruhigung: Mein Kind schafft das, er ist stark.

Es gibt häufig das Phänomen, dass Sterbende genau in dem Moment sterben, in dem die Angehörigen NICHT im Zimmer sind. Als ob das Leben sie noch irgendwie bindet, solange die anderen da sind. Und dann, im Moment des Alleinseins, ist die Kraft der "anderen Seite" stärker.


ArminJ19732023 
Beitragsersteller
 05.09.2024, 21:03

ja bei meinem vater war das so nur ne Krankenschwester war im Zimmer- als meine Mutter zum aschen mit wasser kam schaute er meine Mutter an und starb in den Armen der krankenschwester die ihn zum waschen anheben wollte

ArminJ19732023 
Beitragsersteller
 19.08.2024, 12:21

okay- aber ich sass bei ihr als sie den letzten Atemzug gemacht hat- ich habe das genau mit bekommen das tat sehr weh

Ignatius1  05.09.2024, 21:47
@ArminJ19732023

Aber es war für deine Mutter auch eine Erlösung und im Himmelreich ist sie nun wieder Jung und ohne irgend einen Schmerz .

Aber ich versteh dich Gut ,ich hab dann auch dennoch geheult ...weiled michso bewegt hat .. es war keinSchmerz ,aber eine sehr tiefste Bewegung .

Ignatius1  05.09.2024, 21:51
@ArminJ19732023

Das dauert ja auch seine Zeit .

Hast du mal gedacht in eine Trauergruppe zu gehen ?

Es täte dir vielleicht gutmit anderen die auch trauern dich austauschrn und sprechen zu können:

Vielleicht gibts da ja was in deiner Nähe :

https://www.trauergruppe.de/

ArminJ19732023 
Beitragsersteller
 05.09.2024, 22:24
@Ignatius1

ih bin in einem Trauergesprächskreis der neuapostolischen Lirche passt 1 x im Monat