Stasi beitreten?
Hauptsächlich an die Leute, die die DDR nicht miterlebt haben: Würdet ihr euch, wenn ihr einfach so könntet, in eine gehobene Position der DDR Stasi setzen und die Vorteile genießen oder würdet ihr jegliche Zusammenarbeit ablehnen und ein reines gewissen behalten?
Das Ergebnis basiert auf 10 Abstimmungen
4 Antworten
Ich bin froh, dass ich nie in diese Situation gekommen bin. Es gab auch Fälle, in denen jemand zur Mitarbeit gezwungen wurde.
Freiwillig hätte ich mich nie für eine Mitarbeit entschieden. Mit denen wollte und will ich nichts zu tun haben.
Es ist schwierig, so eine Situation in der Theorie einzuschätzen. In der Realität sieht das immer ganz anders aus.
In einer Extremsituation hätte ich mich vermutlich zur Mitarbeit zwingen lassen. Hätte dann aber vielleicht versucht, das Ganze im Nachhinein zu sabotieren.
Das "unter keinen Umständen" muss ich leider ausschließen.
Mein gutes Gewissen und die Unschuld sind mir wichtiger.
von welchem Gewissen, welcher Unschuld redest du?
Du hast bemerkt, dass dein Nachbar häufig Besuch hat, die dann auch große Kisten transportieren. Da steht natürlich nicht "Vorsicht Explosionsgefahr" drauf.
Hast du immer noch ein gutes Gewissen, wenn dich jemand bittet, anzurufen, wenn die Kisten abgeholt werden, weil sie vermuten, dass ein Sprengstoffanschlag auf die Bahnlinie Berlin-Hamburg geplant ist?
Du meidet natürlich jede Fahrt mit dem ICE und hörst lieber täglich Nachrichten.
Fühlst du dich immer noch unschuldig, wenn 500 Menschen so einem Anschlag nicht überlebt haben?
Deinem Nachbarn kannst du aber weiterhin in die Augen sehen, denn du hast ihn nicht bespitzelt und nicht verraten.
Das ist natürlich falsch. ICE Berlin-Hamburg, das gab es ja in der DDR nicht, das gab es z.B. Berlin-Dresden da waren nicht mal 500 Menschen drin. Das würde deine Schuld verringern. Der der dich um Mitarbeit gebeten hat, war auch nicht vom BND, der war von der Stasi, das entschuldigt noch mehr.
Seltsames Beispiel. Dennoch würde ich mich nicht dafür hergeben, mein Umfeld zu bespitzeln. Zumal es bei der Stasi auch um niedrigere Ziele ging: Unterwandern von "feindlichen" Gruppen, Bespitzelung von Freunden und Arbeitskollegen, Überwachung von Systemkritikern und Ausreiseantragstellern, Verhindern von "Republikflucht"...
Hier ein paar Beispiele:
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Namenlos_(Band)
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Matthias_Domaschk
Für so etwas würde ich mich nicht freiwillig hergeben.
Und ich tue nur Dinge, die ich vor mir selber vertreten kann.
ich habe eine, durch einen Anschlag gesprengte Eisenbahnbrücke gesehen, der Personenzug konnte gerade noch davor halten.
Bespitzelung von Freunden und Arbeitskollegen,
Hab ich gemacht, jetzt weiß ich, was ich denen zum Geburtstag schenken könnte. Auch wusste ich etwas über die Familie meiner Arbeitskollegen und Kolleginnen.
Schlimm, wenn ich das in der Urlaubsplanung berücksichtigen konnte?
Das, was du Bespitzelung nennst und was ich berücksichtigen konnte war schon positiv für das Arbeitsklima.
Wie würdest du mit Menschen umgehen, denen du für die Ausbildung viel Geld gegeben hast, und die das dann nie zurückgegeben haben und auch nicht wollten?
So war das, Berufsausbildung, ... Hochschulstudium alles kostenlos und dann weg (Republikflucht). Das war Betrug an denen, die das durch Arbeit bezahlt haben. Nein kein Betrug, das war nur das Streben nach Freiheit, eigenartige Auffassung von Gerechtigkeit.
Republikflucht?
Das muss jeder mit sich selber ausmachen. Ich hätte mich für so etwas nicht hergegeben. Für mich war dieses Gespitzel einfach nur widerwärtig. Ist es heute noch.
Und sich das im Nachhinein schön reden...na ja...
Ein Staat, der seine eigenen Bürger mit Waffengewalt am Verlassen desselben gehindert und diese zum Teil auch ermordet hat, ist schon ziemlich armselig.
die meisten Bürger hatten aber Schulden gegenüber den anderen Bürgern.
Aber genau dieses Klauen bei anderen wird auch heute noch praktiziert.
Wir haben Fachkräftemangel, weil wir unsere Menschen nicht ausbilden, holen wir uns die aus dem Ausland. Das ist billiger.
Menschenverachtend gegenüber den Herkunftsländern. Diese Art Diebstahl wird auch noch gefördert. Das ist ein armseliger Staat, der das nicht verhindert.
Hatte es damals nicht - und hat es auch heute nicht.
Mal davon ab, dass man es sich auch ohne StaSi in der DDR bequem machen konnte.
Naja einfach so würde ich das nicht machen.
Aber wenn es zu einer richtig krassen Situation gekommen wäre (bsp Kinder weggenommen bekommen etc.) wärst du eingeknickt und hättest das getan, was nötig gewesen wäre, oder? Oder hättest du dich unter keinen Umständen beeinflussen lassen?