Stammt die weiße Hautfarbe von vegetarischer Lebensweise?
und als Menschen mehr als 50% der Nahrung als Fleisch oder Fisch aufnahmen hatten sie noch dunkle Hautfarbe? auch in Nord-Europa
von Steinzeitmenschen Entwicklung bis heute evolutorisch betrachtet ...
11 Antworten
Jein. Der Hauptgrund für die Verteilung der menschlichen Hautfarbe wird weiterhin in der unterschiedlich starken Sonneneinstrahlung an verschiedenen Breitengraden vermutet. Dunkle Haut schützt Folsäure im Blut vor der Zersetzung durch Sonnenlicht, helle Haut ermöglicht die Synthese von Vitamin D.
Der veränderten Hautfarbe von verschiedenen Menschengruppen liegen Mutationen in unterschiedlichen Genen zugrunde, man findet aber stets eine starke Korrelation mit dem Breitengrad vor. Es gibt aber ein paar Ausnahmen, darunter die Inuit, deren Haut dunkler ist als man es aufgrund ihres Lebensraums vermuten würde. Ob das jetzt an der reflektierenden Wirkung des Eises leigt, oder an ihrer Vitamin D-reichen Ernährung oder an ihrer Abstammung, ist übrigens nicht geklärt.
Die zweite Ausnahme, auf die du dich beziehst, sind die frühen europäischen Jäger und Sammler-Gesellschaften. Die Archäogenetik hat gezeigt, dass bei diesen Menschen zwar helle Augen vorkamen, ihre Haut aber dunkel war. Paradoxerweise hatten die Ackerbauern, die vor 8.000 Jahren aus Westasien einwanderten, hellere Haut als die alteingesessenen Jäger und Sammler, obwohl sie aus sonnigeren Gegenden kamen. Die Erklärung liegt hier vermutlich wirklich in der veränderten Ernährung, in der Vitamin D-reiche Lebensmittel wie Fisch, Fleisch und Pilze an Bedeutung verloren hatten.
Wie gesagt, ihre Ernährung hat vermutlich eine Rolle gespielt, denn die heutigen Genvarianten, die für helle Haut sorgen, haben sich zusammen mit dem Ackerbau ausgebreitet.
Wie dunkelhäutig die ersten Jäger und Sammler Europas tatsächlich waren, lässt sich nicht sagen, da bei ihnen vorkommende Genvarianten heute eben keine Entsprechung mehr haben. Wir wissen nur, dass die hellen Hauttöne der heutigen Europäer von den westasiatischen Bauern stammen und nicht von den europäischen Jägern und Sammlern.
danke super antwort --- aber das bestätigt ja genau was ich anfangs fragte als "ja" antwort. denn warum sollten die Bauern aus Westasien die auf weiten freien Land mit viel Sonne wohnten denn dann hellhäutig werden, wenn die Hautfarbe angeblich wegen zu geringer Sonneneinstrahling kommt ... eben nicht. Es komt wohl doch von der Ernährung.
Nein, du versuchst hier einen einzelnen Einflussfaktor zur alleinigen Erklärung zu erheben. Der Breitengrad ist immer noch der beste Indikator für die Hautfarben in einer Population.
Wenn seit 10.000 Jahren die Westafrikaner nur noch Getreide gegessen hätten, während die Europäer nur Fisch gegessen hätten, wären ihre heutigen Hautfarben eben nicht vertauscht. Womöglich wären die Unterschiede ein winziges bisschen geringer, aber selbst das ist spekulativ.
war ich ja auch der Meinung .... aber mitlerweile denke ich der Hauptgrund ist die Nahrung. Ist ja auch logisch. Denn es geht um Vitamin-D. Und wenn die Leute es über die Nahrung bekommen brauchen sie die Sonne gar nicht (also unabhängig von der Sonne). Erst wenn sie es nicht bekommen (also hauptsächlich veg. Nahrung) -- dann spielt die Sonne eine Rolle. Und der Ursprungsmensch war auch ohne Fleisch schon mit dunkler Haut (das ist nachgewiesen). Also: Resultat --- wegen Ackerbau wurde die Haut weiss ... nicht wegen weniger Sonne.
Die wahrscheinlichste Erklärung zur Entstehung der weißen Hautfarbe ist heute die sexuelle Selektion.
In Afrika, wo der Mensch ja ursprünglich herkommt, ist weiße Haut ein Nachteil, denn in der Nähe des Äquators ist die Belastung durch UV-Strahlung deutlich größer. Wir können uns deshalb sicher sein, dass die ersten Menschen ursprünglich eine dunkle Hautfarbe hatten, deren Hautpigmente (Melanine) sie wirksam vor schädlicher Strahlung schützten. Hellhäutige Menschen dagegen wurden von der natürlichen Selektion aussortiert, wenn sie denn mal auftraten. Das liegt ganz einfach daran, weil ihre Träger gegenüber der UV-Strahlung höchst empfindlich waren, die Folge waren Sonnenbrand und all seine negativen Begleiterscheinungen (Hautkrebs).
In Europa ist die Intensität der UV-Strahlung nicht so hoch. Helle Haut bedeutet hier keinen Selektionsnachteil, weshalb sie von der natürlichen Selektion auch nicht aussortiert wird. Ihre Träger können hier genauso alt werden wie dunkelhäutige Menschen.
Man nahm lange an, dass sich die helle Hautfarbe deshalb durchsetzen konnte, weil sie selber einen evolutiven Vorteil darstellen könnte. Es ist bekannt, dass ein gewisser Anteil an UV-Licht nützlich ist, denn dieses wird zur Synthese von Vitamin D in der Haut benötigt. Man nahm an, dass hellhäutige Menschen in Europa die geringere UV-Strahlung besser ausnutzen könnten. Neuere Forschungen zeigen aber, dass diese Hypothese nicht haltbar ist. Zum einen kompensieren dunkelhäutige Menschen den Nachteil der geringeren Vitamin-D-Produktion dadurch, dass sie daraus mehr Stoffwechselprodukte herstellen können. Und zum zweiten waren die Menschen der Steinzeit bekanntlich ständig unterwegs. Somit bekamen auch Dunkelhäutige genug Licht, um sich optimal mit Vitamin D versorgen zu können.
Man nimmt deshalb heute an, dass die helle Haut sich in Europa durchsetzte, weil die Menschen bevorzugt hellhäutige Menschen wählten. In der Tat ist es bis heute so, dass in vielen Teilen der Welt Männer bevorzugt solche Frauen wählen, die eine helle Haut haben. Manche meinen, helle Haut würde deshalb als besonders attraktiv empfunden, weil es mit Jugendlichkeit in Verbindung steht.
Dass die helle Haut mit der Etablierung einer vegetarischen Lebensweise in Verbindung stehen soll, kann ich mir nicht vorstellen. Denn die frühen Menschen in Europa waren opportunistische Jäger und Sammler, die einen nicht unerheblichen Teil ihres Speiseplans mit Fleisch deckten. Als später aus dem fruchtbaren Halbmond die Menschen die Landwirtschaft nach Europa brachten, brachten sie damit auch nicht nur ihre Getreide wie Einkorn und Emmer mit, sondern auch ihr Vieh - von einer rein vegetarischen Ernährung kann also nicht die Rede sein. Das hat sich bis heute nicht geändert, denn die überwiegende Mehrheit unserer Bevölkerung ernährt sich nach wie vor wie ein typischer Allesfresser.
https://de.wikipedia.org/wiki/Pigment_(Biologie)#Pigmente_bei_Menschen_und_Tieren
Die Hautfarbe der Säugetiere entsteht vorwiegend durch Melanine. Hämoglobin, die farbgebende Substanz des Blutes von Wirbeltieren, ändert durch Aufnahme und Abgabe von molekularem Sauerstoff die Farbe des Eisen-Hämoglobin- Komplexes von rot bis rotviolett. Ursache ist eine Strukturänderung bei gleich bleibender Oxidationszahl von +II des Eisenatoms im Häm.
aber Genetisch wurde dann eben weniger Melanin in der Haut bevorzugt
Also in meiner Familie gab es seit Generationen keine Veganer oder Vegetarier und wir sind alle weiß.....mal als Beispiel.
Deine Annahme ist also sehr weit hergeholt.
Nein, absolut nicht. Die weiße Hautfarbe hat sich so entwickelt um mehr Sonnenlicht durch die Haut dringen zu lassen. Das Sonnenlicht wird gebraucht um einige Prozesse unter der Haut in Gang zu setzen, u.a. die Produktion von Vitamin D.
Die dunkle Haut schützt vor der Sonne, was in Gebieten mit viel Sonne nützlich, in Gebieten weiter im Norden jedoch von Schaden ist. Dunkelhäutige Menschen müssen im Winter bei uns und noch weiter im Norden, vermehrt Vitamin D Ersatzpräparate zu sich nehmen um den Winter zu überstehen.
Unsere Vorfahren hatten diesen Luxus nicht. Deshalb überlebten eher die Individuen mit hellerer Hautfarbe, weshalb wir heute auch eine helle Hautfarbe haben.
Eine vegetarische Lebensweise gab es in unseren Gebieten nie. Dafür fehlte es an den entsprechenden Pflanzen.
komischerweise waren die Urzeitmenschen die in Nordeuropa gefunden wurden genetisch analysiert solche die eher mit dem Menschentyp der heute südlich der Sahara lebte vergleichbar. Also trotz im kalten Norden hatten sie dunkle Haut. Weisse Haut kam erst durch anpassung an vegetarische Lebensweise ... so die Doku ... jahrtausende später.
Keine Ahnung was das für eine Doku gewesen sein soll, aber sie stimmt nicht. Wie gesagt, ist eine vegetarische Ernährung in unseren Kreisen erst seit der Weltwirtschaft möglich. Hierzulande fehlten Pflanzen welche die ausreichenden Nährstoffe lieferten um auf Fleisch verzichten zu können.
Es stimmt zwar das unsere frühesten Vorfahren aus Afrika stammen (man nennt Afrika nicht umsonst "die Wiege der Menschheit"), aber Fossilien dieser Vorfahren wurden meines Wissens nach nicht in unseren Breiten gefunden.
Die Doku erzählt entweder Lügen oder du hast da was falsch verstanden.
Ergänzung: Ich habe gerade deine eigene Antwort auf die Frage gelesen:
Als die Menschen hier die Landwirtschaft entdeckten, waren sie bereits hellhäutig.
oder das Mädel hat nur mit 1/4 Ohr hingehört, da es während der Doku WhatsApps geschrieben hatte....
Warum waren die Urzeitmensigchenskelette, die man genetisch analysiert hat, die im Norden Europas gefunden waren dann dunkelhäutig obwohl Waldgebiet (also dunkel) und aus Kaltzeit (also wenig Sonne).
und erst als die Menschen schon nicht mehr im Wald lebten (tausende Jahre später) sondern statt dessen auf freien Land und Ackerbau betrieben und auch die Kaltzeit zuende war und eine Warmzeit kam (mehr Sonne) .. waren sie hellhäutig.