Staatsfinanzierung - Warum immer Kampf gegen die Schwachen statt gegen die Steuersünder?
Aktuell gibt es mal wieder die (never-ending) Diskussion über das Bürgergeld und die Sozialschmarotzer, die vom Bürgergeld leben.
Leider spricht keiner - warum? - über die Steuersünder, die im großen Stil dem Staat Steuereinnahmen vorenthalten.
Würden auch nur 10% der Personen (gut bezahlte Staatsbeamte), die bei den Sozialleistungsempfängern die Bedürftigkeit prüfen, stattdessen zur Prüfung und Verfolgen von Steuerhinterziehung bei dem 1% der reichsten deutschen Bevölkerung eingesetzt, dann wäre das Problem schon lange gelöst.
Warum also immer dieser Kampf gegen die sozial Schwachen, statt gegen die Extremreichen, die sich teilweise steuer-kriminell verhalten?
Seit wann prüfen im JobCenter denn Beamte, da beschäftigen doch gar keine.
Egal - die anderen Angestellten im Jobcenter arbeiten auch nicht umsonst.
Nicht egal, die Löhne bei denen scheinen Dir nicht bekannt zu sein. Da ist von gut bezahlt nun wirklich nichts zu sehen.
Den wievielfachen Satz des Bürgergeldes bekommen diese Prüfer als Gehalt?
3 Antworten
Natürlich hast Du Recht.
Aber die augenblickliche Debatte über die Bürgergeldempfänger ist Teil des alljährlichen Sommertheaters. Da darf auch jeder letzte Hinterbänkler mal einen Blubb loslassen. (der sonst von der Parteiführung einen Schnuller verpasst bekommt)
Steuersünder an den Hammelbeinen zu kriegen ist dagegen meist umständlich und langwierig! Da geschieht sicher tatsächlich zuwenig, insofern bin ich absolut bei Dir, aber diese Arbeit taugt vor allem nicht als "plakative Wortmeldung", denn dafür müsste man den "Zuhörer" erst ziemlich umständlich das Steuerrecht und die Arbeit der Steuerfahnder erklären. Und damit taugt das Thema nicht als Sommertheater!
Ich glaube, Du hast was Grundlegendes falsch verstanden. Es geht darum, Steuerhinterziehung stärker zu bekämpfen als Bürgergeldempfänger!
Wobei ich durchaus auf Deiner Seite bin! Es ist mir wichtig, das noch mal zu betonen!
Ich meinte meinen Kommentar (o.a. Zustimmung) auch wirklich ernst.
In meinen Augen gibt es keinen (für das moralische Urteil relevanten) Unterschied zwischen beiden Gruppen.
Die eine Gruppe ist zahlenmäßig größer, dafür ist das an ihnen verlorene Geld pro Kopf geringer. Die andere Gruppe ist zahlenmäßig gering, dafür hat jeder einzelne Vertreter dieser Gruppe mehr Geld, dass er der Gesellschaft enthält.
Beide Gruppen handeln jedoch gleicher Weise: die betrügen die Gesellschaft um Geld (oder sagen wir vielleicht besser: um Wert). Sie sind in diesem Handeln beide asozial. Von welcher Gruppe insgesamt der größere Schaden ausgeht, ist wahrscheinlich ziemlich schwierig zu bestimmen (weil der Nutzen für die Gesellschaft nicht nur in Einkommenssteuer besteht, deshalb sprach ich von „Wert“) und mir letztendlich egal.
Soweit ich weiß sind die Wenigsten beim Jobcenter bzw der Agentur für Arbeit Beamte. Insofern dürfte die Aussage gut bezahlte Staatsbeamte falsch sein.
Des weiteren ist es auch nicht so einfach Steuerhinterziehung nachzuweisen. In Deutschland gilt schließlich immernoch die Unschuldsvermutung.
Natürlich hat er nicht Recht, noch ist Erziehung und Ausbildung eine Sache der Eltern, nicht der JobCenter.
Und Aufstocker wie Beamtenfamilien, die erg. Bürgergeld etc. bekommen, gab es schon immer, auch besonders zu Zeiten vom hochgejubelten Kohl.