Sprachliche Bilder ,,Winter"?
Hallo in die Runde,
ich bin ein 8. Klässler und muss zu dem Gedicht ,,Winter" von Joseph von Eichendorff die Stilmittel herausfinden. Ich zerbreche mir dabei grad den Kopf, da ich keine außer den Neologismus in V. 10 ,,Wogenschaum" finden konnte. Bitte tut mir jemand helfen, das wäre eine Ehre!
Gedicht:
Winter (Joseph von Eichendorff)Wie von Nacht verhangen,
Wußt nicht, was ich will,
Schon so lange, lange
War ich totenstill.
Liegt die Welt voll Schmerzen,
Will's auch draußen schnein:
Wache auf, mein Herze,
Frühling muß es sein!
Was mich frech wollt fassen,
's ist nur Wogenschaum,
Falsche Ehr, Not, Hassen,
Welt, ich spür dich kaum.
Breite nur die Flügel
Wieder, schönes Roß,
Frei laß ich die Zügel,
So brich durch, Genoß!
Und hat ausgeklungen
Liebeslust und Leid,
Um die wir gerungen
In der schönsten Zeit;
Nun so trag mich weiter,
Wo das Wünschen aus —
Wie wird mir so heiter,
Roß, bring mich nach Haus!
3 Antworten
Kannst Du bis 5 zählen?
Dann tue es, beginne mit
"Wie von Nacht verhangen,"
und danach zähle jeweils 5 Zeilen hinunter. Denn mindestens dort stehen Stilmittel.
Google auch mal nach "Methaper" und "Stilmittel".
Da nach eine Tageszeit ist, kann sie nichts "verhängen". Schreibt Eichendorf es trotzdem, - handelt es sich um ein Stilmittel.
Es sind noch viel mehr Stilmittel drin, auch in anderen Zeilen. Überlege Dir einfach: Kann das so sein? Kannst Du zu einem "Ross" sagen: "Bring mich nach Haus?" Können tust Du es schon, doch es hat keinen Effekt.
Ich würd an deiner Stelle einfach mal Stilmittel googeln und mir eine Liste anschauen, dann entdeckt man leichter Sachen. "Liebeslust und Leid" - da hast du drei Mal ein l drinnen, das ist eine Alliteration.
https://www.inhaltsangabe.de/wissen/stilmittel/
Hier hast du zB eine Liste. Alles Liebe!
"totenstill" würde ich als Hyperbel ansehen, also als eine Übertreibung seiner Stille, die er als so extrem wahrnimmt, dass er auch tot sein könnte. Damit stilisiert er den Winter mit Tod und Leblosigkeit. Im Gegensatz dazu steht der Frühling, der darauf folgt und der mit Leben assoziiert wird.
Die "Welt" wird personifiziert, d.h. ihr werden menschliche Empfindungen und Verhalten zugeschrieben. Sie ist voller Schmerz. Als er sie kaum spürt, kann man meinen, er redet wie über einen Menschen, der unscheinbar oder zurückgezogen ist.