Sollte man Tiere auch gendern?

Ja 57%
Nein 43%

300 Stimmen

55 Antworten

Nein

Aus sprachlicher Sicht:

Die Aufspaltung bei *Löw*e ist ungrammatisch, da es keine Wurzel Löw gibt, an die man die Suffixe -e oder -in tut. Stattdessen würde ich sagen, dass das Wort "Löwin" ganz einfach aus dem kombinatorischen Lautwandel aus althochdeutscher Zeit entstanden ist: Es handelt sich um die partielle Assimilation (teilweise Angleichung) velarer Vokale (u, o, a) in betonten Silben (Haupttonsilbe) an die palatalen Vokale i, î oder an ein j der nicht betonten Folgesilbe: Fuchs > Füchsin.

Ansonsten gibt es doch schon Bezeichnungen für männliche/weibliche Tiere wie "Rüde", "Bulle" oder "Kuh". Zudem sollte man dann so rigoros sein und neutrale Bezeichnungen aufbrechen in binäre, z.B. das Chamäleon wird zu "der Chamäleon" und "die Chamäleon-in"? Das wäre zu kompliziert und teils sogar morphologisch nicht möglich.

Aus Erfahrung gendere ich bei Tieren unbewusst in Form von "Männchen" oder "Weibchen".

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Nein

Man sollte gar nicht gendern. Es ist ein, von Leuten denen die Deutsche Grammatik nicht geläufig ist, erdachtes System. Wenn man ein System nicht versteht und daran rummurckst, kann nichts vernünftiges dabei herauskommen.

Die Unkenntnis dieser Leute erkennt man unter anderem daran, dass sie immer behaupten, dass Sprache sich ändern würde. Das ist soweit richtig, wenn die Änderungen sich durch den Gebrauch entwickeln. Anders ist es beim Gendern. Das ist ein Diktat. Sprache wird durchs Gendern verändert. Wäre der richtige Satz in diesem Zusammenhang, aber das wäre ja viel zu offensichtlich...

Um es kurz zu machen. Es gibt kein Gender. Es gibt Genus und es gibt Sexus und diese haben in unserer Grammatik keinen Zusammenhang...

Noch ein Schwurbel, den Genderideologen gern vorbringen: Sprache würde die Wahrnehmung formen blabla...

Wer von euch denkt bei "Die Fußballkoryphäe" an Kristine Lilly.

Wer denkt, dass "die Geschäftsführung" eine Frau sein muss?

Wer gendert, hat nichts zu sagen...


Niffler828  17.07.2021, 22:49

Ich finde es durchaus wichtig zu gendern, da es diskriminierend für viele Frauen ist. Hier ein Beispiel:

Der Arzt. Ich gehe heute zum Arzt.
Nun gibt es ja auch Ärztinnen, die genauso wahrgenommen werden sollten, wie ihre männlichen Kollegen. Eine lange Zeit konnten Frauen keine Ärztin werden, sie waren dazu verdammt, Kinder zu gebären und großzuziehen. Nun ist es auch Frauen möglich einen solchen Job auszuführen, also kann man nun die Frauen in den Begriff 'Arzt' auch einbinden, indem man Arzt und Ärztin sagt. Das tut niemandem weh, oder?

Außerdem muss man eine Sprache natürlich willentlich weiterbringen. Diskriminierende Ausdrücke werden als diese erkannt und bestenfalls ersetzt. So ist das nun mal.

FrankReiter  19.07.2021, 10:15
@Niffler828

Das ist völliger Blödsinn und nur Realität von wenigen aber lauten Genderideologen.

Die Lichtgestallt des Fußballs oder die Koryphäe des Boxens. In beiden Beispielen hast du bestimmt sofort an Frauen gedacht...

Diese Ideologie ist falsch, weil von Menschen erdacht, die sowohl unsere Grammatik, Soziologie und Biologie leugnen.

Nein

Sobald die Leute anfangen Genus und Sexus richtig anzuwenden, erübrigt sich gendern eh. Das Deutsche ist da noch recht harmlos. Es gibt Sprachen, die haben weit über 15 Geschlechter. In irgendeinem afrikanischen (?) Dialekt gibt es alleine acht oder mehr für Speere.

Aber mal so als Gedankenspiel:
Wie gendert man zB Biene, Spinne oder Ameise?
Oder noch seltsamer: Muschel, Schnecke und Wanze?

Klar, Sprache bestimmt bis zu einem bestimmen Punkt das Denken, aber wie sieht es aus, wenn man das ganze mal weiter zieht?

Darf ich den Bäcker Bäcker nennen, obwohl er gerade nicht backt, sondern im Verkaufsraum steht? Ist der Ingenieur ein Ingenieur, obwohl er am Strand seinen Urlaub genießt? Darf er dann trotzdem Post erhalten, die mit Ing. X betitelt ist?

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit 20 Jahren Teil einer RHS(Fläche) und des Greyhoundkults
Nein

Dafür gibt es die lateinische Bezeichnung leo panthera und canis lupus familiaris. Beide sind männlich und bezeichnen die biologische Spezies. Im Deutschen gibt es Löwinnen (weiblich) und Löwen oder Löwenmännchen (männlich) sowie Hündinnen und Rüden.

Es gibt Kühe und Bullen, diese Bezeichnunge gelten auch bei fast allen Großsäugern, es gibt Füchse und Fähen, Eber und Wildsauen undsofort.

Wie sollte man auch das Schwein schon gendern?

Und in der Tierwelt ist leider noch keine LGBTQIA+++-Community bekannt.

Nein

Unser Hund ist aber dafür!

Wir sagen immer: „Ich geh mit dem Hund spazieren“, „Hat der Hund schon was zu fressen bekommen“, etc.

Und der Hund - Jule- 4fache stolze Mutter - hat uns mehrfach ermahnt, sie endlich zu gendern!

Gestern hat sie uns dann einen großen Haufen ins Wohnzimmer gemacht.

Merke: Wenn Du Tiere nicht genderst, dann rächen sie sich!