Sollte man für eine Pflegebeteiligung etwas zahlen müssen?

Das Ergebnis basiert auf 17 Abstimmungen

Nein 59%
Ja 41%
Moewe4  30.04.2023, 16:02

Was bitte soll gepflegt werden?

11 Antworten

Ja

Das ist in der Pferdewelt gewissermaßen eine Glaubensfrage. Die Frage an der Stelle ist, was man als Arbeit rund ums Pferd definiert und was als Vergnügen. Sieht man nur das Reiten als das Positive an Pferden an und hält man die Grundversorgung des Tieres und jede Arbeit vom Boden aus nur für Arbeit, wird man kaum etwas zahlen wollen. So argumentieren in der Regel die Menschen, die finden, dass man dem Besitzer als Pflegebeteiligung nur "Arbeit abnimmt" und nichts vom Pferd hat.

Sieht man jedoch alles am Pferd rund ums Reiten herum auch als eine Freude und sein Hobby an, nimmt man dem Besitzer keine Arbeit ab, sondern bekommt von ihm ein Pferd unter bestimmten Bedingungen zur Verfügung gestellt. Dafür sollte man in meinen Augen auch angemessen zahlen. Schließlich tritt der Besitzer einen Tag oder mehrere in der Woche an dich ab, an denen er sein Pferd dann nicht mehr selbst zur Verfügung hat, an denen es aber trotzdem genauso viel kostet wie sonst auch. Im Normalfall nimmt eine Pflegebeteiligung auch keine richtige "Arbeit ab", wenn sie keine festen Stalldienste übernimmt. Das Pferd zu putzen, zu bewegen und eventuell Kraftfutter zu geben, sehe ich persönlich jetzt nicht als "Arbeit" an. In guter Haltung kommt ein Pferd auch gut ein, zwei Tage die Woche ohne menschliche Bespaßung aus.

Aus meiner Perspektive hat der Besitzer somit von einer PB oft keine Abnahme der Arbeit, sondern einfach einen persönlichen Verzicht bestimmter Tage und für die Möglichkeit, das Pferd an diesen Tagen zu nutzen, sollte in meinen Augen auch gezahlt werden. Wenn ich meine Wohnung untervermiete, nehme ich ja schließlich auch Geld dafür, weil ich sie in der Zeit nicht nutzen kann und trotzdem Mietkosten habe - auch wenn der Mieter in der Zeit selbst putzt und lüftet.

Wer davon ausgeht, dass nur Reiten Geld wert ist und jede Bodenarbeit (in der man je nach Pferd durchaus viel vom Pferd lernen kann) nur lästige Arbeit darstellt, wird das natürlich anders sehen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Ja

Ich verlange tatsächlich was für meine PB, da ich gemerkt habe: Ohne Geld kommen die meisten irgendwann nicht mehr regelmäßig.

Mir ist oftmals nicht mal abgesagt worden, ich ging davon aus, dass mein Pferd an dem ausgemachten Tag versorgt worden ist - wurde es nicht.

Meine damaligen PBs kamen einfach irgendwann nicht mehr, haben irgendwann nicht mal mehr eine SMS geschrieben, gar nichts mehr gesagt und dann wurde es mir zu blöd und ich habe 20€ verlangt, pro Pferd.
Wenn es Geld kostet, machen die Leute es eher regelmäßig...

Außerdem darf mit meinem Pferd alles gemacht werden (von Streicheln bis Kursteilnahme) und da kann man schon eine Art "Mietgebühr" verlangen.

Kommt drauf an wie viel und was du mit dem Pferd machen kannst/darfst. Jeder Besitzer sieht das anders, das variiert. ich sage, es kommt drauf an wie viel du machen kannst usw.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit ca 8 Jahren Pferdeerfahrung.

Kommt immer darauf an ... wenn ein Pferdebesitzer aktiv jemanden sucht, eher nicht.

Gehst Du hingegen und möchtest Zeit mit dem Pferd verbringen, ja, durchaus.
Wenn das Pferd ansonsten bereits komplett versorgt ist und Du sozusagen das 2. tägliche Putzen/Kuscheln machen möchtest

Also ... so allgemein kann man das nicht sagen ...

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Pferdehaltung/Reiten seit 1970

Wenn diese Person so alt und erfahren ist, dass sie mir Arbeit abnimmt, bzw. einfach selber mit dem Pferd arbeiten kann ist es bei mir kostenlos.

Mach ich sozusagen "Unterricht " in longieren und Pferdepflege, und ist die Person so jung, dass sie nicht allein arbeiten darf, kostet es etwas,weil es für mich mehr Arbeit bedeutet.