Sollte man ein Auto kaufen, wenn es über 350.000km hat?

Das Ergebnis basiert auf 21 Abstimmungen

Nein, auf keinen Fall 57%
Ja 43%

14 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ein Pauschalurteil kann ich dir nicht abgeben, nur soviel: Einen alten Mercedes W202, Audi 100 oder Ähnliches könnte man, wenn der Zustand passt, es nur einen Vorbesitzer gibt und die Wartungen sowie Reparaturen regelmäßig in seriöser Art und Weise erfolgten, auch mit 350.000 Kilometern noch kaufen, allerdings müsste man sicher mit deutlichen Gebrauchsspuren rechnen, selbst wenn die Technik einwandfrei wäre - und es wäre sicher auch kein Auto für ewig, sondern eher eines, das wohl noch zwei Jahre TÜV hält und dann fällig ist oder wo man dann Hand anlegen bzw. Geld in die Hand nehmen und sich überlegen müsste, ob man das noch macht. Es geht ja nicht nur um Motor und Getriebe, selbst wenn eine Fahrzeugserie als sehr robust und langlebig bekannt ist.

Meiner (Mercedes W202 von 1997) liegt jetzt bei 273.500 Kilometern und funktioniert zwar noch tadellos, hat keine Defekte, braucht kein Öl usw., aber ich denke auch, dass der das Meiste hinter sich hat. Autos halten auch nicht ewig und irgendwann ist es mal soweit, egal wie gut man drauf aufgepasst hat und wie gut es an sich immer funktionierte.

Ich kannte einen C280 Esprit von 1993/94, der in erster Hand über 550.000 bei Mercedes-Benz scheckheftgepflegte Kilometer (die beiden Scheckhefte habe ich bekomen^^) erreicht hat und technisch noch gut war, aber im Innenraum einfach abgelutscht und vom Rost her gezeichnet - der wanderte vor einigen Jahren wirklich in die Presse, weil man dieses Auto trotz guter Technik keinem mehr zumuten konnte - auch nicht für vielleicht 250 Euro. Der war durch und die meisten sahen schon bei der Hälfte Kilometer schlimmer aus als dieser rote 280er.

Man sieht das ganz gut an Oldtimern: Nicht die Langläufer überleben, sondern es ist der gepflegte Rentnerwagen, der in 30 Jahren nur mal eben 100.000 Kilometer sammelte und daher noch einwandfrei dasteht. Ein Auto kann zwar uralt werden, aber nicht, wenn es extrem viele Kilometer hat - dann ist es auch meist so abgelutscht, dass man es nicht mehr als gemütlich erachtet. Mein W202 ist zwar noch gut mit straffen Sitzen und sieht auch innen nicht nach 273.000 Kilometern aus, aber der wird andererseits auch penibel gepflegt - nicht nur mit Scheckheft bei Mercedes.


QWERTZ677 
Fragesteller
 27.12.2021, 14:57

Danke, sehr gute Antwort 👍

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Es kommt auf das jeweilige Modell an. Manche Fahrzeuge haben einen Top Motor. Bei vernünftiger Wartung laufen die ewig. Bei dem ist eigentlich wichtig der Zustand das Fahrzeug. Wie ist das Fahrwerk, die Sitze, Karosserie, Lack, der Unterboden und vieles mehr.

Ich hatte mal einen W124 Diesel in der Werkstatt gehabt. Der hatte um die 700000km gelaufen und der Motor war in einem Top Zustand. Aber die Aufnahme des Hinterachse war durchgerostet. Eine Reparatur würde um die 2000€ kosten. Das war für das Auto das Ende.

Würde davon abraten.

Für Fahranfänger würde auch gerade noch so ein Auto mit 200.000 Kilometern taugen, insofern der Preis unter 1500 € liegt, der TÜV noch mindestens 1 Jahr gültig ist, und das Auto einwandfrei fährt.

Wer nicht gerade Fahranfänger ist und sich keinen Neuwagen kaufen möchte/kann, der sollte bei Gebrauchtwagen eher nach Autos suchen, die weniger als 100.000 Kilometer haben.

Kommt halt drauf an ..ein Kollege hat sich auch ein Auto vor paar Jahren mit fast 300.000km gekauft und es war immer zuverlässig. Aber das ist auch mit viel Glück verbunden denke ich.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Ja

Als Restaurierungsobjekt was man eh bis zur letzten Schraube zerlegen will, kann man in dem Alter kaufen.

Aber nicht wenn man es tagtäglich nutzen will