Sollte man dem Deutschunterricht mehr Zeit geben?
Und stattdessen andere Fächer und Inhalte reduzieren? Ich glaube, dass im Zeitalter der schnellen Kommunikation immer mehr Sprach- und Schreibfähigkeit abhanden kommt, das sehe ich auch hier. Schreiben muss man sein Leben lang. Aber wer macht nach der Schule noch eine Kurvendiskussion oder Redoxreaktiom? Ich sehe auch bei Nicht-Deutschlehrern eine nachlassende Rechtschreibkompetenz („Lese ..“).
8 Antworten
Mehr heißt nicht unbedingt besser. Freude und Spaß an der Sprache entwickeln sollte das Ziel sein. Was nützen ein paar Stunden mehr in der Woche, wenn die intrinsische Motivation verloren ist? Statt Gramatik zu pauken, auf Teufel komm raus, lernen ein echtes Gespräch zu führen, zuzuhören, zu argumentieren, Freude am Dialog zu entwickeln. Etwas aufn Punkt zu bringen. Dazu gehören durchaus auch knackig geschriebene Kurznachrichten. Was für Geheimnisse zwischen unzähligen Buchdeckeln zu finden sind - ein ganzer Kosmos. Diese Freude zu wecken erachte ich als die große Kunst der Pädagog:innen.
Da gebe ich dir zu 100% recht. Gerade weil sich unsere Kommunikation oft in Kurznachrichten abwickelt, leidet darunter die Fähigkeit einer guten sprachlichen Ausdrucksweise.
Nein.
Auch diese Themen braucht es. Nicht, weil man unbedingt Kurvendiskussion im Alltag braucht, sondern weil es einem Gedankenmuster und Problemlösungsfähigkeit antrainiert, von denen man in anderen Hinsichten profitieren kann.
Schreiben lernt man durch schreiben. Auch Lehrer machen Fehler.
Hallo :)
Da gebe ich dir völlig recht. Es ist erschreckend, wie sehr die Sprach- und Schreibfähigkeit abhanden kommt. Gf ist ein Paradebeispiel dafür.
Es sollte sich tatsächlich mehr Zeit für den Deutschunterricht genommen werden. Dafür sollten andere Unterrrichtsstunden gekürzt werden. Vieles braucht man im Anschluss nicht mehr. Das gilt nicht für korrektes Schreiben und eine vernünftige Aussprache. Beides ist von grosser Bedeutung und allgegenwärtig.
Liebe Grüße
Zur Textinterpretationsscheiße die mir in der Mittleren Reife eine 4 in Deutsch gebracht hat: In der Oberstufe wurde ich besser, obwohl da das Niveau höher ist! Hängt viel zu sehr vom Lehrer ab! Also ist eher Deutsch in der heutigen Form unnötig bzw. man könnte weniger Textinterpretation machen und dafür wieder Rechtschreibung etc. mehr in die Note einfließen lassen.
notting
Ja, das stimmt. Und auch ja, quantitativ mehr ist nicht unbedingt qualitativ mehr, aber man hat dann zumindest mehr Zeit für Anreize („Übung macht …“).
Aber leider erschöpfen sich die Kurznachrichten in einer Mischung aus seltsamen Abkürzungen, Emojis und Zeichenkombinationen, oft, nicht immer.
Und es stimmt auch, wenn die intrinsische Motivation fehlt, greift die extrinsisxhe oft auch nicht - könnte aber mehr Raum haben und damit mehr Gelegenheiten. Vor allem auch für Anreize außerhalb der kanonischen Lehrinhalte.
Aber es stimmt, beim Essen und beim Wirtschaftswachstum ist ein Mehr auch nicht unbedingt ein Besser.
Ich glaube dennoch, dass mehr Spielraum auch mehr Beschäftigung fördert (hier mit der Sprache). Und leider ist es so, dass Sprache unser ganzen Leben durchzieht. Und man durch sprachlich gute Darstellungen oft schon einen leichteren Eintritt in die eine oder andere Umgebung bekommt.