Sollen wir in Zukunft mehr oder weniger konsumieren?
Ständig wird uns von Medien und Politik ein schlechtes Gewissen eingeredet wegen unseres hohen Konsums. Die großen Müllberge, CO2, Ausbeutung von Rohstoffen, etc. Doch wenn der Konsum mal einbricht wie z.B. während Corona, schreien die selben: Wirtschaftskrise!
Was will man denn nun eigentlich? Dass wir in Zukunft mehr oder weniger konsumieren?
Das Ergebnis basiert auf 13 Abstimmungen
7 Antworten
Es wäre besser, wenn wir weniger konsumieren würden. Vor allem in den Industrieländern.
Das Problem an der Sache ist einfach, wie die konsumierten Produkte produziert werden und was damit passiert, wenn diese kaputt gehen. Sowohl eine umweltfreundliche Produktion als auch ein gescheites Recycling funktioniert noch nicht einwandfrei.
Außerdem leben wir in einer krankhaften Wegwerfgesellschaft. Statt einfach langlebige Produkte herzustellen (was eigentlich sinnvoller wäre), ist alles auf möglichst schnellen und massenhaften Konsum getrimmt. Statt Dinge möglichst lange zu verwenden oder gegebenenfalls zu reparieren, werden sie gleich weggeschmissen und einfach was Neues gekauft. Beispiel: Technische Geräte. Es gibt Leute, die sich jedes Jahr das neueste Handymodell holen, obwohl deren aktuelles Modell ebenfalls noch gut wäre. Oder Leute, die sofort Kleidung wegwerfen, sobald diese außer Mode ist oder ein Loch hat.
Ständig wird uns von Medien und Politik ein schlechtes Gewissen eingeredet wegen unseres hohen Konsums.
Ich finde, dass die Medien das Problem zurecht ansprechen. Sie reden kein schlechtes Gewissen ein, sondern zeigen die Realität. Es ist nun einmal Fakt, dass unser Konsumverhalten negative Auswirkungen hat und wir an dem Punkt etwas ändern sollten.
Ja, das ist das Dilemma des Kapitalismus.
Unser Wirtschaftssystem lebt vom Wachstum: ständig müssen neue Produkte entwickelt, Märkte erschlossen und Verkaufszahlen gesteigert werden, auf Teufel komm raus.
Gleichzeitig hat das Wachstum derartige Ausmaße angenommen, dass wir inzwischen die Grundlagen unserer eigenen Existenz bedrohen - die Wälder, Ozeane und landwirtschaftlichen Nutzflächen.
Das Problem ist, dass "die unsichtbare Hand des Marktes" zwar extrem effizient arbeitet, dabei aber immer kurzsichtig und auf schnellen Profit ausgerichtet agiert. Nachsichtigkeit und ressourcenschonendes Wirtschaften schaden den Gewinnen der Aktionäre. Wer an die Zukunft denkt, kann in der Gegenwart nicht genug Gewinn kassieren.
Und was interessiert es so einen milliardenschweren Konzernboss schon, wie es auf der Erde in fünfzig oder hundert Jahren aussieht? Sollen doch die nächsten Generationen sehen, wie sie mit dem Müllhaufen zurechtkommen, den wir hinterlassen.
Wie Karl Marx einst geschrieben hat: "Nach uns die Sintflut!" ist der Wahlspruch der Kapitalisten.
Natürlich schreit die Wirtschaft, wenn wir weniger kaufen. Letztlich schreien wir ja mit, denn da hängen "unsere" Arbeitsplätze dran. Aber wenn wir ehrlich sind, wir verbrauchen schon zu viel von allem. Der Earth-Overshoot-Day zeigt uns, dass wir Deutsche bei unserem Verhalten jährlich die fast 2,5fache Menge an Rohstoffen verbrauchen, die uns theoretisch zustünde.
Wir können nicht so weitermachen bis die ganze Welt unseren Standard hat, sondern wir müssen lernen zu verzichten.
Mir helfen bei einem Neukauf folgende Schritte:
- hab ich schon etwas, was ich nutzen kann?
- kann ich es irgendwo/irgendwie leihen?
- kann ich es vielleicht ertauschen?
- kann ich es gebraucht kaufen?
- kann ich es selbst machen?
- erst dann kaufe ich es
Frage 5 stellt sich in vielen Bereichen natürlich überhaupt nicht, ich kann z.B. keine Maschinen herstellen.
Was auch noch hilft: drüber schlafen, auf den nächsten Monat verschieben usw.
Und wenn gekauft wird, dann natürlich fair gehandelt, regional, saisonal, bio und ohne Plastik.
Genau, nicht nur die Wirtschaft, sondern wir ALLE schreien, wenn wir weniger kaufen und damit unsere eigenen Arbeitsplätze plus Renten zerstören. Wie soll man nun aus diesem Dilemma rauskommen?
erst wenn die reichen weniger konsumieren haben sie das recht den armen zu sagen dass sie weniger konsumieren sollen
Nicht weniger konsumieren, aber dafür das Richtige !
Was Du moralisch noch vertreten kannst und nicht kopflos nur nach dem Preis entscheiden.
Was ist denn das Richtige?