Sohn wird in drei Monaten 4 Jahre - Windel, Nuckel, Brust?
Mein Sohn wird bald 4 Jahre, trägt noch einen Nuckel, eine Windel und trinkt noch an meiner Brust. Man wird immer von allen Seiten schief angesehen, dass der Junge doch schon so alt sei und keinen Nuckel und Windel mehr bräuchte....
Mich persönlich stört es nicht, aber wenn ich merke, dass das überhaupt nicht akzeptiert wird, weil es früher auch nicht so war...dann schäme ich mich irgendwie doch aber nicht dieses ich weiß, dass es falsch ist schämen, sondern eher dieses ich fühle mich von der Gesellschaft nicht akzeptiert und unter Druck gesetzt schämen...
Ich selber möchte jetzt nicht mehr stillen und habe ihn gesagt, dass ich an Tag X damit aufhören möchte. Mal sehen, wie das laufen wird. Bzgl. der Windel frage ich ihn immer, ob er mit mir auf WC gehen möchte oder wir die Windel mal ablassen wollen aber er zeigt daran bis jetzt noch gar kein Interesse...Unsere Erzieherin meinte, dass das ok sei...Wenn ich ihn frage, warum er den Nuckel noch bräuchte damm antwortet er, dass es ihn beruhigt. Dann schlage ich ihn andere Dinge vor, die ihn beruhigen könnten aber das möchte er nicht. Und zwingen werde ich ihn nicht.
Kennt diese Gedanken jemand? Mein Gefühl sagt mir, dass das von ganz alleine kommen wird (aufs Klo gehen und Nuckel nicht mehr brauchen (ist glaube auch ein Brustersatz im Moment)). Aber jedes mal wenn Schwierigermutti bspw. alles besser weiß weil es früher so war, dann fühle ich mich falsch und schlecht....Was sahr ihr dazu?
14 Antworten
Hallo liebe Fragestellerin,
ich kann Deine Gedanken sehr gut nachvollziehen. Es ist in der Tat "nur" eine gesellschaftliche Lobby, die das alles diskreditiert - und um offene Worte zu sprechen - sich da auch ein Stück weit über Menschen stellen möchte.
Dieser Lobby kann es jedoch egal sein, ob Dein Sohn in dem Alter noch an der Brust trinken mag, einen Nuckel wie auch Windeln trägt. Das mag ihm alles auch über das Baby- und Kleinkindalter allmählich hinaus, eine gewisse Geborgenheit und auch mit dem Trinken an der Brust Nähe zu Dir vermitteln.
Es gibt ja sehr viel mehr, was er in dem Alter in Anspruch nehmen kann. So mag es ein Argument sein, dass Dir das Trinken an der Brust eher zu viel würde - und er wird ja auch noch etwas anderes trinken.
Da sei ihm offen gegenüber und sage, wenn er trinken mag, dass es Dir jetzt nicht so passt - und biete ihm aber gern an, ein anderes Mal wieder trinken zu können. So kann das Trinken an der Brust auch allmählich ausschleichen.
Aus dem Windelalter mag er allmählich rauskommen - und doch bietet es sich häufig an, solche Slips für die Wasser, wie ich dann sage, zu tragen. Die gehen aber ins Budget, da sie Wegwerfkleidung sind. So macht es Sinn, auch immer wieder zur Toilette zu gehen. Dazu halte ihn auch sehr gern an.
Dahingegen macht da Tragen eines Nuckels kaum einen Mehraufwand. Wenn er ihn tragen mag, trägt er ihn einfach. Vielleicht kommt er, wenn er gern etwas im Mund fühlen mag, auch mal auf den Geschmack von Kaugummi (wenn er damit schon umgehen kenn).
Es ist ja nichts falsch, es wird nur suggeriert, dass es "früher anders" war. Es spricht ja nichts dagegen, dass es "heute eben es sein darf". Da macht Euch alle von dieser traditionellen und moralistischen Denke dieser gesellschaftlichen Lobby frei. Ihr schuldet niemandem etwas - und wie Ihr in Eurer Familie miteinander umgeht, was Ihr wie macht, das darf gern in Eurer Familie bleiben, egal, was andere Menschen meinen.
Macht Euch frei von jeglicher Scham. Sie ist ein probates Mittel für Moralismen, diese durchzusetzen, indem sie schlechte Gefühle suggeriert, wo doch gute Gefühle eher entstehen.
Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen
♥️
In diesem Alter sollte man wenigstens schon mal anfangen den Schnuller wegzulassen, da sonst Schäden auftreten.
Sicherlich hast du es nicht leicht. Gegen den Strom schwimmen ist immer schwer.
Zuerst einmal: du bist vorbildlich. Je länger man Kinder stillt, um so besser für die Gesundheit. Das kannst du locker bis 5 Jahre machen, egal was andere glauben. Deshalb heisst es Glauben und nicht Wissen.
Wissenschaftlich gesehen werden Kinder mit und ohne Trockenheitserziehung mit 3,5 Jahren trocken. Aber das ist eine Glockenkurve und auch da liegt dein Sohn noch im Normalbereich.
Also von deiner Seite ist alles okay. Gib dir und deinem Sohn die Zeit, die er braucht. Er ist halt grad mit anderen Themen beschäftigt. Was den Rest angeht: ignorieren lernen. es gibt unglaublich viele dumme Menschen, die ungefragt ihre Dummheit zu verteilen suchen. Du bist auf dem richtigen Weg.
Das finde ich in dem Alter noch relativ normal.
Aber ich glaube dir gerne das alle etwas komisch schauen.
Hör einfach weg, lass dich nicht unter Druck setzen und versuche, dass dein kleiner den Nuckel zur noch zu Hause nutzt. Stillen solltet ihr möglichst auch nur zu Hause.
Ohne dir zu nahe treten oder dir etwas unterstellen zu wollen, vermute ich dass bei euch zuhause nicht alles rund läuft. Ich weiß nicht was dein Kind erlebt hat oder was er von Geburt an mitbringt. Aber unabhängig von gesellschaftlichen veralteten oder neumodischen Normen, ist diese fehlende Fähigkeit der Selbstregulierung für das Alter deines Kindes beunruhigend und nicht im Ansatz entwicklungsgerecht.
Es stimmt das die meisten Babys früher trocken werden. Durch zusammengetragene Werte hat man ja die heutige Entwicklungskurve berechnet und erstellt. Aber das das deswegen unnormalnoder besorgniserregend wäre finde ich absolut übertrieben. Ich Jenna das aus Erfahrung mit unserer Tochter und die Ärzte waren alle sehr entspannt und sie war deutlich älter als 4 als sie nachts noch eine Pampers benötigte. Ärzte kennen das Problem aus Erfahrung und Wissen das es manchmal Zeit braucht. Mamis dagegen überbieten sich ja gerne mit den erfolgen der Kinder und versteifen sich so auf die Normwerts
Das find ich übertieben und falsch.
Als Pädagoge der speziell Entwicklungspsychologie gelernt hat, kann ich versichern dass ein Kind im Idealfall zwischen dem 2. und 3. Lebensjahr trocken ist. Sicher gibt es Kinder die erst mit 4 Jahren trocken werden, das ist aber eher die Ausnahme. Das allein wäre nicht so besorgniserregend, aber in Kombi mit dem Schnuller und des Stillverhaltens zeugt das doch sehr von diversen Entwicklungseinschränkungen. Ob nun von Geburt an oder durch Vorfälle in der Familie. Aber in der Regel kommen Kinder die derartige Auffälligkeiten vorweisen aus weniger gut situierten Familien in denen nicht alles glatt läuft.
Ich sehe das ja auch bei meinen Kindern und alles hat seine Zeit. Ich stille auch relativ lange, und meine Kinder wurden alle von alleine irgendwann zwischen dem vierten und dem fünften Lebensjahr meistens trocken. Nachts gibt es für meinen ältesten zwar auch noch eine Windel, aber das ist für mich so gesehen überhaupt kein Problem. Wichtig ist, dass ihr beiden euch damit wohlfühlt und nicht, was andere zu deiner Situation sagen.
Wahrscheinlich weil sie nicht ihre Blase kontrollieren kann? Wäre jedenfalls eine logische Erklärung dafür findest du nicht?
Das ist nicht richtig und stumpfsinnig.