Sind wir heutzutage zu verwöhnt?
Meine Großeltern mussten damals jeden Tag 12 km mit dem Rad zur Schule fahren - kein Geld für Busticket. Alles von Hand waschen weil es keine Waschmaschine gab.
Einkäufe mit Anhänger am Fahrrad nach Hause bringen, für die Familie.
Samstags arbeiten
12 Stunden Schichten
Viel weniger Urlaub
da fuhr damals gar kein bus !
Kommt auf die Zeit an .. natürlich fuhren auch vor 50, 60 jahren schon Busse.
14 Antworten
Wenn sie denn ein Fahrrad hatten.
Ich musste jeden Tag 4 Km zu Fuß gehen, weil ich keins hatte, Mutti Taxi gab es sowieso nicht und man hätte sich eh nicht getraut zu fragen.
Mein Vater hat jeden Tag Doppelschichten geschoben, um uns zu ernähren und die kleineren Geschwister kannten nur die abgelegten Klamotten von den größeren.
Das ist heute gar nicht mehr vorstellbar und trotzdem hört man die Menschen in einer Tour jammern, sie sind definitiv zu verwöhnt.
Jammern hilft auch nichts, da leide ich doch lieber schweigend und kämpfe mich durch.
Genau das ist ein Kardinalfehler, denn dann wird es nicht besser. Es ist genauso wie wenn Arme sich dafür schämen, arm zu sein. Sowas finde ich Grund falsch.
Und wenn jemand zu sehr jammert, hört oft auch keiner mehr zu.....
Ja natürlich es muss schon glaubhaft wirken. Man darf es natürlich nicht so machen wie die Bauern mit ihren Protesten. Da ging es am Schluss um alles aber nur nicht mehr um die ursprüngliche Forderung.
Genau, so eine glaubhafte Frage habe ich dieser Tage zum Beispiel hier gelesen: "kann man sich dagegen wehren, dass man die Pause draußen auf dem Schulhof verbringen muss? Wir haben nur +5 Grad". (so ähnlich war der Text).......Sowas ist für mich zB Jammern auf hohem Niveau. Wie wäre es mit wärmer anziehen, statt cool auszusehen, vielleicht bei dem Wetter noch bauchfrei? Hmmmmmm......mal einfach so ein Beispiel.
@Andreas490
Da schreibst du was....
Im Moment ist ja Ruhe aber es wird nicht mehr lange dauern, dann kommen wieder die ach so beliebten "Darf-der-Lehrer-das-Fragen"....
Meine Großeltern sind noch jeden Tag rund 15 Kilometer weit mit dem Rad zur Schule gefahren - bei jedem Wetter und auch im Winter....
Geld für ein Busticket hätte man zwar gehabt aber das kleine Dorf wurde vom Bus zu spät angefahren, um noch pünktlich zur Schule zu kommen.
Es war selbstverständlich, dass Mädchen im Haushalt halfen und Jungs im Garten....und heute lassen sich viele von ihren Eltern den "verlängerten Rücken" nachtragen.. .
Zu der Zeit gab es keine PC's, Handys und an TikTok dachte noch keiner - deshalb machte man ausgiebig Sport oder wanderte.
Wenn ich hier lese, dass ein Achtzehnjähriger noch nicht einmal eine Liegestütz oder einen Klimmzug hinbekommt, dann macht mir das Sprgen, denn gesund kann das nicht sein - ich "erschrecke" beim Dienstsport noch immer jüngere Kollegen damit, dass ich Liegestütz und Klimmzüge auch mit einem Arm machen kann....
Ob verwöhnt der richtige Ausdruck ist.....ich weiß es nicht.
Aber wenn ich hier lese, dass jmd nicht weiß, wie er zu der zwei Kilometer weit entfernten Schule kommen soll, wenn gestreikt wird, dann fällt mir nichts nehr ein....
LG
bin auch noch 4 km nach hause gegangen, größtenteils bergauf, oft mit schul- und sporttasche, ist grad mal 8 jahre her
hätte mitm bus fahren können aber der war mir einfach zu voll
Ja, da gibt es viele Leute, die mit den einfachen Sachen total überfordert sind. :)
Naja, das würde aber schon mal bedeuten, das sie sich auf den weg machen ohne sich fahren zu lassen. :)
Ich finde das Navi eines der ganz genialen Erfindungen. Mein Orientierungssinn war immer eine Katastrophe. Und auf einem meiner etwas späteren Jobs mußte ich viel Auto fahren. Und ich hatte extra ein Büchlein, wo ich mir die Wege notierte. Und hatte natürlich obendrein Detailkarten dabei.Aber es half alles nichts, ich fand mehr durch Zufall das Ziel- irgendwann strich mein Chef das Kilometergeld zusammen- konnte ich ja verstehen, aber das ging dann mittelbar vom Lohn ab. Was wäre ein Navi für jemanden wie mich toll gewesen!!!!
Aber es war damals noch nichtmal absehbar, daß es mal sowas geben würde.)-: Das Navi war eine der Super Erfindungen des 20 .Jh. Ich habe mir damals echt eines der ersten zugelegt, obwohl die vergleichsweise teuer waren und noch viele Kinderkrankheiten hatten. Aber sogar mit den ganzen Kinderkrankheiten! Das Navi hat sich schnell rentiert. Und wenn das Navi meinte, ich müße unbedingt in den nächsten Fluß reinfahren, habe ich das natürlich trotzdem nicht getan
Und mein Chef hatte eines der ersten Handys, obwohl die Netzabdeckung vielleicht 20-30% ausmachte. Aber in seinem Fall auch eine sinnvolle Angelegenheit. Ich hatte dagegen ein Abrufgerät für den Anrufbeantworter und konnte mit dem echt in jeder Telefonzelle und jedem Telefonanschluß den AB abrufen. war einfach genial!!!!!
Gibt es heute überhaupt noch irgendwo Telefonzellen?
Mein Orientierungssinn war immer eine Katastrophe.
Im Ernst? Wie machst du es denn im Wald bei einer deiner Pilztouren, da ist ein guter Orientierungssinn doch das A und O?
Natürlich ist das Navi eine tolle Erfindung, aber ein wenig Selbstständigkeit sollte uns trotzdem noch erhalten bleiben.
Im Wald? Ich schaffe es mich da immer total zu verlaufen, und irgendwann versuche ich dann irgendwie auf eine Straße zu kommen, dann irgendwie ein Auto anzuhalten und nach dem Weg zu fragen. Ja ECHT!! Und meine Tochter ist da nicht besser. Sie versucht es mit Handy, aber die sind oft in der Richtungsangabe problematisch, man merkt dann erst nach geraumer Zeit, ob man wirklich in die richtige Richtung läuft.
Du wirst es nicht glauben, aber ich habe mich ANFANGS sogar auf dem Grundstück meines neuen Hauses verlaufen (-;.
In China landeten wir beide nach der Überquerung eines Gebirgszuges in einem vollkommen unbekannten Ort und mußten uns gegen Geld (war echt teuer) zurückfahren lassen oder im Wald übernachten- wir entschieden uns fürs Zurückfahren lassen.
Als ich noch gut laufen konnte, war das alles kein so großes Problem, notfalls lief man halt lange Strecken.
Im Moment komme ich eh nicht weil weg von meinem Auto (laufe schlecht) , die wenigen Abbiegungen kann ich mir noch merken, muß aber immer denselben Weg zurück laufen- NERVIG.
Ne, man kann niemals verwöhnt sein, das Leben sollte eine einzige hedonistisch-euphorische Erfahrung sein.
doch kann man aber das ist gut so, verwöhnen ist ein schönes wort, ich verwöhne gern meine liebsten oder lasse mich verwöhnen
wir sollten uns alle viel mehr verwöhnen; selbst und gegenseitig
wenn dir deine mutter ein schönes essen kocht nutzt du sie also aus?
wenn ich meiner freundin etwas schönes schenke sie mich?
find das sehr einseitig und negativ betrachtet
seh ich halt gar nich so
Irgendwann wird aber eine Erwartungshaltung entstehen, die du vielleicht nicht mehr erfüllen kannst oder willst.
ne, ich hab noch nie was erwartet wenn ich z.b. zum geburtstag beschenkt wurde, hab mich nur gefreut.
Vielleicht erkennst du es auch nicht dass du ausgenutzt wirst?
und auch nicht, dass ich andere ausnutze? ja vielleicht. aber wenn das ausnutzen ist, dann mach ich das gerne.
bekocht und beschenkt zu werden ist toll, ob ich es jetzt tu oder wer anders, mir macht es so oder so freude.
Man kann es schon 'verwöhnt' nennen, aber ich würde das nur tun, wenn sich die Leute 'trotzdem' beschweren!
Man könnte halt viel glücklicher und dankbarer für die Möglichkeiten und Annehmlichkeiten der modernen Zeit haben!
Heute jammere ich auch eher, einfach weil mir alles schwerer fällt.
Damals machte ich das alles noch mit links .
Zur Schule war es noch etwas weiter. Aber manchmal machte ich diese Fahrt auch mehrmals täglich.Einige Zeit fuhr ich , obwohl echt groß , noch auf dem Kinderfahrrad, aber dann schenken mir meine Großeltern mal ein Tourenrad- das hat für die Strecken echt gelohnt. Das lebt immer noch, steht im alten Stall, falls mein Besuch mal fahrradfahren will.
Für den Fahrradanhänger fehlte das Geld. an jedem Lenker 3 Taschen + Fahrradkorb.
Von Hand waschen? soundso.
Dann später Arbeit? offiziell nur 70 Stunden,/Woche tatsächlich aber mehr.
Aber ich kann mir heute absolut nicht mehr vorstellen wie ich das geschafft habe. Als allererstes mußte ich auf dringenden ärztlichen Rat das Radfahren aufgeben und dann im Laufe meines Lebens immer weniger. Für den Nachwuchs z.B. wurde dann auch schon eine Waschmaschine angeschafft (in der WG). Die Windeln von Hand waschen? echt nicht mehr.
Ich nähte ursprünglich noch regelmäßig auf der Nähmaschine, um gebrauchte Kleidung passend zu nähen.
Und heute? Mich strengt schon das Wäscheaufhängen an, obwohl doch die Waschmaschine schon die Hauptarbeit macht. Seit meinem Unfall: Wenn es kalt ist, schaffe ich gar nicht mehr viel mehr als das nur das heizen(das ganze Holz reinschleppen- darf nichtmal mehr heben als einen halben Korb)- aber langsam geht es bergauf. Aber trotzdem das FRÜHER scheint mir so fern, kaum noch glaubhaft.
Aber damals war ich jung, habe echt nicht gelitten. Da hat man noch Energien
Na ja, wenn man nicht jammert wird man nicht gehört. Deshalb gehört es dazu zu jammern auch wenn es einem gut geht