Sind wir eigentlich Inzuchtkinder?

Nqliqx  25.06.2020, 20:16

Dir ist bewusst, dass es nur ein Märchen ist, dass Adam und Eva, die ersten Menschen waren?

Belese dich über die Evolutionstheorie.

Niranaas 
Fragesteller
 25.06.2020, 20:17

Guck dir die Tags an und gib dir n zweiten Anstoß

Nqliqx  25.06.2020, 20:22

Was bitte, haben deine Tags mit deiner Frage zu tun? Wenn du eine ernsthafte Frage stellst, dann bekommst du auch ernsthafte und Wissenschaftliche Antworten. In dem Fall, Evolution

Niranaas 
Fragesteller
 25.06.2020, 20:23

Wenn in den Tags Religion steht, willst du mit Wissenschaft antworten? Dann mal los.

26 Antworten

Glaube schön und gut aber

„Adam und Eva waren ja die ersten Menschen“

ist erstmal nicht wissenschaftlich sondern glaubensbedingt. Deshalb ergibt die Fragestellung so keinen Sinn.

kann ja auch einfach den hier droppen:

lichtnahrung ist ja die einzig akzeptable, von Natur aus vorgesehene Nahrungsquelle. Bis hier hin schön und gut.

aber warum brauchen wir dann noch normales essen????

müssten wir uns nicht alle von der Sonne ernähren können?

man guckt sich mal an was mit Pflanzen deswegen passiert ist:

Bild zum Beitrag

 - (Liebe, Religion, Biologie)
FXG36  25.06.2020, 20:28

Die Eignung des Substituts Lichtnahrung kann man falsifizieren, siehe Finn Bogumir. Adam und Eva nicht. Das fliegende Spaghettimonster auch nicht.

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ygg369IHN  25.06.2020, 20:34
@FXG36

Die Eignung deines Kommentar auf meinen kann ich falsifizieren der ist mir nämlich total egal

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FXG36  25.06.2020, 20:36
@ygg369IHN

Das ergibt keinen Sinn. Habe nur kenntlich gemacht, dass dein Vergleich mit der Lichtnahrung hinkt.

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ygg369IHN  26.06.2020, 06:04
@FXG36

Das ist gute Frage, glaubst du hier gibt sich irgendjemand Mühe?

Tut mir leid für die Unannehmlichkeit, jedoch.

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Nochmals: Das AT will "nur" die Abstammung des von Gott auserwählten "Volkes Israel" von Adam plausibel darstellen. Das NT macht daraus einen dynastischen Stammbaum für einen Jesus, um dessen Herrschaftsanspruch zu legitimieren.

Verstärkt wird dieser Anspruch dieses Jesus durch seine Zeugung als unsterblicher Halbgott durch Gott, also als Sohn Gottes.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung
Adam und Eva waren ja die ersten und einzigen Menschen.

Nein, waren sie nicht. Die Bibel darf nicht wortwörtlich interpretiert werden. Man darf nicht vergessen, dass die Menschen die Texte der Bibel vor annähernd 2000 Jahren aufgeschrieben haben. Damals gab es noch gar nicht die geeigneten Methoden, um Licht in die Herkunft des Menschen zu bringen und man suchte nach plausiblen Erklärungen. Heute wissen wir darüber dank des wissenschaftlichen Fortschritts schon recht genau Bescheid.

Wir wissen dank der Methoden der modernen Molekularbiologie durch DNA-Sequenz-Vergleiche heute, dass der Mensch stammesgeschichtlich nichts weiter als ein Primat ist, der zu den Menschenaffen gehört und sich aus affenähnlichen Vorfahren entwickelt hat. Die nächstlebenden Verwandten des Menschen sind die Schimpansen und Bonobos, deren Genom mit unserem zu 98 % übereinstimmt. Vor etwa 8 Mio. Jahren haben sich dann die Evolutionswege des Menschen und der Schimpansen voneinander getrennt.
Wir wissen heute, dass die Wege der Menschheit in Afrika liegt. Dort haben sich Mensch und Schimpanse voneinander getrennt. Der früheste bekannte Vertreter der menschlichen Evolutionslinie (Hominini) ist der aus Zentralafrika stammende rund 7 Mio. Jahre alte Sahelanthropus tchadensis. Zum Glück für uns spielte sich die nachfolgende Evolutionsgeschichte des Menschen aber v. a. in Ostafrika ab, wo das Klima trockener war. Daher sind, anders als das z. B. bei den Schimpansen, die die feuchten Tropen Zentralafrikas nie wesentlich verließen, viele Überreste als Fossilien erhalten geblieben und wir können damit die Evolution des Menschen recht gut nachvollziehen.
Der Mensch hat sich schrittweise und graduell aus affenartigen Vorfahren entwickelt. Weil von dieser Entwicklung ganze Populationen betroffen waren, hat es daher niemals nur ein einziges Menschenpaar wie Adam und Eva gegeben. Immer und zu jedem Zeitpunkt seit es unsere Spezies gibt haben mehr als nur zwei Menschen auf der Erde gelebt.

Es gibt aber eine Eva der Mitochondrien. Mitochondrien sind winzige Zellorganellen, deren Aufgabe u. a. die Zellatmung ist. Sie haben eine eigene DNA (die mitochondriale oder mDNA) mit einer Besonderheit: sie wird (nahezu) ausschließlich maternal vererbt, also nur von Frauen an ihre Nachkommen weitergegeben. Die Eva der Mitochondrien ist jene Frau, deren Mitochondrien-DNA der letzte gemeinsame Vorfahr aller heute im mitochondrialen Genpool des Menschen vorkommenden mDNA-Varianten ist.
Analog dazu gab es auch einen Adam des Y-Chromosoms, der der unmittelbare Vorfahre aller heute existierenden Varianten des ausschließlich paternal vererbten (also vom Vater an die Söhne) Y-Chromosoms ist. Weder die mitochondriale Eva noch der Adam des Y-Chromosoms waren aber weder die einzigen Menschen noch die ersten Menschen ihrer Zeit. Sie sind lediglich die letzten unmittelbaren Vorfahren der heutigen DNA-Sequenzen. Zur gleichen Zeit wie die mitochondriale Eva lebten auch andere Frauen mit anderer mDNA. Durch genetische Drift und Selektion haben sich diese Sequenzen bis heute aber nicht erhalten. Siehe dazu auch diese Illustration: https://en.wikipedia.org/wiki/Mitochondrial_Eve#/media/File:MtDNA-MRCA-generations-Evolution.svg.
Obwohl beide in Afrika gelebt haben, haben sie nicht einmal zeitgleich gelebt. Schätzungen belaufen sich für die mitochondriale Eva auf ein Alter zwischen 99 000 und 148 000 Jahren und für den Ava des Y-Chromosoms auf ein Alter zwischen 120 000 und 156 000 Jahren.

Müssten wir demnach nicht alle heutzutage vollkommen degeneriert rumlaufen?

In gewisser Weise ist das zutreffend. Der Mensch ist eine genetisch auffallend homogene Art. 99.9 % des Genoms aller Menschen sind völlig identisch. Das ist ungewöhnlich viel Übereinstimmung für eine Art und gibt einen Hinweis darauf, dass der Mensch durch einen so genannten genetischen Flaschenhals gegangen sein muss. Irgendein Ereignis muss vor etlichen tausend Jahren die menschliche Population extrem stark dezimiert haben. Die wenigen Überlebenden wurden anschließend zum Grundstock der heutigen menschlichen Population. Weil aber durch den Flaschenhals viele genetische Varianten ausstarben, war die genetische Variabilität des Menschen nun viel kleiner als vor dem Flaschenhalsereignis. Als wahrscheinlichster Auslöser für den genetischen Flaschenhals beim Menschen gilt heute der Ausbruch des Toba-Vulkans vor etwa 74 000 Jahren. Infolge des heftigen Ausbruchs sank die durchschnittliche Temperatur und Nahrung wurde knapp. Der Vulkanausbruch könnte so dazu geführt haben, dass die menschliche Population auf nur wenige tausend Individuen sank.
Wenn eine Population auf nur wenige Individuen dezimiert wird, ist häufig Inzucht die Folge. Als Folge davon werden immer wieder die gleichen genetischen Varianten (Allele) miteinander kombiniert, sodass in einer stark von Inzucht geprägten Population der Anteil der Homozygoten stark zunimmt. Tatsächlich kann dieser Umstand zur Berechnung des Inzuchtkoeffizienten in Populationen genutzt werden, indem man den Anteil der Homozygoten ermittelt und mit dem zu erwartenden Wert einer nicht von Inzucht geprägten Population im Hardy-Weinberg-Gleichgewicht vergleicht. Die Folge eines hohen Homozygotiegrads ist, dass Erbkrankheiten häufig zunehmen, da die meisten Erbkrankheiten rezessiv sind und nur in homozygoten Trägern phänotypisch in Erscheinung treten. Als Folge sinkt die Vitalität der Population, was allgemein als Inzuchtdepression bezeichnet wird. So wird beispielsweise beim Gepard (Acinonyx jubatus) ein genetisches Flaschenhalsereignis und darauf folgende starke Inzucht dafür verantwortlich gemacht, dass bei Geparden einerseits eine vollständige Gewebeverträglichkeit besteht (was sonst nur bei eineiigen Zwillingen der Fall wäre), andererseits aber auch die Jungtiersterblichkeit höher als bei anderen Feliden ist.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologiestudium, Universität Leipzig
Niranaas 
Fragesteller
 29.06.2020, 15:08

Sind wir hier im Deutschunterricht

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Adam und Eva hatten Söhne und Töchter, die untereinander heiraten konnten.

Wenn man bedenkt, dass es am Anfang einen reinen Genpool gab und die degenerativen Mutationen erst nach und nach auftraten, wäre das überhaupt kein Problem, dass sich die Kinder, Enkel, Großenkel usw. von Adam und Eva miteinander verheirateten und Kinder bekamen.

Irgendwann gab es aber die Anweisung von Gott, dass nähere Familienangehörige nicht heiraten und Kinder bekommen dürfen, um die in der Frage angesprochenen Folgen zu vermeiden (3.Mose 18,6-18).