Sind Trans* Personen im Sport nicht immer bevor-/benachteiligt?

7 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Nur nach Geschlecht zu urteilen scheint mir eh unsinnig. Man kann auch andere Kriterien heranziehen, die objektiver sind. Ich mein, auch unter Frauen (oder Männern) gibt es große Unterschiede. Ein Freund von mir ist größer und breiter gebaut, bei gleichem Training wäre er fix immer stärker als ich. Dafür wäre ich vielleicht schneller (nehm ich halt an).

Diese Idee von absoluter Fairness ist Blödsinn, weil Menschen einfach unterschiedliche Grundvoraussetzungen haben. Auch Transleute müssen viel trainieren, das ist halt schon wesentlich relevanter als das Geschlecht mit dem man geboren wurde.

Wie gesagt, nach biologischem Geschlecht zu urteilen scheint mir unsinnig. Man kann da sicher andere Kategorien finden, die mehr Sinn machen. Und auch wenn dann immer noch meistens Frauen in einer und Männer in der anderen Kategorie sind, kann man doch, wenn man halt eher in die andere Kategorie passt, dort mitmachen.

Ist, denke ich, ähnlich wie bei einem Männer- oder Frauenchor. Da können Männer und Frauen jeweils nicht mitmachen, weil halt die Stimme die entsprechende Höhe oder Tiefe nicht hergibt. Aber wenn eine Frau so tief kommt, dass sie zumindest Tenor singen kann, oder ein Mann halt Sopran, sollte die Person da auch mitsingen können.

Generell: Einteilungen nach biologischem Geschlecht scheinen mir unsinnig. Sowas sollte man objektiver lösen.

Das Problem bei Profisport ist, dass es eigentlich nie wirklich fair ist. Die erfolgreichsten sind eigentlich immer die die einen körperliche Vorteil wie zum Beispiel deutlich längere Beine oder einen erhöhten Testosteronspiegel haben. Bei Transfrauen fällt dieser Vorteil einfach deutlich mehr auf.

Ich glaube das ist eher nur problematisch, wenn man nur eine andere Geschlechtsidentität annimmt um in einem anderen Pool schwimmen zu können. Bei Transpersonen, die auch entsprechende Hormone zur Geschlechtsangleichung nehmen (Östrogen und Testo-Blocker), wird über kurz oder lang auch die Leistungsfähigkeit auf ein ähnliches Niveau wie das der biologischen Frauen fallen.

Wie war denn die Geschichte mit der weiblichen Athletin, die arge Probleme hatte überhaupt noch offiziell antreten zu dürfen, weil sie natürlicher Weise viele männliche Sexualhormone hatte? Da lief es doch auch auf die Diskussion hinaus, die Zuordnung der Vergleichsgruppe über Hormonspiegel regeln zu wollen... das wäre ja auch kein Thema, ist auch nur ein weiterer Test im Spektrum der Dopingüberwachung.

Sport ist nie fair, irgendwer hat immer irgendwelche genetischen Vor- oder Nachteile. Wenn man schon aufgrund dessen nach Geschlecht unterteilt, müsste man noch nach sehr vielen anderen Merkmalen unterteilen, damit es "fair" ist und alle die gleichen Grundlagen haben. Oder man unterteilt einfach gar nicht, aber nur nach Geschlecht zu unterteilen ist unfair.

"Wenn eine Transfrau im Frauensport irgendwo Mittmacht, ist das dann nicht unfair für die cis-frauen die auch mitmachen?"

Ja ist es. Aber manche wollen leider nicht verstehen, das im Sport in erster Linien das biologische Geschlecht ausschlaggebend ist.

"Gibt es das wirklich das da so Transfrauen mittmachen dürfen?"

Ja gibt es und meiner Meinung nach wird das, wenn es keine entsprechenden Regeln gibt, langfristig dazu führen, das Cis-Frauen aus dem Profisport verschwinden. Ob das wünschenswert ist wage ich mal zu bezweifeln.

randomUser01  04.07.2022, 10:40

Andere körperliche Eigenschaften haben viel größeren Einfluss als das Geschlecht.

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xNevan  04.07.2022, 13:11
@randomUser01

Das Problem an deiner Logik ist, das der Großteil aller körperlichen Eigenschaften maßgeblich durch das Geschlecht bestimmt oder beeinflusst wird. Nehmen wir einmal Kraft:

Unter den 100 stärksten Menschen dieses Planeten ist sehr wahrscheinlich nicht eine einzige Frau (Vermutlich nichtmal unter den top 1.000). Denkst du das ist Zufall?

Aber gut, man könntr natürlich argumentieren, dass Frauen einfach weniger Wert auf Kraft legen. Was ist dann mit Ausdauer und Geschwindigkeit? In der Leichtathletik kann in nicht einer einzigen Disziplin der Weltrekord der Männer von einer Frau gebrochen werden. Dennoch brechen Transfrauen problemlos Weltrekorde der Frauen. Du glaubst also ernsthaft, das biologische Geschlecht hätte hier einen vernachlässigbaren Einfluss?

Na gut. Dann schlage ich vor du suchst dir eine Sportlerin und trainierst sie, damit Sie den Boston Marathon in 2:10:00 läuft. Was beeindruclende 10 Minuten schneller als der derzeitige Streckenrekord der Frauen ist. Doof nur, das der Rekord der Männer von 2:03:02 damit immernoch fast 7 Minuten entfernt ist.

Also nein, das biologische Geschlecht hat erheblichen Einfluss auf die Topleistung der jeweiligen Person.

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randomUser01  04.07.2022, 13:21
@xNevan

Mag sein, dass der beste Mann immer besser ist als die beste Frau und auch im Durchschnitt sind die Männer halt besser als die Frauen, ABER die Leistungsunterschiede zwischen dem Durchschnittsmann und der Durchschnittsfrau sind doch wohl erheblich geringer als zwischen dem besten und schlechtesten Mann oder der besten und schlechtesten Frau. Es gibt also auch sehr viele Männern, die nicht die Spitzenleistungen der Frauen erreichen und erst recht bei den Männern keine Chance auf einen Sieg haben.

Inwiefern ist es also fair, nach Geschlecht zu unterteilen, um auch den Frauen eine Chance auf einen Sieg zu geben, aber ansonsten keine weitere Unterteilung vorzunehmen, sodass viele doch wieder nie auch nur ansatzweise eine Chance haben, egal ob es Männer oder Frauen sind?

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xNevan  04.07.2022, 14:14
@randomUser01

Es geht hierbei nicht um den Breitensport sondern um den Leistungssport. Aber klar, ich wünsche dir auch im Breitebsport viel spaß damit.

Was glaubst du warum es für Mixed Teams eine Maximalzahl an Männern und keine für Frauen gibt? Und zwar unabhängig von der Sportart. Weil selbst die Unterschiede zwischen der Durchschnitts Frau und dem Durchschnitts Mann groß genug sind um ein unfaires Spiel zu produzieren.

"aber ansonsten keine weitere Unterteilung vorzunehmen"

Stimmt, es gibt ja keine Sportsrten wo nach Gewichtsklasse unterschieden wird oder nach Alter oder wenn du es ganz hart nehmen willst nach Körperlicher Einschränkung. Und Ligen wo direkt oder indirekt nach Können/Leistung unterschieden wird gibts ja auch nicht. Ich meine wer kennt die Begegnung Manchester United gegen den 5ten FC Hildesheim nicht?

Deine Behauptung geht entsprechend weit an der Realität vorbei.

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