Sind Nahtoderfahrungen ein Hinweis auf ein Leben nach dem Tod oder eine Täuschung des Gehirns?

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Sind Nahtoderfahrungen ein Hinweis auf ein Leben nach dem Tod oder eine Täuschung des Gehirns?

Ich sage letzteres, da sie kulturell bedingt sind, fast ausnahmslos physiologisch erklärbar, man dem Tod nur NAHE war aber gar nicht tot und sie sogar gezielt herbeigeführt werden können.

Z.B. diese "Sicht von oben auf den eigenen Körper herab" kann durch Stimulation der richtigen Gehirnregionen erzeugt werden - ganz ohne tot zu sein.

Störung des Gyrus angularis
Diese Gehirnregion ist zuständig für die Koordination von Auge und Körperbild. Wissenschaftler stimulierten diesen Teil des Gehirns bei einer Frau. 
Sie sah sich bei vollem Bewusstsein von oben. Das ist eine Perspektive, die das Gehirn normalerweise nicht zulässt.
https://www.quarks.de/gesundheit/medizin/nahtod-deshalb-ist-das-helle-licht-wohl-kein-blick-ins-jenseits/

Jeder 5. (also 20%) erlebt einen Höllentrip.

Das Hirn ist halt einfach nur "im Rausch":

Neurowissenschaftler haben freilich einen unspektakuläreren Blick auf derartige Berichte: Alles nur Biochemie, sagen sie, ein Neuronen-Feuerwerk, welches das Gehirn in Ausnahmezuständen abfeuert.
Für entsprechende Studien wurden bereits sterbende Ratten verkabelt und Katzen ins künstliche Koma versetzt - und siehe da: Das Hirn pulsierte und setzte Strömungen in Gang, wie sie sonst nur heftige Drogentrips auslösen.
https://www.sueddeutsche.de/bayern/nahtod-erfahrung-sterben-1.4191069-2

Andere sehen einfach nur ihre kulturellen Wesen: Jesus, Vishnu, Shiva, Allah, Tötengötter, Engel und dergleichen.

Während die Mehrheit der U.S. amerikanischen Patienten als religiöse Figuren beispielsweise Jesus, Maria oder Engel sahen,
begegneten hinduistische Patienten in ihren Sterbebettvisionen Krishna, Shiva, Dämonen, Devas oder dem Totengott Yama respektive seinen Boten, den Yamdoots.[1] 
Mit ihrer Untersuchung bewiesen die beiden Forscher erstmals, dass Sterbebettvisionen kulturell geprägt sind.
Im Verlauf konnte dies auch für NTE’s mehrfach bestätigt werden. Die auf dieser Homepage publizierte früheste NTE, die des  Soldaten Er, über die Plato berichtet, ist ebenfalls deutlich kulturell geprägt.
https://swiss-iands.ch/weltanschauliche-positionen-zu-ntes-2/argumente-fuer-die-biopsychologische-hypothese/ntes-sind-kulturell-gepraegt/

Viele sehen aber auch ganz anderes, z.B. ein weites Feld oder auch das berühmte Licht am Ende eines Tunnels, also unreligiöse Dinge.

Nahtoderfahrungen lassen sich neurobiologisch erklären. Visuelle Pseudohalluzinationen oder metaphysische Erlebnisse können auftreten bei:
Schädigung der Sehrinde,
Großhirnläsion am temporo­parie­talen Übergang,
epileptischen Anfällen im Schläfenlappen,
Einfluss von halluzinogenen Drogen,
Hypoxie bzw. erhöhtem CO 2-Spiegel
[...]
Als Korrelat der Empfindung eines Lichts am Ende des Tunnels nimmt man eine Einengung des Gesichtsfelds auf den besser versorgten fovealen Bereich an. Der visuelle Kortex kann Farb- oder Formillusionen generieren, da Halluzinationen und echte Wahrnehmungen dieselben Hirnregionen benutzen.
Nahtoderfahrungen sind kein Blick ins Jenseits, sondern erklärbar durch neurophysiologische Prozesse in einem Gehirn, das in eine lebenskritische Situation gerät
https://www.medical-tribune.de/medizin-und-forschung/artikel/das-licht-am-ende-des-tunnels-wie-das-gehirn-nahtoderlebnisse-generiert/

Hier der Skandal um einen Bestseller über eine Nahtod-Erfahrung, die bis dahin auch (fast) alle geglaubt haben, die sich aber später als gelogen herausstellte.

Es geht bei solchen Nahtod-Berichten nunmal oft um Geld, Ruhm oder gar Missionierung:

Mehr als eine Million Exemplare wurden verkauft – nun stellt sich heraus: Der Nahtod-Bestseller „Der Junge, der vom Himmel zurückgekommen ist“ ist ein Fake – und muss weg. Einer der Autoren packt aus.
(...)
Doch der Bestseller verschwindet aus den Buchläden. Der im Titel genannte Junge korrigierte nämlich vor wenigen Tagen, er sei gar nicht im Himmel gewesen: Alles erfunden. Der Verlag Tyndale House teilte mit, wegen dieser „neuen Information“ ziehe man das Buch aus dem Verkehr.
Die laut Verlag „wahre Geschichte“ war ein Hit. Mehr als eine Million Exemplare sind angeblich seit 2010 verkauft worden. Nahtod-Bücher sind ein gutes Geschäft in den USA. Ein Film über den vierjährigen Pastorensohn Colton Burpo im Himmel hat vergangenes Jahr mehr als 50 Millionen Dollar eingespielt.
https://www.welt.de/vermischtes/article136754286/Junge-hatte-seine-Nahtod-Erfahrung-erfunden.html

Auch warum Menschen Dinge berichten konnten, die sie "unmöglich hätten wissen können" (wie z.B. was während einer Operation gesagt wurde) wird heutzutage untersucht:

"Aware-Studie" beobachtete Patienten mit Herzstillstand
Eine groß angelegte, internationale Studie könnte die Diskussion wieder anheizen, woher denn nun eigentlich diese zum Teil übernatürlich erscheinenden Erfahrungen stammen, die Menschen machen, die dem Tod nur knapp entkommen sind. Denn offenbar ist ein Bewusstsein nach dem Herzstillstand länger festzustellen als bisher angenommen.
https://m.focus.de/wissen/mensch/internationale-studie-zu-nahtoderfahrungen-forscher-finden-hinweise-auf-bewusstsein-nach-dem-tod_id_4189100.html
Einige Hirnsignale seien in dieser Nahtodphase sogar aktiver als im wachen Zustand.
Der ungewöhnliche Aktivitäts-Schub hielt bis zu 30 Sekunden lang an, erst danach ebbten die Hirnströme endgültig ab und hörten schließlich ganz auf.
„Diese Beobachtungen sprechen dafür, dass das Säugetiergehirn auch während des Sterbens noch das Potenzial für ein hohes Niveau der internen Informationsverarbeitung hat“, konstatieren die Wissenschaftler.
https://www.scinexx.de/dossierartikel/blick-ins-sterbende-gehirn/
Insgesamt lief die internationale AWARE-Studie über vier Jahre. Sie umfasst 2.060 Patienten, die einen Herzstillstand in einem von 15 Krankenhäusern in Großbritannien, in den USA und in Australien erlitten. 330 Patienten überlebten. Mit 140 von ihnen führten die Forscher danach Interviews nach streng wissenschaftlichen Standards.
Das Ergebnis: 55 Patienten gaben an, sich an Erlebnisse und Gedanken erinnern zu können, die sie während der Zeit ihres Herzstillstands und ihrer Wiederbelebung hatten. Near Death Experiences, kurz NDE, nennen Experten dieses Phänomen. Parnia zieht den Begriff Actual Death Experiences vor. Häufig kommt es bei diesem Phänomen zu außerkörperlichen Erfahrungen (auch Out-of-Body-Experiences genannt), bei denen die Betroffenen Zeugen ihrer eigenen Wiederbelebung werden.
In Parnias Studie berichten die Patienten nicht nur von grellen Lichtern, dunklen Tunneln oder anderen mysteriösen NDEs. Vielmehr sind die Erinnerungen an das eigene Sterben teilweise ganz konkret und sogar überprüfbar. So erzählt ein Patient, dass er an der Decke des Raums über seinem eigenen Körper schwebte, während unter ihm ein kahlköpfiger Mann und eine Krankenschwester an seinem Körper hantierten. Außerdem hörte er eine Computerstimme, die immer wieder befahl: „Shock the patient, shock the patient.“ Parnia glich diese Aussagen mit dem Wiederbelebungsprotokoll des Krankenhauses ab und fand heraus, dass tatsächlich ein automatisches Notfallprogramm angesprungen war, dass eine Maschine den Ärzten Anweisungen erteilt hatte und dass einer der erst nach dem Herzstillstand hinzugekommenen Mediziner kahlköpfig war.
Tatsächlich ist es der erste wissenschaftliche Beweis dafür, dass unser Unterbewusstsein noch lange nach dem letzten Herzschlag aktiv ist. Zudem deckten Nahtodforscher der University of Michigan vor kurzem in einer anderen Studie auf, dass das Gehirn kurz nach einem Herzstillstand wesentlich aktiver ist als bisher angenommen. „Wir erwarteten bei den untersuchten sterbenden Gehirnen keinerlei Aktivität. Stattdessen blickten wir auf ein neuronales Feuerwerk“, sagt Prof. Dr. Jimo Borjigin.
https://www.weltderwunder.de/die-wissenschaft-der-letzten-minuten-was-wirklich-passiert-wenn-wir-sterben/
Die Nulllinie des EEG steht für die so genannte hirnelektrische Stille – den Zustand, in dem jegliche kortikale Aktivität erloschen ist.
[...]
Wissenschaftler von der Université de Montreal in Kanada haben nun bei Katzen in sehr tiefem Koma EEG-Signale jenseits der Nulllinie beobachtet.
[...]
Da das EEG lediglich Ströme in der Großhirnrinde abbildet, zeichneten die Wissenschaftler zusätzlich mit Hilfe von Elektroden die Aktivität in tieferen Schichten auf. Dabei fanden sie elektrische Oszillationen im Hippocampus, die trotz der hohen Narkosemitteldosis synchronisiert und an den Neokortex weitergeleitet wurden.
https://www.spektrum.de/news/gehirnaktivitaet-jenseits-der-eeg-nulllinie/1208165
Tatsächlich zeigten alle Tiere in den ersten 30 Sekunden nach dem Herzstillstand auffällig synchrone Muster von Gamma-Hirnwellen, als ob das Gehirn wach und extrem stimuliert wäre.
“Das hohe Maß der Aktivität überraschte uns”, sagt der Neurochirurg George Mashour. Viele elektrische Merkmale des Bewusstseins überstiegen die Werte des Wachzustands. Das deute darauf hin, dass das Gehirn im frühen Stadium des klinischen Todes zu gut organisierter elektrischer Aktivität fähig sei.
https://www.focus.de/gesundheit/ratgeber/gehirn/news/hirnaktivitaet-steigt-enorm-an-forscher-naehern-sich-dem-geheimnis-um-den-nahtod_id_3077878.html

Nun gibt es aber auch Nahtoderlebnisse, bei denen sich an ein früheres Leben erinnert wird.

Sollten diese NTE wahr sein, wäre das ein Schlag für Religionen, die nicht an Wiedergeburt glauben.

Hallo intotheabyss109,

Nahtoderfahrungen sind faszinierende und komplexe Phänomene, bei denen Menschen während einer lebensbedrohlichen Situation oder einem klinischen Tod subjektive Erfahrungen machen. Diese Erfahrungen können das Gefühl beinhalten, den eigenen Körper zu verlassen, ein helles Licht zu sehen oder Begegnungen mit Verstorbenen zu haben.

Es gibt verschiedene Theorien und Hypothesen zur Erklärung von Nahtoderfahrungen, und einige Menschen neigen dazu, sie nicht auf natürliche Ursachen zurückzuführen. Es ist wichtig zu verstehen, dass die wissenschaftliche Forschung zu diesem Thema immer noch im Gange ist und dass es keine einheitliche Erklärung gibt. Dennoch möchte ich dir einen Überblick über den derzeitigen Stand der Forschung geben.

Viele Forscher haben versucht, Nahtoderfahrungen durch neurologische und biochemische Prozesse zu erklären. Eine Theorie besagt, dass Sauerstoffmangel im Gehirn während eines lebensbedrohlichen Ereignisses zu außergewöhnlichen Erfahrungen führen könnte. Es gibt jedoch auch Berichte über Nahtoderfahrungen bei Menschen, deren Gehirnaktivität vollständig zum Erliegen gekommen war. Diese Beobachtungen werfen Fragen auf und zeigen, dass das Verständnis dieser Erfahrungen komplex ist.

Einige Studien haben gezeigt, dass es in einigen Fällen während eines klinischen Todes noch kurze Zeit zu elektrischen Aktivitäten im Gehirn kommen kann. Diese Aktivitäten werden jedoch als ungeordnet und nicht ausreichend für ein bewusstes Erleben angesehen. Es gibt auch Untersuchungen, die darauf hinweisen, dass veränderte Bewusstseinszustände und komplexe neuronale Prozesse während einer Nahtoderfahrung auftreten könnten.

Aber sind Nahtoderfahrungen ein Beweis für ein Weiterleben nach dem Tod? Viele denken in diese Richtung. Doch was sagt die Bibel über die Zeit nach dem Tod? Hier zum Beispiel steht:

Seinen Atem haucht er aus, er kehrt zum Erdboden zurück. Am selben Tag ist es vorbei mit seinen Gedanken“ (Psalm 146:4).

Das bedeutet, dass nach dem Ableben ein Zustand ohne Bewusstsein eintritt. Mit anderen Worten: Wir hören auf zu existieren! Auch gibt es keine unsterbliche Seele die unabhängig vom Körper weiterexistieren kann, denn hier steht:

Alle Seelen – mir gehören sie. Wie die Seele des Vaters so auch die Seele des Sohnes – mir gehören sie. Die Seele, die sündigt, sie wird sterben“ (Hesekiel 18:4).

Diese biblischen Aussagen machen eines deutlich: Es gibt kein Weiterleben nach dem Tod! Die Bibel zeigt aber auch, dass der Tod keine Reise ohne Wiederkehr ist. Gott wird die Toten, bildhaft gesprochen, aus dem Todesschlaf erwecken und sie zur Auferstehung bringen! Und das nicht im Himmel, wie viele glauben, sondern hier auf der Erde!

Jesus erklärte: „Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird zum Leben kommen, auch wenn er stirbt“ (Johannes 11:25). Sind das nicht hoffnungsvolle Aussichten? Die Verheißung einer Auferstehung ist für Christen eine der wertvollsten und wichtigsten Lehren überhaupt! Sie zeigt, dass der Tod nicht für immer andauert.

Wenn die Zeit der Auferstehung beginnt, wird es mit dem Tod für immer vorbei sein! Dann wird auch folgende Vorhersage in Erfüllung gehen: „Er wird den Tod für immer beseitigen, und der Höchste...wird die Tränen von allen Gesichtern abwischen“ (Jesaja 25:8).

LG Philipp

Vielleicht beides?

Diese Frage ist nicht zu beantworten, da doch keiner von den Toten auferstanden ist und es uns berichten kann.

Derjenige der dem Tode nahe gewesen ist, hat eine Erfahrung gemacht, der ihn sein Leben lang prägt.

Angeblich haben diese Menschen keine Angst mehr vor dem Tot, denn sie haben die Situation als tröstend und gut empfunden - sollte eigentlich ein Weg dazu sein die eigene Angst davor was kommt zu verlieren.(?)

Ein Geschenk an uns Menschen, das wir nicht hinterfragen und "zerreden" sollten - finde ich. Es rational erklären zu wollen sollten wir gar nicht erst versuchen.

Manches kann und muss ich einfach so akzeptieren - hinnehmen - wie es ist. Zumal hätte ich irgendeine eine andere Wahl?

Für gläubige Christen sind die Berichte der Nahtoderfahrungen nur eine Bestätigung dessen, was sie glauben. Sie sind aber kein Beweis für das Leben nach dem Tod, denn wer sie nicht hatte, wird dennoch zweifeln bzw. bei seiner Ablehnung bleiben. Wer nicht glauben will, wird es auch dann nicht tun und von einer Täuschung des Gehirns sprechen.

Die angebliche Täuschung des Gehirns macht es aber immerhin möglich, dass die Betroffenen später berichten, was sie gehört und erkannt haben - was später die Ärzte und Angehörigen nur voller Erstaunen bestätigen können.

Die Menschen, die Nahtoderlebnisse hatten, ändern ausnahmslos ihr Leben und oft auch den Beruf, weil sie erkannt haben, worauf es wirklich ankommt.Sie leben unter anderem den Verkündigungsdienst, um anderen mitzuteilen, dass es ein ewiges Leben gibt und dass es nicht egal ist, wie man lebt. Sie haben keine Angst mehr vor dem Tod.

Vor allem aber kann wohl kaum bei Totgeglaubten noch eine Heilung eintreten, die selbst die Ärzte nicht mehr für möglich halten. Wenn sie in ihren Körper zurückkehren, beginnt für sie ein völlig neues Leben und dazu gehört auch die völlige Wiederherstellung ihrer kranken oder zerstörten Organe. Ein bisschen Sauerstoffmangel im Gehirn wird diese erstaunlichen Folgen wohl kaum haben.

Sind Nahtoderfahrungen ein Hinweis auf ein Leben nach dem Tod oder eine Täuschung des Gehirns?

Siehe dazu den Kommentar von DandyPiecemaker hier (wo es um die Heim-Theorie geht)...